Skip to main content

Hallensaison auf der Kippe

Faustballer hängen in der Luft

Stillstand statt harter Aufschlag: Am Wochenende hätte bei den Bundesliga-Faustballerinnen eigentlich die Hallensaison beginnen sollen. Doch daraus wird nichts. Wie geht es nun weiter? Gibt es erneut eine Mini-Spielzeit? Oder wird die Runde komplett abgesagt?

Aldinger Anna-Lisa TSV Dennach2
Blick ins Ungewisse: Momentan können Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger und die Faustballerinnen des TSV Dennach noch nicht einschätzen, wie es mit der Hallensaison weitergeht. Foto: Harry Rubner

In der Sporthalle in Bad Liebenzell wären am Sonntag eigentlich die ersten Bälle übers Band geflattert. Doch nachdem der Amateursport coronabedingt erneut zum Erliegen gekommen ist, gilt auch für die Bundesliga-Faustballerinnen des TSV Dennach: Home-Workout statt Hallensaison-Auftakt.

Ebenso betroffen sind die Frauen des TSV Ötisheim, die wie Dennach in der Ersten Bundesliga Süd aufschlagen, und die Männer des TV Waldrennach in der Zweiten Bundesliga Süd.

Videoschalte kommt gut an beim TSV Dennach

Da der Trainingsbetrieb ebenfalls ruhen muss, hat sich Dennachs Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger mit ihrem Team etwas einfallen lassen. Zweimal pro Woche gibt es via Skype ein Workout im Wohnzimmer. „Zunächst war das nur mittwochs geplant, inzwischen ist die Resonanz aber so groß, dass wir uns auch freitags per Videoschalte treffen“, berichtet Aldinger.

45 Minuten lang dauert das kleine Zirkeltraining, bei sieben Übungen à drei Serien stehen Kraft-, Ausdauer- und Sprungübungen an, jeweils mit eineinhalb Minuten Belastung und einer halben Minute Pause.

„Es macht Spaß, vor allem gemeinsam, und wir kommen ordentlich ins Schwitzen“, sagt Dennachs Coach und fügt an: „Zuletzt haben wir den Ball mit dazugenommen, damit es nicht so eintönig ist. Aber es bringt uns ein wenig über die Runden“, so Aldinger.

Eine kurze Hallenrunde wäre besser als nichts.
Anna-Lisa Aldinger, Spielertrainerin TSV Dennach

Eine Dauerlösung soll die kreative, schweißtreibende Methode in den eigenen vier Wänden nicht werden. Bei den „Pink Ladys“ würde man sich freuen, wenn spätestens im Januar der reguläre Trainingsbeginn wieder aufgenommen werden kann. „Und vielleicht kann es ja im Februar – wie schon im Sommer auf dem Feld – wieder eine kurze Hallenrunde geben. Das wäre besser als nichts “, hofft die TSV-Trainerin.

Auf der Verbandsseite der Deutschen Faustball-Liga (DFBL) heißt es dazu: „Ob es noch eine Hallensaison geben wird, ist ungewiss. Eventuell denkbar wäre eine einfache Spielrunde in allen Ligen, die im Januar 2021 starten könnte. Das DFBL-Präsidium wird hierzu spätestens im Dezember abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie entscheiden.“

Gerade der Hallen-Faustball lebt doch von der Atmosphäre.
Irina Kuhn, Spielertrainerin TSV Ötisheim

Gehofft wird bei einigen Vereinen darauf, dass es sich dann um eine finale Entscheidung des Verbandes handelt. Sprich: Entweder Mini-Runde oder die Hallenrunde wird gecancelt. „Sonst sitzt man die ganze Zeit nur auf heißen Kohlen“, sagt Irina Kuhn vom TSV Ötisheim.

Ein Start im Januar wäre ohnehin nur möglich, wenn vorher entsprechend trainiert werden kann. „Zu starten, ohne vorher vor allem mit dem Ball ein paar Wochen trainiert zu haben, wäre schon krass“, so Kuhn, die mit ihrem Verein Anfang März 2021 eigentlich als Ausrichter der DM-Frauen-Endrunde vorgesehen ist.

„Aber was ist schon eine deutsche Meisterschaft ohne Zuschauer?“, fragt die Ötisheimer Trainerin.

„Gerade der Hallen-Faustball lebt doch von der Atmosphäre.“ Ausgeschlossen scheint daher nicht, dass der TSV als Ausrichter zurücktritt.

„Wir haben eine neue Halle, wollten den Faustball-Sport und unsere Region eigentlich populärer machen. Aber unter den derzeitigen Auflagen und Voraussetzungen macht das nur wenig Sinn. Da geht sogar der Spaß an der Organisation verloren“, so Kuhn, die es im Fall einer Absage begrüßen würde, die DM in Ötisheim dann 2022 ausrichten zu dürfen.

Faustball-Frauen-WM findet Mitte Juli in Jona statt

Ein wenig freuen kann sich Anna-Lisa Aldinger aktuell aber dennoch. Die International Fistball Association (IFA) teilte vergangene Woche mit, dass die Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen 2021 in Jona (Schweiz) stattfinden wird. Jona übernimmt vom 13. bis zum 17. Juli die Ausrichtung der für 2020 in Llanquihue (Chile) geplanten Veranstaltung.

„Ich bin froh, dass die WM-Terminierung nun in trockenen Tüchern ist. So hat man als Sportlerin immerhin wieder ein Ziel vor Augen, auf das man hinarbeiten kann“, so die deutsche Nationalspielerin.

nach oben Zurück zum Seitenanfang