Die besondere Bundesliga-Saison mit der WM-Unterbrechung ab Mitte November stellt die Fußballclubs vor bislang ungekannte Herausforderungen.
„Bei den Tagungen innerhalb der Liga gab es schon mehrere Gedankengänge“, sagte der Wolfsburger Sportdirektor Marcel Schäfer in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe „unterschiedliche Ansätze: Spielt man ein Turnier? Wann macht man frei – sofort nach dem letzten Bundesliga-Spiel oder trainiert man erstmal weiter?“ Ab dem 14. November sind die Bundesligen wegen des Katar-Turniers über zwei Monate unterbrochen.
Tedesco: „Belastung ist mittlerweile grenzwertig“
„Für die Mannschaften, die extrem viele Spieler abstellen, ist es eine Herausforderung, weil sie ohne große Vorbereitung in die WM starten“, sagte der Augsburger Geschäftsführer Stefan Reuter. „Bei den anderen Vereinen wird der Großteil des Kaders aber eine Pause haben, wie es sonst im Sommer auch der Fall ist.“ Sein Berliner Amtskollege Fredi Bobic von Hertha BSC äußerte, die lange Unterbrechung in den Winter hinein sei „sicher nicht ideal für den Ligabetrieb“. Das gelte aber „letztlich für alle, und wir wollen das Beste aus dieser neuen Situation machen“.
Die Abstellungsfrist der FIFA für die WM (21. November bis 18. Dezember) beginnt direkt am 14. November. Bis dahin sollen die Bundesligavereine 15 Spieltage absolviert haben. Die Europapokalstarter sind zudem in ihren Gruppenphasen gefordert, die bis zur WM-Pause komplett gespielt sein sollen. Zudem steht die zweite Runde des DFB-Pokals (18./19. Oktober) im Rahmenterminkalender.
„Ganz generell müssen wir im Fußball schon aufpassen, dass wir das Rad nicht überdrehen“, sagte RB Leipzigs Trainer Domenico Tedesco. „Im Hinblick auf die Belastung der Top-Spieler ist das mittlerweile grenzwertig. Das bezieht sich aber nicht nur auf die WM.“ Bayern-Trainer Julian Nagelsmann meinte: „Ab September wird es schon knackig.“ Aufgrund der engen Taktung seien „Verletzungen in diesem Jahr doppelt und dreifach schlimm“.
