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Heiß auf den Auftakt

Footballer der Pforzheim Wilddogs fiebern dem Start der neuen Runde entgegen

Lange Pause, kurze Vorbereitung, riesige Vorfreude: Die American Footballer der Pforzheim Wilddogs starten am Sonntag in die neue Regionalliga-Saison.

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Gradmesser: Im bislang letzten Aufeinandertreffen mussten sich die Wilddogs (graue Trikots) den Crusaders mit 19:34 geschlagen geben. Am Sonntag werden die Karten neu gemischt. Foto: Harry Rubner

Es war die wohl längste Off-Season, die sämtliche Footballer in Deutschland bislang erlebt haben. Knapp zwei Jahre sind für die meisten seit dem letzten Spiel vergangen – auch für die Spieler der Pforzheim Wilddogs. Am Sonntag (15 Uhr) startet der Regionalligist bei den Crusaders Albershausen in die neue Saison. Und damit in eine Runde, die als Wundertüte daherkommt.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: „Keiner weiß nach dieser langen Pause so recht, wo er steht“, sagt Michael Lang, Headcoach der Wilddogs. „Natürlich hat man aus der Erfahrung heraus ein Gefühl – und das ist gut. Wirklich einschätzen kann man es aber erst, wenn die ersten Spiele gespielt sind.“

Michael Lang wäre allerdings nicht Michael Lang, wenn er die negativen Begleiterscheinungen der Unterbrechung in den Fokus rücken würde. Mit Philip Wenz, einem der insgesamt vier Team-Captains, ist er sich einig: „Wir sind – rein was das Football-Verständnis anbelangt – jetzt viel weiter, als wir es noch vor eineinhalb Jahren waren“, meint Lang. „Wenn man es so sehen will, kam die Unterbrechung für uns zum richtigen Zeitpunkt. Wir konnten viel Taktisches in Videokonferenzen erarbeiten.“

Pforzheim Wilddogs kommen mit Energie aus der Pause

Noch im Frühjahr 2020, gibt Lang offen zu, habe er „in eine ungewisse Zukunft geblickt. Ich hatte das Gefühl, die Jungs müssen erst wieder richtig Bock auf Football bekommen“. Denn dazu gehört deutlich mehr als die zweimal zwei Stunden Training pro Woche.

„Ich selbst gehe zusätzlich viermal in der Woche ins Fitnessstudio, außerdem mache ich eine Stunde Videostudium – und das ist eigentlich das Mindeste, was man investieren sollte“, erklärt Wenz.

Auch wenn es pathetisch klingen mag: Man hängt im Jahr normalerweise so viel auf einem Haufen, riecht sich, fühlt sich. Das hat man vermisst.
Philip Wenz, Team-Captain der Wilddogs

Der 33-Jährige empfindet jetzt, so kurz vor dem Beginn der neuen Saison, „extrem große Vorfreude. In den zurückliegenden eineinhalb Jahren hat man einfach immer wieder gemerkt, dass etwas fehlt. Football ist eine Kontaktsportart – und die haben wir uns alle bewusst ausgesucht. Auch wenn es pathetisch klingen mag: Man hängt im Jahr normalerweise so viel auf einem Haufen, riecht sich, fühlt sich. Das hat man vermisst“. Entsprechend groß seien die Emotionen bei der Rückkehr auf den Platz gewesen.

Headcoach Michael Lang baut auf die Qualität im Kader

Anfang Juni sind die Wilddogs in die Vorbereitung gestartet. Deutlich später als sonst, dies aber aus gutem Grund: Lange Zeit stand nicht fest, wann die Saison tatsächlich beginnen wird. „Die Vorbereitung lief aus meiner Sicht sehr gut, obwohl wir einen Aderlass von 15 Spielern hatten“, sagt der Headcoach.

30 Mann umfasst der Kader der ersten Mannschaft in dieser Runde. Im Vergleich zu gut 45, mit denen andere Teams an den Start gehen, wirkt das dünn. Lang aber weiß um die Qualität seiner Jungs – und ist von ihnen überzeugt. Zumal auch die Neuen, die vier Import-Spieler aus den USA sowie einige ehemalige Jugendspieler schnell integriert wurden.

Wir wollen erst in die Play-offs – und dann in die GFL 2.
Brock Geisz, Linebacker der Pforzheim Wilddogs

Das bestätigt auch Brock Geisz, einer dieser vier Imports. „Die Jungs haben uns super aufgenommen und gleich dafür gesorgt, dass wir uns zuhause fühlen“, sagt der 25-jährige Linebacker, für den es die erste Station in Deutschland ist. Geht es nach ihm, ist auch schon klar, wohin die Reise für die Wilddogs in dieser Saison gehen soll: „Wir wollen erst in die Play-offs – und dann in die GFL 2.“

Wilddogs wollen um den Aufstieg in die GFL 2 mitspielen

Dass sie um den Aufstieg in Deutschlands zweithöchste Football-Spielklasse mitspielen können, glaubt auch Lang. „Ich habe den Aufstieg als Ziel ausgegeben, als ich Headcoach wurde. Wenn man einige Runden vorne mitspielt, braucht man solche Ziele. Da wäre es eher vermessen, etwas anderes zu sagen“, sagt er.

Die ersten beiden Partien der Saison werden jedenfalls schon wegweisend sein. Nach dem Auftakt am Sonntag bei den Crusaders Albershausen empfangen die Wilddogs zu ihrem ersten Heimspiel auf der Anlage am Riebergle die Weinheim Longhorns. „Sie haben früher in der ersten Liga gespielt, sich dann aber etwas schwer getan. Zuletzt hat sich dort jedoch wieder einiges getan“, weiß Lang. „Das ist auf jeden Fall ein starkes Team.“

Zu diesem Heimspiel in der kommenden Woche hoffen die Verantwortlichen auch wieder auf die Unterstützung ihrer Fans, die in den vergangenen Jahren im Holzhof gemeinsam mit Stadionsprecher Robert Nietfeld mächtig Stimmung gemacht haben. „Wir werden mobile Tribünen aufbauen, eine gute Anlage haben und alles geben, um unsere Heimspiele wieder zu einem Football-Fest zu machen“, so Lang. Sportlich jedenfalls sind die Wilddogs vorbereitet: „Ich bin davon überzeugt, dass wir einiges bewegen können“, betont Team-Captain Philip Wenz.

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