Skip to main content

Bronze für Deutschland bei Team-EM

Badminton-Profi Fabian Roth aus Bad Herrenalb: Comeback in der Nationalmannschaft

Badminton-Profi Fabian Roth aus Bad Herrenalb war fast zwei Jahre außer Gefecht. Bei seinem Nationalmannschafts-Comeback gewann der 25-Jährige Bronze bei der Mixed-Team-EM.

Badminton Europameisterschaft, Herren, Einzel am 18.02.2017 in Lubin, Polen. Der Deutsche Fabian Roth gegen den Dänen Viktor Axelsen (nicht im Bild) in Aktion. Die deutsche Badminton-Nationalmannschaft hat das EM-Halbfinale mit 1:3 gegen Dänemark verloren. Foto: Grzegorz Michalowski/PAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Konzentriert: Wie schon vor vier Jahren bei der Einzel-Europameisterschaft in Polen hat sich Fabian Roth auch bei der Mixed-Team-EM 2021 dem Dänen Viktor Axelsen geschlagen geben müssen. Foto: Grzegorz Michalowski picture alliance / Grzegorz Michalowski/PAP/dpa

Die Wahlheimat hat Fabian Roth wieder. Am Wochenende ist der Badminton-Profi aus Bad Herrenalb von der Mixed-Team-EM in Finnland an den Bundesstützpunkt in Mülheim an der Ruhr zurückgekehrt – mit einer Bronzemedaille im Gepäck und der Erkenntnis, dass er sich auf gutem Weg zurück in die erweiterte Weltspitze befindet.

Das Turnier in Vantaa war der erste Nationalmannschaftseinsatz seit mehr als zwei Jahren für den ehemaligen Weltranglisten-34., der wegen zweier Meniskusoperationen viele Monate außer Gefecht gesetzt war. „Ich war echt froh, wieder spielen zu können. Es war cool, wieder dabei zu sein“, bekennt Roth, der wie seine beiden Brüder bei den Badminton-Sportfreunden Neusatz das Spiel mit dem Federball erlernte.

Sieg und Niederlage bei der EM

In zwei von vier Duellen kam der 25-Jährige in Vantaa zum Zug. Die Aufgabe bei seinem Comeback hätte dabei kaum größer sein können. Nachdem Max Weiskirchen zum Auftakt gegen die Schotten gespielt hatte, wurde Roth im zweiten Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Dänemark mit Superstar Viktor Axelsen eingesetzt.

Gegen den Weltranglistenzweiten, den er bei der Mixed-Team-EM 2017 besiegt hatte, stand Roth beim 6:21, 9:21 auf verlorenem Posten. „Es gibt sicher einfachere Gegner, um im ersten Spiel seit zwei Jahren wieder Wettkampf-Feeling zu bekommen“, sagt der gebürtige Karlsruher, der tags darauf den Finnen Kalle Koljonen in zwei Sätzen bezwang und so seinen Teil zum Einzug ins Halbfinale beitrug: „Ich bin sehr zufrieden damit, dass ich die Nummer 80 in der Welt geschlagen habe.“

Das Los wollte es, dass das deutsche Team in der Vorschlussrunde erneut auf den späteren Europameister Dänemark traf. Wieder nur mit 2:3 musste sich der Außenseiter, der Weiskirchen statt Roth aufbot, geschlagen geben. Ein kleines Finale wurde nicht ausgespielt, Roth und Co erhielten Bronze und das Startrecht für die WM. Die Titelkämpfe sollten ursprünglich ab 23. Mai im chinesischen Suhozu stattfinden, wurden vom Weltverband BWF aber verlegt.

Für Tokio 2021 ist der Zug abgefahren

Verschoben um ein Jahr wurden ebenfalls die Olympischen Spiele, aber für Roth kommen sie auch 2021 zu früh. „Der Zug für Tokio ist abgefahren“, sagt er. Der Großteil der Qualifikationsturniere sei schon gespielt und bei den noch verbleibenden sei es für ihn schwierig, ins Starterfeld zu kommen, weil ihm durch seine lange Auszeit die Ranglistenpunkte fehlten.

Was vor allem bleibt, sind Spiele für den Bundesligisten 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim, allerdings wurde die Punktrunde abgebrochen. Stattdessen will der Verband ab April in einem Turniermodus den deutschen Mannschaftsmeister ermitteln. Zu Roths Bedauern abgesagt werden mussten auch die für März geplanten German Open in Mülheim, also vor seiner Haustür. Vor zehn Jahren verließ Roth seine Familie in Bernbach, um das Sportinternat im deutschen Badminton-Mekka zu besuchen. Ein Jahr vor seinem Abitur 2014 wurde er Jugend-Europameister.

Aufholjagd durch Corona gebremst

Drei Jahre verbrachte er später in Saarbrücken. 2017 löste er als deutscher Meister den neunmaligen Titelträger Marc Ziegler ab, den er im Finale besiegte. Sein Aufstieg Richtung Top Ten in der Welt schien nur eine Frage der Zeit, doch dann folgten die Verletzungen.

Seit mehr als einem Jahr ist er inzwischen wieder schmerzfrei, durch Corona konnte er seine Aufholjagd aber nicht wie geplant starten. „Es ist ein Riesenschritt, um in die Top 30 zu kommen. Sich dahin zurückzukämpfen, ist noch schwieriger. Aber ich bin optimistisch. Das Wichtigste ist, verletzungsfrei zu bleiben“, sagt Roth, dessen großes Ziel Olympia bleibt: „Paris 2024 habe ich auf dem Schirm.“ Und auch seine Besuche in der Heimat Herrenalb.

nach oben Zurück zum Seitenanfang