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Bestmarken mit langer Haltbarkeit

Diese Rekorde des Leichtathletikkreises Bruchsal sind bis heute ungebrochen

In den 70er- und 80er-Jahren hatte die Leichtathletik großen Zulauf. Entsprechend viele Talente brachten in dieser Zeit auch die Vereine aus dem Kreis Bruchsal hervor. So ist es kein Wunder, dass viele Bestmarken noch aus dieser Zeit stammen.

Bernd Kneißler, Kugelstoßer
Später auch international erfolgreich: Der Gondelsheimer Kugelstoßer Bernd Kneißler. Foto: Baumann/imago images

Schneller, höher, weiter. Nach dem bekannten Motto der Olympischen Spiele purzelten in jüngerer Vergangenheit einige Weltrekorde bei den Leichtathleten, etwa im Zehnkampf (Kevin Mayer, Frankreich, 2018, 9.126 Punkte) oder über die 400 Meter (Wayde van Niekerk, Südafrika, 2016, 43,03 Sekunden).

Im Leichtathletikkreis Bruchsal tut sich hingegen seit vielen Jahren wenig in den Bestenlisten. Der Letzte, dem es gelang, Kreisrekorde einzustellen, war Tobias Arnold (SG Bad Schönborn), der im Jahr 2014 über 800 und 1.000 Meter schneller lief als seine Vorgänger. Als er im Jahr darauf die 1.500 Meter in 3:52,14 Minuten schaffte, hätte ihm das einen weiteren Platz auf der Liste beschert.

Da Arnold dann aber im Trikot der MTG Mannheim startete, konnte er seinen ehemaligen Trainer Roland Frey nicht verdrängen. Frey, der heute Vorsitzender der Freunde der Leichtathletik ist, hat neben dem Kreisrekord über die 1.500 Meter auch noch den über die 3.000 Meter inne. Beide erzielte er 1978, als der Langenbrücker noch für den TV Helmsheim startete.

Mehrfach auf der Bestenliste stehen zwei Athleten, die es nach ihrer Jugendzeit im Kreis auch in größeren Vereinen noch weit brachten. Schnellster Sprinter ist bis heute Rolf Kistner (TSV Neudorf), der später zum TV Wattenscheid wechselte und heute bei München lebt. Schon zu seinen Neudorfer Zeiten war Kistner auch im Trikot der deutschen Nationalmannschaft bei internationalen Turnieren aktiv. Seine Bestzeiten im Kreis von 1981 (in Koblenz) und 1983 (in Bremen) konnte er später noch knacken.

Auch heute gibt es noch viele Talente

Bei den Stoßern und Werfern ist es Bernd Kneißler, dessen Bestwerte bis heute unerreicht sind. Und das, obwohl der Gondelsheimer seine Rekorde im Lauf der Karriere noch mehrfach einstellen konnte. 1985 wurde der heute 57-Jährige deutscher Meister im Kugelstoßen – als erster mit der Drehstoßtechnik. Seine Bestleistung liegt bei 20,27 Metern und damit bis heute über dem badischen Rekord. Den Diskus warf er 1986 in Los Angeles 61,86 Meter.

In den 80er-Jahren war die Leichtathletik viel bedeutender als heute.
Bernd Kneißler, ehemaliger Kugelstoßer

Kneißler, der mittlerweile in Mannheim lebt, aber noch familiären Bezug in seine alte Heimat Gondelsheim hat, versucht zu erklären, warum sich die Bestwerte so lange halten: „In den 80er Jahren war die Leichtathletik viel bedeutender als heute“, sagt er. Die Nachwuchsprobleme würden sich auch auf die Leistungen auswirken. Gerade die technischen Disziplinen seien zudem sehr zeitaufwendig. „Nur Talent reicht da nicht“, ist Kneißler überzeugt.

Dass es im Kreis aber auch heute noch Talente gibt, zeigt die Liste der Frauen. Anna Maiwald ist hier mehrfach zu finden. Die gebürtige Heidelbergerin, die in ihrer Jugendzeit für den TSV Baden Östringen startete, ist heute noch für Bayer Leverkusen aktiv. Hier stellte die 29-Jährige ihre Rekorde vielfach ein. Viele weitere Athletinnen, wie zum Beispiel Sabine Scheuring aus Odenheim, sind nicht auf der Liste zu finden, weil sie sich früh größeren Vereinen anschlossen.

Dass die Bestwerte auf ewig in Stein gemeißelt sind, ist aber längst nicht gesagt. Im Jugendbereich haben Helena Schenk (TSG Bruchsal) über 800 Meter und Julia Kußmann (TV Helmsheim) im Weitsprung erst jüngst neue Bestleistungen aufgestellt. Die Talente haben die Rekorde der Großen also im Visier.

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