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Volleyball-Bundesliga

Bisons Bühl wollen in Play-offs gegen den VfB Friedrichshafen ihre Minimalchance nutzen

Im Viertelfinale um die deutsche Volleyball-Meisterschaft treffen die Bisons Bühl als klarer Außenseiter auf den VfB Friedrichshafen. Die jüngsten Resultate des Rekordmeisters vom Bodensee lassen die Bühler auf eine Überraschung hoffen.

Volleyball-Bundesliga: Bisons Bühl - United Volleys Frankfurt 3:1, 6.3.2021
Aufmerksamer Block: Die Bühler Simon Gallas, Alpar Szabo und Niklas Kronthaler (von rechts) beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt mit Top-Scorer Daniel Malescha. Foto: Thomas Steuerer

Mit einem Heimspiel wie an diesem Mittwoch (19 Uhr) gegen den VfB Friedrichshafen sind die Bisons Bühl zuletzt vor sieben Jahren in die Play-offs gestartet. Diesmal ist dies jedoch nicht der guten Platzierung in der Hauptrunde der Volleyball-Bundesliga geschuldet, sondern der Pandemie-Lage.

Um Reisen im Fall eines dritten Spiels zu vermeiden, sind die in der Tabelle schlechter platzierten Teams zunächst Gastgeber. Steht es nach der zweiten Partie 1:1, kommt es am gleichen Ort am Folgetag zur Entscheidung.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gibt es zudem einen festen Spielplan. So trifft der Sieger des Viertelfinal-Duells Bühl gegen Friedrichshafen auf den Gewinner des Vergleichs zwischen dem Vierten Herrsching und dem Fünften Lüneburg. Auf der anderen Seite des sogenannten Play-off-Baums spielen im Halbfinale die Sieger der Paarungen Düren/Frankfurt und Berlin/Königs Wusterhausen. Viertel- und Halbfinals laufen im Modus „Best-of-three“, die Finalserie ist im Format „Best-of-five“ geplant.

Rekordmeister gewinnt 19 von 20 Spielen

Davon ist der Hauptrunden-Achte Bühl weit entfernt, im Vergleich mit dem souveränen Tabellenführer VfB Friedrichshafen ist die Mannschaft von Trainer Alejandro Kolevich klarer Außenseiter. Rekordmeister Friedrichshafen (13 Titel) gewann 19 von 20 Liga-Partien in dieser Saison, nur am zweiten Spieltag gab es in Düren eine 0:3-Niederlage. Unantastbar scheinen die „Häfler“ trotzdem nicht.

Friedrichshafen ist im Moment nicht so im Tritt, sie sind nicht so stabil.
Stefan Thiel, Bisons-Zuspieler

Wegen Corona-Fällen in Mannschaft und Trainerteam musste der VfB von Ende Januar bis Ende Februar rund vier Wochen pausieren und deshalb auch als Ausrichter beim Champions-League-Turnier zuschauen.

Nach der Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb folgten zwar vier Siege gegen Clubs aus dem Mittelfeld der Tabelle, dreimal (gegen Giesen, in Frankfurt und zuletzt gegen Lüneburg) fiel die Entscheidung aber erst im fünften Satz. „Friedrichshafen ist im Moment nicht so im Tritt, sie sind nicht so stabil“, meinte Bühls Zuspieler Stefan Thiel nach dem überzeugenden 3:1-Sieg gegen Pokalsieger Frankfurt im letzten Hauptrundenspiel.

Die Chance ist minimal, aber diese wollen wir nutzen.
Alejandro Kolevich, Bisons-Cheftrainer

Auch Bühls Coach Kolevich ist nicht hoffnungslos, obwohl er den VfB-Kader als besten der Liga bezeichnet. „Die Chance ist minimal, aber diese wollen wir nutzen“, sagt der Argentinier vor seiner ersten Play-off-Partie als Bisons-Chef. Die beiden Vergleiche in dieser Saison endeten aus Bühler Sicht zwar jeweils mit 0:3 für Friedrichshafen, doch fast in allen Sätzen agierten die Bisons bis kurz vor dem Ende auf Augenhöhe.

2018 und 2019 trafen die Bisons im Viertelfinale ebenfalls auf Friedrichshafen, in den insgesamt vier Partien gelang kein Satzgewinn. Vor einem Jahr landete Bühl nur auf dem elften Platz, Play-offs wurden wegen des Beginns der Corona-Pandemie ohnehin nicht ausgetragen.

Wir dürfen nicht glauben, dass das ein Durchmarsch wird.
Michael Warm, Trainer VfB Friedrichshafen

Friedrichshafens Trainer Michael Warm verschweigt indes nicht, dass sein Ensemble um die früheren Bühler Martti Juhkami (2013/14) und Nehemiah Mote (2014 bis 2016) sowie den Liga-Top-Scorer Linus Weber derzeit nicht in bester Verfassung ist. In den zurückliegenden Spielen mit Überlänge sieht er sogar einen Mehrwert. „Wir sind immer noch nicht auf dem Level, das wir vor der Corona-Pause hatten, deshalb waren fünf Sätze auch gar nicht so schlecht für uns.“

Mit Blick auf die Serie gegen den baden-württembergischen Rivalen aus Bühl meint er: „Wir dürfen nicht glauben, dass das ein Durchmarsch wird.“

Bisons-Talent Gallas als „Wundertüte“

Auf der anderen Seite scheinen die Bühler gerade rechtzeitig an die Form des starken Saisonbeginns anzuknüpfen. Dies liegt nicht zuletzt an der Rückkehr des zwischenzeitlich verletzten Tomas Lopez, aber auch an der erstaunlichen Entwicklung von Eigengewächs Simon Gallas. „Simon ist eine Wundertüte.

Er kann schwierig gescoutet werden“, sagt Bisons-Manager Oliver Stolle über Gallas, der in der ersten Saisonhälfte kaum zum Einsatz gekommen war. Zum 3:1-Sieg gegen Frankfurt trug Gallas mit 21 Punkten maßgeblich bei.

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