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Bundesliga

Nagelsmann als erfolgreicher Bayern-Jäger nach München?

Julian Nagelsmann kann sagen, was er will: Die Spekulationen um einen Wechsel als Flick-Ersatz zum FC Bayern halten sich hartnäckig. Seine erfolgreiche Arbeit in Leipzig macht ihn zu einem gefragten Mann.

Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann trifft auf seinen alten Club Hoffenheim.
Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann trifft auf seinen alten Club Hoffenheim. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft: Julian Nagelsmann erlebt im Freitagspiel (20.30 Uhr/DAZN) zwischen RB Leipzig und der TSG 1899 Hoffenheim die ganze Palette seiner Karriere.

In Hoffenheim reifte der 33-Jährige zum Bundesliga-Trainer, den die Top-Clubs jagten. RB bekam den Zuschlag. Mit einem Sieg gegen seinen alten Verein könnte Nagelsmann zumindest bis Samstag wieder auf zwei Punkte an Tabellenführer FC Bayern München heranrücken und wieder mehr als einen flüchtigen Gedanken an die Meisterschaft verschwenden.

Eben jene Bayern, die wohl nicht nur einen schüchternen Blick auf den Trainer geworfen haben und sich allem Anschein nach nur allzu gerne dessen Dienste sichern möchten, falls Hansi Flick nach der Saison von der Säbener Straße zum DFB als Bundestrainer wechseln sollte.

Keine Frage: Mit jedem Erfolg, mit jedem Punktgewinn wird Nagelsmann für andere Clubs interessanter. Die Art und Weise, wie er das Projekt RB Leipzig von Ralf Rangnick in den fast zwei Spielzeiten weiterentwickelte, hat ihn nicht nur in Deutschland noch mehr ins Blickfeld gerückt. Was dem jungen Coach fehlt, sind vorzeigbare Titel. Doch die könnten in dieser Saison noch kommen.

Im DFB-Pokal stehen die Leipziger im Halbfinale gegen Werder Bremen (30. April). Und auch die Meisterschale ist nach dem Punkteverlust der Bayern gegen Union nicht mehr utopisch.

„Ein Sieg am Freitagabend hat unter Umständen einen kleinen psychologischen Vorteil“, sagt Nagelsmann in der Hoffnung, dass der FC Bayern, der am Samstag beim Dritten Wolfsburg gastiert, dann noch mehr unter Druck geraten könnte. „Ich kann es so offen sagen, ohne dann an den Pranger gestellt zu werden, dass wir natürlich nach wie vor auch gern Meister werden möchten“, sagt Nagelsmann.

Es gehe darum, „dass wir alle Spiele gewinnen müssen und Bayern nach Adam Riese noch zwei verlieren muss, um dann die Schale nach Leipzig zu holen. Das ist ein sehr weiter Weg, aber wir werden ihn gehen und schauen, was am Ende rauskommt“, formulierte es Nagelsmann. 2001/2002 holte Borussia Dortmund an den letzten drei Spieltagen fünf Punkte auf Spitzenreiter Leverkusen auf und wurde Meister.

Und dann als Meister oder Pokalsieger zum FC Bayern? Nagelsmann wird nicht müde, die Spekulationen zu dementieren. Nein, es habe keine Gespräche weder mit den Bayern- noch mit den RB-Verantwortlichen gegeben. Nein, auch die Berater haben keinen Auftrag, dies zu tun. Nein, in seinem bis 2023 gültigen Vertrag gibt es keine Ausstiegsklausel wie bei so manch anderem Trainer, der dieser Tage den Verein wechselt. Und nein, auch die RB-Bosse sind nicht gewillt, ihr Juwel einfach ziehen zu lassen.

„Für Julian gibt es kein Preisschild“, sagt Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff. Was wiederum heißt, dass die Bayern eine nicht unerhebliche Summe aufwenden müssten, sollten sie tatsächlich Nagelsmann als Flick-Ersatz holen wollen.

Es könnte noch spannend und turbulent zugehen in den nächsten Wochen. Doch das ist Zukunft. Die Gegenwart heißt Hoffenheim und bringt ein Kuriosum mit sich: In allen bisherigen neun Bundesliga-Duellen zwischen RB und den Kraichgauern stand Nagelsmann als Trainer an der Seitenlinie: Sechsmal bei der TSG, dreimal bei RB. Womit der Coach auch wieder in der Vergangenheit ankommt.

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