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Mike Tyson ist ihr Vorbild

Box-Talent Charlotte Rötten aus Bruchsal verbindet zwei Gegensätze

Die 16-jährige Boxerin Charlotte Rötten von den Pugilisten gehört zu den großen Nachwuchshoffnungen der Branche. Die Bruchsalerin präsentiert sich ehrgeizig und hat ein legendäres Vorbild.

Charlotte Rötten nach dem Training bei den Pugilisten in Bruchsal
Schlagfertig: Charlotte Rötten von den Bruchsaler Pugilisten hat nicht nur im Ring große Ziele. Foto: Charlotte Rötten

In ihrem Hobby schlägt sie bestenfalls ihre Gegner K.o. – in ihrem späteren Berufsleben möchte sie den Menschen helfen. Charlotte Rötten hat ambitionierte und gegensätzliche Ziele.

In ihrer Freizeit ist die 16-Jährige eine erfolgreiche Boxerin, nach ihrem Abitur möchte sie Medizin studieren und sich dann auf die Chirurgie spezialisieren. An Ehrgeiz fehlt es Rötten dabei keineswegs. „Mein Ziel ist es, in jedem Training den inneren Schweinehund zu überwinden und über mich hinauszuwachsen“, sagt sie.

Gleichzeitig denkt sie aber auch über ihr Training hinaus: „Kurzfristig gesehen ist mein Ziel die Qualifikation für die Europameisterschaft und langfristig wäre es ein Traum, an Olympia teilzunehmen.“

Nächstes Ziel ist die EM-Qualifikation

Nach mehr als einem Jahr Wettkampfpause aufgrund der Pandemie muss sich die Kader-Athletin nun aber langsam wieder rantasten. „Der Einstieg ins Wettkampfjahr 2021 war nicht einfach, da wir letztes Jahr nicht gekämpft haben und somit der Rhythmus gefehlt hat“, berichtet die Boxerin.

An diesem Wochenende lief es für Rötten aber schon wieder ganz gut: bei den Ruhr Games in Bochum belegte sie in einem international besetzten Teilnehmerfeld den zweiten Platz.

In der Vorbereitung auf die bald anstehende EM-Qualifikation geht es für sie vor allem darum, die eigenen Stärken zu verbessern und die Fehler aus vorangegangen Fights zu beheben. „Wir machen immer eine Videoanalyse meiner letzten Kämpfe, damit wir daraus lernen können und wissen, was wir verbessern müssen“, erklärt die 16-Jährige.

Talent alleine reicht nicht aus

Angefangen hat bei ihr alles mit dem Balletttraining als Kind. Danach kam sie durch ihren Vater zum Kickboxen und landete schlussendlich schon mit acht Jahren beim Boxen. Nebenbei war sie noch beim Gardetanz, womit sie mittlerweile aufgehört hat, da neben dem Boxen nicht mehr die Zeit für eine weitere Sportart bleibt.

„Das Tanzen hilft mir als Boxerin heute noch, da es die Hand-Fuß-Koordination gefördert hat und auch ein Ausdauersport war“, sagt die Bruchsalerin. Die vielen Übungsstunden sind aus ihrer Sicht auch der Grund, warum sie so erfolgreich ist.

„Ich habe das Talent für den Sport von meinen Eltern geerbt, aber das Training ist genauso wichtig“, findet sie.

Training mit den Jungs macht Rötten stärker

Einen Ansporn besser zu werden, ist ihr Vorbild und Hall of Famer Mike Tyson: „Er hat es geschafft, den Weg zu gehen, den viele gerne gehen würden. Er fing mit nichts an und wurde trotzdem Weltmeister“, sagt die Schülerin.

Rötten trainiert bis zu sechs Mal die Woche – dreimal in der Boxgym bei den Pugilisten in Bruchsal. Dazu kommen einmal Krafttraining und zweimal die Woche Lauftraining. Trainiert wird bei den Pugilisten aber nicht mit den Frauen.

„Jungs sind von Grund auf stärker als die Mädchen, daher ist das Training mit ihnen ein Ansporn, mich zu verbessern und zu versuchen auf das gleiche Level zu kommen“, erklärt die 16-jährige.

Körpergröße zeichnet die Boxerin aus

Nicht nur die Trainingsmethoden sind ein Vorteil der Nachwuchsathletin, auch die Größe zeichnet sie aus: „Ich bin für mein Alter relativ groß, daher ist meine Reichweite mein Vorteil und ich versuche meine Gegner immer auf Distanz zu halten.“

Rötten trainiert aber nicht nur selbst, sondern sie ist gleichzeitig auch noch Jugendtrainerin. „Die Kinder sind so unerschrocken, wenn sie hinfallen, stehen sie direkt wieder auf. Sie haben immer Spaß und verbreiten Freude“, sagt sie. Hier lässt sich auch für ihre eigene Karriere einiges abschauen.

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