Auch im letzten Rennen der Qualifikation des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) ist sich Sophie Koch am Samstag in Duisburg treu geblieben. Als Dritte kam die Kanutin der Rheinbrüder Karlsruhe über die 500 Meter ins Ziel und unterstrich damit noch einmal ihre Stellung als drittstärkste Fahrerin im Canadierinnen-Lager.
Wichtiger aber noch für Koch: Die 23-Jährige ist die beste Rechtsfahrerin – und sitzt damit so gut wie sicher im Olympia-Boot.
Schon am Freitag war nach zwei dritten Plätzen über die 200 Meter klar, dass der Weg zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio für Koch geebnet ist.
Wie schon beim ersten Teil der nationalen Qualifikation ließ die Psychologiestudentin ihre schärfste Rechtspaddler-Konkurrentin Ophelia Preller aus Potsdam jeweils hinter sich. „Sie ist sehr, sehr stark und stabil gefahren“, sagte Rheinbrüder-Cheftrainer Detlef Hofmann zu den Auftritten von Koch.
Beim Weltcup muss sich das Boot international beweisen
Damit ist Koch in Duisburg der entscheidende Schritt in Richtung Japan gelungen, auch wenn die aus Parchim in Mecklenburg-Vorpommern stammende Kanutin das Olympia-Ticket offiziell noch nicht in der Tasche hat. Vor der Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) muss sich der deutsche Canadier-Zweier mit Koch und Spitzenfahrerin Lisa Jahn noch international beweisen und sich dabei auch gegen ein zweites deutsches Boot durchsetzen.
Das dürfte in drei Wochen beim Weltcup im ungarischen Szeged allerdings reine Formsache sein. Die 27 Jahre alte Jahn, die alle Qualifikationsrennen für sich entschied, ist in Berlin Trainingspartnerin von Koch. „Ich freue mich riesig, dass wir wieder zusammenfahren“, sagte Koch: „Ich weiß, dass das Boot richtig gut laufen kann.“ Zuletzt war Koch 2018 mit Jahn international am Start. An die Sommerspiele wolle sie jetzt noch nicht denken, „ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf den Weltcup“, sagte Koch.
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Brüßler erhält noch eine Chance
In Szeged kann die Potsdamerin Annika Loske, die die DKV-Qualifikation als Zweitbeste abschloss, auch noch einen weiteren Quotenplatz einfahren. Eine Chance, die auch Kochs Rheinbrüder-Teamkollegin Sarah Brüßler erhält. Die Top-Kajakfahrerin der Karlsruher schaffte es bei der zweiten Qualifikation mit zwei siebten Plätzen zwar nicht, näher an die Spitze heranzurücken – zählt aber für den Weltcup zum erweiterten Nationalmannschafts-Kreis. Zusammen mit Melanie Gebhardt (Leipzig) fährt Brüßler in Szeged um zwei weitere Quotenplätze. Holt das Duo, das 2018 WM-Bronze gewann, die Plätze, erhalten die beiden auch das Startrecht für Tokio.
Stand jetzt ist Koch die vierte Olympia-Starterin aus dem Lager der Rheinbrüder-Kanuten. Letzte Ringe-Teilnehmerin des Karlsruher Clubs war 2012 Kajakfahrerin Silke Hörmann, die im Einer über 200 Meter 15. wurde.
Björn Goldschmidt gewann 2008 Bronze im 1.000-Meter-Vierer, vier Jahre zuvor war der „Rheinbruder“ im Einer auf den achten Platz gefahren. Der heutige Chefcoach Hofmann hatte 1996 mit dem deutschen Vierer Gold gewonnen. In Saeid Fazloula haben die Rheinbrüder zudem einen weiteren Olympia-Pfeil im Köcher – der Iraner darf auf die Aufnahme in das Flüchtlingsteam für Tokio hoffen.
Zwei Rheinbrüder schon sicher im U23-Nationalteam
Im U-23-Bereich haben sich Katinka Hofmann und Jan Bechtold für die Nationalmannschaft qualifiziert. Xenia Jost und Canadierfahrer Tim Bechtold dürfen sich ebenfalls noch Hoffnungen auf einen WM- oder EM-Start machen, müssen aber noch einmal einen Leistungsnachweis erbringen.