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Projekt „Fußball macht satt“

KSC-Fans unterstützen wohnungslose Frauen in Karlsruhe mit kostenlosem Mittagessen

In der KSC-Hymne heißt es „Jeder für jeden, alle für dich“. Dieses Motto haben sich die Fans auf die Fahnen geschrieben und in der Corona-Pandemie das Projekt „Fußball macht satt“ gegründet. Es verteilt an drei Tagen die Woche kostenloses Mittagessen an wohnungslose Frauen.

Grillfest mit den wohnungslosen Frauen, deren Familien und allen Beteiligten des Projektes (Ultra 1894, Fanprojekt, Supporters Karlsruhe, Fanclubs, KSC tut gut
2.000 Euro für den guten Zweck: Bei einem Grillfest feiern wohnungslose Frauen, deren Familien und Beteiligten des Projekts von Ultra 1894, Fanprojekt, Supporters Karlsruhe, Fanclubs und „KSC tut gut“ zusammen. Foto: Lena Ratzel

Für KSC-Fans endet die Liebe zu Karlsruhe nicht an den Stadion-Toren. „Ganz im Gegenteil, KSC-Fan zu sein heißt, sich für die Menschen in der Stadt einzusetzen“, sagt Maike Bänsch von den Supporters Karlsruhe, dem Fan-Dachverband des Karlsruher SC.

Diesen Gedanken greift das Projekt „Fußball macht satt“ auf, welches von der Karlsruher Fanszene, dem Fanprojekt Karlsruhe, den Supporters Karlsruhe, den offiziellen Fanclubs und „KSC tut gut“ ins Leben gerufen wurde.

An drei Tagen in der Woche beliefert das Projekt verschiedene Einrichtungen für wohnungslose Frauen mit einem warmen und reichhaltigen Mittagessen. Für einen geringen Preis werden die Mahlzeiten in „Judys Pflug“ in Durlach zubereitet und dann von den Fußballfans ausgeliefert. Finanziert wird das Projekt aus Spenden.

Projekt „Fußball macht satt“ entstand in der Corona-Pandemie

„Fußball macht satt“ entstand zu Beginn der Corona-Pandemie, als die Fans überlegten, wie sie Menschen helfen können, die viel stärker von der Krise betroffen sind, als sie selbst, die nur auf ihren Stadion-Besuch verzichten müssen. Angefangen hat das soziale Engagement mit Einkaufshilfen und Lebensmittelspenden.

Aus diesen Spenden wollte man im Fanprojekt selbst Mahlzeiten zubereiten und diese an Bedürftige verteilen. „Das Ordnungsamt erteilte uns dafür aber keine Genehmigung“, sagt Volker Körenzig, der Leiter des Fanprojektes.

Aufgeben wollten die KSC-Fans durch diese Absage aber nicht. In der Gastronomie fanden sie Unterstützer, die Mahlzeiten für einen geringen Preis zubereiten. Derzeit kocht Judith Conlon von „Judys Pflug“ in Durlach und ihre Mitarbeiter für das Projekt.

Wenn wir mit dem Essen kommen, ist die Freude bei den Frauen total groß.
Simon Bugs, „KSC tut gut“

„Mittwochs, donnerstags und freitags holen wir 40 Mahlzeiten in Durlach ab und bringen sie zu zwei Einrichtungen für wohnungslose Frauen“, sagt Volker Körenzig. Eine dieser Einrichtung ist das TafF, der Tagestreff für Frauen. Dort erhalten die Bedürftigen fachliche Beratung, haben eine Postadresse, werden gehört, können sich austauschen und durchatmen. Für die Frauen ist das Mittagessen zu einem festen Anhaltspunkt im Tag geworden.

„Wenn wir mit dem Essen kommen, ist die Freude bei den Frauen total groß“, sagt Simon Bugs, der „KSC tut gut“ in diesem Projekt vertritt.

Durch den regelmäßigen Kontakt zu den Einrichtungen und den Bedürftigen erfahren die engagierten Fußballfans immer mehr von den Schicksalen, die den wohnungslosen Frauen widerfahren sind. „Hinter jedem Mensch steht ein persönliches Schicksal, es ist erschreckend, wie wenig Gedanken wir uns über soziale Probleme machen“, sagt Maike Bänsch.

Der enge Bezug zu den Frauen und Familien soll in Zukunft gestärkt werden, denn Menschen in Not brauchen nicht nur ein warmes Mittagessen, sondern viel mehr. „Wir wollen die Familien begleiten und persönliche Kontakte und Erlebnisse schaffen“, so Bänsch.

Fanprojekt in Karlsruhe will gemeinsame Ausflüge organisieren

Nach einem Grillfest im Fanprojekt sollen weitere gemeinsame Ausflüge und Veranstaltungen folgen, wie etwa Besuche im Zoo oder im Schwimmbad. In einem Kochkurs lernen bedürftige Frauen einmal in der Woche, wie sie günstig, gesund und einfach kochen können. Der Zuspruch für das Projekt ist groß und die Menschen in der Region lassen sich immer wieder etwas einfallen, um “Fußball macht satt” am Leben zu halten.

Ich bin von meinen Gästen begeistert, die knapp 1.500 Euro für dieses tolle Projekt gespendet haben.
Judith Conlon, Inhaberin von „Judys Pflug“

Die Gäste in „Judys Pflug“ konnten zum Beispiel im vergangenen Jahr die Rechnung für das Projekt aufstocken, um dann eine Mahlzeit an das Projekt zu spenden. „Ich bin von meinen Gästen begeistert, die knapp 1.500 Euro für dieses tolle Projekt gespendet haben“, sagt Inhaberin Judith Conlon. Aufgerundet hat die Gastronomin den Betrag für die „Herzensangelegenheit“ auf 2.000 Euro.

Projekt „Fußball macht satt“ braucht Spenden

„Das Projekt ist für uns zu einem Herzensprojekt geworden“, sagt Volker Körenzig. Deshalb planen sie das Projekt langfristig und unabhängig von Corona. „Wir lassen die Frauen nicht im Stich, auch wenn Corona vorbei ist“, sagt Körenzig.

So einen Ehrgeiz und solches Engagement habe ich in 25 Jahren noch nie erlebt.
Lissy Hohnerlein, Einrichtungsleiterin Tagestreff für Frauen

Eine Unterstützung wie diese hat Lissy Hohnerlein, die Einrichtungsleiterin des Tagestreffs für Frauen, noch nicht erlebt. „So einen Ehrgeiz und solches Engagement habe ich in 25 Jahren noch nie erlebt“, sagt Hohnerlein.

Damit das Projekt sein Ziel erreicht, langfristig Menschen in Not zu unterstützen, benötige es aber die finanzielle Unterstützung der Bevölkerung.

Das Projekt könne nur am Leben gehalten werden, wenn genügend Geld vorhanden sei, um die Mahlzeiten zu finanzieren. „Aktuell reicht das Geld bis Ende des Jahres“, sagt Körenzig. Die Intention aller Beteiligten sei die Gleiche: Menschen in sozialer Not unterstützen, getreu dem Motto der KSC-Hymne „Jeder für jeden, alle für dich“.

Spenden

Spendenkonto: Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe

DE 59 660501010009016809

Verwendungszweck: „Fußball macht satt“

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