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Bus streikt

Pauli-Trip endet für KSC-Profis mit einer Panne

Ein 35 Jahre alter Innenverteidiger erhält nach dem 3:0-Sieg beim FC St. Pauli Komplimente vom Chef. Ein Toreverhinderer wird als „Dosenöffner“ gefeiert. Und am Ende des Hamburg-Trips passiert beim Karlsruher SC doch noch eine Panne.

Happy am Millerntor: Daniel Gordon (vorne) und seine Mannschaftskollegen waren am Sonntag beim FC St. Pauli nach dem 3:0 mit sich und der Welt zufrieden.
Zufrieden am Millerntor: Daniel Gordon (vorne) und seine Mannschaftskollegen waren am Sonntag beim FC St. Pauli nach dem 3:0 mit sich und der Welt zufrieden. Foto: Marvin Ibo Güngör/GES

In der Stunde nach Mitternacht war am Montag die Tour von Hamburg nach Karlsruhe geschafft. So gut wie jedenfalls. Denn 300 Meter vor der Einfahrt zum Vereinsgelände streikte die Elektronik des KSC-Teambusses, und nichts ging mehr. So legten müde Gestalten in ihren Trainingsanzügen die Reststrecke entlang des Adenauerrings fußläufig zu ihren Autos zurück.

„Es waren alle gut drauf. Von daher tat uns das nochmal ganz gut, nach der langen Busfahrt ein bisschen zu laufen“, kommentierte Philipp Hofmann die einzige Panne des Diensttrips an die Elbe mit einer Brise Humor, als er nach der kurzen Nachtruhe neun Stunden später schon wieder zum Auslaufen neben den Kollegen vom Karlsruher SC an Ort und Stelle war.

Die Tendenz geht nach oben, das habe ich schon letzte Woche gesagt.
Philipp Hofmann, KSC-Stürmer

Nach dem 3:0-Sieg beim Zweitliga-Konkurrenten FC St. Pauli fiel das der Mannschaft um Hofmann, dem Torschützen zum Endstand, alles etwas leichter. Schon am Millerntor hatte die Laufbereitschaft der Blau-Weißen gestimmt, und auch Hofmann sorgte zusammen mit Marc Lorenz und Kyoung-Rok Choi immer wieder für Stresstests für die Dreierkette des FC St. Pauli. Viele Rückpässe der Heimelf waren das Ergebnis. „Die Tendenz geht nach oben, das habe ich schon letzte Woche gesagt. Das hat man jetzt gesehen und man hat sich jetzt einfach mal belohnt im Spiel“, sagte Hofmann.

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Test beim FC Augsburg am Donnerstag

Cheftrainer Christian Eichner gab den Spielern für Dienstag frei. Am Mittwoch erwartet er den Kader zu zwei Einheiten im Training zurück. Und am Donnerstag geht’s für den Tabellen-15. der Zweiten Fußball-Bundesliga zum Testspiel beim Bundesliga-Zehnten FC Augsburg, für das Dominik Kother (U21) und Dirk Carlson (Luxemburg) wegen Verpflichtungen bei ihren Auswahlmannschaften nicht zur Verfügung stehen werden. „So schnell geht es: Beim 3:4 gegen Darmstadt kriegen wir einen Ball an die Hand geschossen und verlieren. Und jetzt macht sogar schon der Thiede Tore“, meinte Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer, wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Und jetzt macht sogar schon der Thiede Tore.
Oliver Kreuzer, KSC-Sportdirektor

Am Millerntor war für den flexibleren und taktisch clevereren KSC alles Gute zusammenkommen. Durch Marco Thiede (4.), Jérôme Gondorf (50.) und Hofmann (76.) kam er zu günstigen Zeitpunkten zu seinen Toren. Es war das verdiente Resultat erarbeiteter Vorteile, wie Gondorf am Montag zusammenfasste: „Wir haben sehr aktiv verteidigt, haben versucht, den Gegner immer wieder frühzeitig, aber doch auch in verschiedenen Höhen zu attackieren und zu stören. Das ist uns relativ gut gelungen. Insgesamt haben wir wenige Großchancen zugelassen, waren selbst immer wieder gefährlich und hatten gerade im vorderen Drittel immer wieder eine gute Balleroberung.“

Das Karlsruher Flügelspiel mit Philip Heise und Marc Lorenz auf der linken sowie Thiede und Choi auf der rechten Seite war dem des ideenlosen FC Pauli jederzeit überlegen. Vor allem über Heise/Lorenz rauschten einige gute Flankenbälle in die Gefahrenräume von Robin Himmelmanns Tor, was letztlich ein Faktum war, das in den Entstehungsgeschichten aller drei KSC-Tore zum Tragen gekommen war: zweite Bälle, die Thiede und Gondorf nutzten. Und die Lorenz-Flanke, die Hofmann per Kopf im Netz versenkte.

Kreuzer: „Großes Kompliment an Gordon“

Das Dreieck mit den Innenverteidigern Daniel Gordon als Kobald-Vertreter und Robin Bormuth sowie dem Sechser Lukas Fröde behielt den kopfballstarken Zweimetermann Simon Makienok wie den schwer greifbaren Daniel-Kofi Kyereh alles in allem gut in Griff. Wenn Eichner etwas zu beklagen hatte, so war es die Phase nach dem 2:0, „als wir den Gegner in der einen oder anderen Szene fast ins Spiel zurückgeholt haben“, wie er fand.

Leichte Ballverluste von Heise behielt der KSC-Coach in Erinnerung – wie er auch ganz klar sagte, dass das von Gordon und Lorenz eingebrachte Plus an Erfahrung dem verfolgten Spielziel seiner Mannschaft gutgetan hatte. Kreuzer zog vor Gordon den Hut. „Großes Kompliment. Das hatten ihm sicher viele nicht zugetraut. Das Spiel war aber auch wie maßgeschneidert für ihn, denn er hatte keine Vollsprinter, sondern Basketballer wie er gegen sich“.

„Geizhals“ Thiede soll etwas springen lassen

Dem mit konstant guter Form in die Saison gekommenen Rechtsverteidiger Thiede gönnten die Kollegen den seltenen Glücksmoment, als Torschütze in der Statistik aufzutauchen, besonders. Überhaupt erst einmal davor, vor fünf Jahren für den SV Sandhausen gegen RB Leipzig, war dem Abwehrspieler ein eigener Torerfolg vergönnt.

„Wichtig war, dass er es gemacht, weil sein Tor ein Stück weit der Dosenöffner war. Er ist ein bisschen ein Geizhals, aber ich erhoffe mir schon, dass er jetzt mal etwas springen lässt“, flachste Gondorf. Der Kapitän begrüßte es, dass sich durch den Test am Donnerstag in Augsburg auch anderen im Team die Chance bietet, sich zu zeigen. Für die Leistungsträger geht es am 21. November, erneut auswärts, weiter: Dann gastiert die Mannschaft der Badener bei Eintracht Braunschweig.

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