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Oberliga

1. CfR Pforzheim setzt auf breiten Kader

Es ist ein waschechtes Mammutprogramm, das dem Fußball-Oberligisten 1. CfR Pforzheim in der neuen Saison 2020/21 bevorsteht. Sage und schreibe 40 Ligaspiele. Doch die Verantwortlichen sehen sich gut gewappnet.

Moral bewiesen: Salvatore Catanzano (Mitte) bejubelt mit seinen Team-Kollegen des 1. CfR Pforzheim seinen Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen den TSV Ilshofen
Moral bewiesen: Salvatore Catanzano (Mitte) bejubelt mit seinen Team-Kollegen des 1. CfR Pforzheim seinen Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen den TSV Ilshofen. Foto: Jürgen Müller

Eine Portion Glück und eine große Moral haben dem Fußball-Oberligisten 1. CfR Pforzheim zum Auftakt der neuen Saison einen 2:1-Sieg in bester Last-Minute-Manier gegen den TSV Ilshofen beschert. Auf dieses Glück möchte man sich auf Dauer aber nicht verlassen.

Deshalb haben die Verantwortlichen in den vergangenen Monaten geschuftet. Neun Neuzugänge, der Umzug ins Stadion im Brötzinger Tal, seit dem vergangenen Winter ein neuer Sportdirektor – es wurden etliche Steine umgedreht beim Pforzheimer Club für Rasenspiele.

Spielstätte in Eigenleistung umgebaut

Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn beim Umbau des neuen und gleichzeitig alten Stadions, dem Brötzinger Tal, mussten die Verantwortlichen selbst mächtig Hand anlegen.

In Eigenleistung und mit einer ganzen Schar an fleißigen Helfern wurde die Spielstätte umgebaut, regelrecht auf Vordermann gebracht und erstrahlt nun in neuem Glanz. Der Holzhof ist damit Geschichte, ein oberligawürdiger Rahmen geschaffen.

Wir haben eine tolle Mannschaft. Das sind gute Jungs, die Zeit kriegen sollen.
Giuseppe Ricciardi, Sportdirektor des 1. CfR Pforzheim

Doch die Führungsriege des Clubs hat auch personell einiges aufgearbeitet: Gleich neun neue Spieler konnten der Vorsitzende Markus Geiser, Sportvorstand Torsten Heinemann und Sportdirektor Giuseppe Ricciardi im Sommer präsentieren, acht Akteure haben den CfR indes verlassen.

Die Mannschaft hat sich deutlich verjüngt. Das deutet vor allem auf eines hin: Es soll etwas Langfristiges aufgebaut werden. Ein Stamm, der in den kommenden Jahren kontinuierlich zusammenspielen kann und wenn möglich auch soll.

Gut aufgestellt sieht man sich für die neue Runde auf jeden Fall. „Wir können jede Position quasi eins zu eins ersetzen. Das ist wichtig”, sagte Heinemann zum Trainingsauftakt Anfang Juli. „Viel wichtiger ist aber, dass wir verletzungsfrei bleiben und gut durch die Runde kommen.“

Ähnliches betonte auch Ricciardi: „Wir haben eine tolle Mannschaft. Das sind gute Jungs, die Zeit kriegen sollen. Wir wollen gesund wachsen, gemeinsam mit dem neuen Stadion und den Sponsoren.”

Fatih Ceylan, Trainer CfR Pforzheim
Augen auf: Fatih Ceylan, Coach des CfR Pforzheim, fordert gleich zum Oberliga-Auftakt volle Leistungsbereitschaft von seinem Team. Foto: Harry Rubner

Ein konkretes Saisonziel will man deshalb auch nicht ausgeben – zu unsicher ist die Zukunft ob der Corona-Pandemie. Doch damit nicht genug: Durch den Abbruch der Vorsaison verzeichnete die Oberliga keine Absteiger, stattdessen sind vier Teams aus den Verbandsligen Baden, Südbaden und Württemberg zur Konkurrenz gestoßen. Insgesamt kämpfen damit 21 Teams um den Titel, oder vielmehr um den Verbleib in der gemeinsamen baden-württembergischen Spielklasse.

In dieser langen Saison werden wir alle, wirklich jeden einzelnen brauchen.
Fatih Ceylan, Trainer des 1. CfR Pforzheim

40 Liga-Partien sind die Folge, auch dadurch entstehen Unwägbarkeiten. „Die Breite im Kader wird extrem wichtig sein”, sagt Torsten Heinemann. Und auch Trainer Fatih Ceylan ist bewusst, dass er – auch wenn die Reise im Verbandspokal bereits frühzeitig nach dem 3:2 beim Ligakonkurrenten 1. FC Bruchsal in der zweiten Runde beendet war – all seine Jungs fit benötigt.

„Und gut gelaunt”, fügt er an. „In dieser langen Saison werden wir alle, wirklich jeden einzelnen brauchen. Und sie müssen alle topfit und sofort präsent sein, wenn sie aufs Feld kommen.”

Dass die neue Riege dazu in der Lage ist, hat ein Neuer stellvertretend direkt zum Auftakt unter Beweis gestellt: Salvatore Catanzano, der erst im Sommer vom württembergischen Verbandsligisten SKV Rutesheim zum 1. CfR Pforzheim gestoßen ist, kam in der 66. Spielminute beim Stand von 0:1 für den ebenfalls neuen Marco Rienhardt auf den Platz. Erst stellte Stanley Ratifo kurz vor knapp den Ausgleich her.

In der vierten Minute der Nachspielzeit sollte dem eingewechselten Catanzano der Siegtreffer zum 2:1 gegen Ilshofen gelingen. Moral bewiesen und drei Punkte zum Auftakt – so dürfte es, könnten es die Verantwortlichen entscheiden, fortan weitergehen.

Die Transfers des 1. CfR Pforzheim

Zugänge: Robin Münst (SKV Rutesheim), Maurizio Macorig (VfR Wormatia Worms), Marco Rienhardt (FSV 08 Bissingen), Yusuf Tirso (SV Sandhausen II), Baba Mbodji (TSV Ilshofen), Philipp Strobel (FV Illertissen), Lukas Böhm (SpVgg Neckarelz), Salvatore Catanzano (SKV Rutesheim), Ekrem Sarikaya (FV Löchgau II), Kevin Rombach (1. Göppinger SV).

Abgänge: Joao Tardelli (SV Huchenfeld), Julian Grupp (SGV Freiberg), Lukas Mai (VfR Wormatia Worms), Fabian Czaker (FC Arminia Ludwigshafen), Johnathan Zinram (SGV Freiberg), Levin Hutmacher (Auslandsstudium), Ilias Soultani (SSV Reutlingen), Meldin Kovacevic (Ziel unbekannt).

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