Es war die noch fehlende Kirsche auf der Grünwettersbacher Sahnetorte, als Dang Qiu am 25. Juni zusammen mit Nina Mittelham vom TTC Berlin den Titel im Mixed bei der Tischtennis-EM gewann. Nach seiner bislang erfolgreichsten Bundesliga-Saison darf der Verein aus dem Karlsruher Bergdorf für sich reklamieren, zumindest für fünf Tage einen Europameister in seinen Reihen gehabt zu haben.
Der deutsche Nationalspieler war bis zum 30. Juni Spieler des Bundesliga-Vierten. Erst seit dem 1. Juli trägt Dang Qiu das Trikot des Triple-Gewinners Borussia Düsseldorf. „Dangs Erfolg freut uns sehr. Er hat bei Wang Xi wahnsinnig viel dazugelernt“, betont ASV-Manager Martin Werner.
Wang Xi kommt Schlüsselrolle zu
Seit Wang Xi vor zwei Jahren den Weg von Fulda nach Grünwettersbach gefunden hat, ist der Deutsch-Chinese die Schlüsselfigur im Kader des ASV. Der 37 Jahre alte Abwehrspezialist ist nicht nur ein zuverlässiger Punktesammler, er gibt seine Erfahrung und seine Kenntnisse auch als Übungsleiter weiter und war zudem an der Seite des bisherigen Trainers Joachim Sekinger für das Coaching der Kollegen zuständig.
Aufgaben, die er auch in Zukunft unter dem neuen und auch früheren ASV-Trainer Achim Krämer wahrnehmen wird, mit dem der Verein 2015 in die Bundesliga aufgestiegen war.
Ricardo Walther ersetzt Dang Qiu
Wang Xi spielt auch in der kommenden Saison, in die der ASV am 21. August (19 Uhr) mit einem Heimspiel mutmaßlich gegen den TTC Bad Homburg startet, eine zentrale Rolle. Bis zum ersten Pflichttermin hofft Wang Xi auch seinen vor drei Wochen im Training erlittenen Bänderriss im Sprunggelenk auskuriert zu haben.
Unterstützung in der Führung des Teams wird er von Ricardo Walther erhalten. Der 29 Jahre alte Nationalspieler hat den Weg von Düsseldorf zurück nach Grünwettersbach gefunden und soll die durch Dang Qius Abgang entstandene Lücke schließen.
Deni Kozul für Olympia nominiert
Den Glauben der Grünwettersbacher, auch in der bevorstehenden Runde wieder eine gute Rolle spielen zu können, nähren zudem die weiter gereiften Stammspieler Tobias Rasmussen und Deni Kozul.
Der dänische Doppel-Spezialist Rasmussen musste sich jüngst bei der EM erst Abonnementsieger Timo Boll geschlagen geben. Der Slowene Kozul hat sich derweil nach einer starken Saison sogar für Olympia qualifiziert.
Konkurrenzkampf noch härter
Spätestens am 5. August soll auch Kozul im Tischtenniszentrum eintreffen, um sich zusammen mit den ASV-Kollegen auf die neue Saison vorzubereiten. Für die Spielzeit, für die alle finanziell gebeutelten Erstligisten die Rückkehr der Zuschauer herbeisehnen, hat sich der ASV laut Werner „einen Platz im gesicherten Mittelfeld“ zum Ziel gesetzt.
„Wir wollen uns in der Liga weiter etablieren.“ Was nach Tiefstapelei klingt, ist angesichts des harten Konkurrenzkampfs und der personellen Aufrüstung bei den letztjährigen Kellerkindern wie Bad Homburg eine von Realitätssinn zeugende Vorgabe.
Min Ha Hwang wartet auf Ausreise-Genehmigung
Mehr könnte möglich sein beim Sensations-Pokalsieger des Jahres 2020, wenn auch der schon vor einem Jahr verpflichtete Koreaner Min Ha Hwang endlich eingesetzt werden könnte. Bislang durfte der Linkshänder wegen Corona das Land nicht verlassen.
Mit ihm wären die Wettersbacher bei der Aufstellung wesentlich variabler und viel schwerer auszurechnen, zumal er auch als guter Doppelspieler gilt.