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Fußball-Landesliga

Fortuna Kirchfeld und der schwere Gang durchs Fegefeuer

Fortuna Kirchfeld muss über die Relegation versuchen, mit zwei Siegen die Klasse zu halten. Warum die meisten anderen Landesligisten aus dem Kreis mit der Saison zufrieden sind.

Portrait Jannis Kuebler im Training.

GES/ Fussball/ Landesliga: Jannis Kuebler vom FV Fortuna Kirchfeld, 29.11.2022
In der Relegation um den Klassenverbleib setzt Fortuna Kirchfeld nicht zuletzt auf Jannis Kübler seine Hoffnungen. Foto: Helge Prang GES/Helge Prang

Als letzte Staffeln im Bereich des Badischen Fußball-Verbands (bfv) haben die Landesligen an Pfingstmontag die Saison beendet. In Mittelbaden herrschte Spannung bis zum Abpfiff, denn zuvor hatten nur die vier direkten Absteiger festgestanden.

Der TSV Reichenbach machte beim ATSV Mutschelbach II mit dem 3:2-Sieg sein Meisterstück. Fortuna Kirchfeld muss durch die eigene Niederlage und den zeitgleichen Heimsieg des zuvor auf Rang 14 einsortierten VfB Knielingen über die Relegation versuchen, in der Landesliga zu bleiben.

Der ASV Durlach wurde vom FC Östringen noch vom Aufstiegs-Relegationsplatz verwiesen und beendete die Saison als Dritter. Für einen Aufsteiger ein respektables Ergebnis, allerdings hatte der ASV bis zur Winterpause die Tabelle angeführt.

Fortunen-Trainer Weber fehlt gegen Pforzheim

Ein schlechtes Gewissen plagt dieser Tage Sebastian Weber. Der Trainer von Fortuna Kirchfeld ist Lehrer von Beruf und hatte schon vor Monaten für die Pfingstferien einen Berlin-Besuch gebucht. Was er im Winter noch nicht wissen konnte: Seine Mannschaft muss nachsitzen.

Sie muss an diesem Sonntag (18 Uhr) in der ersten Runde der Abstiegsrelegation auf dem Platz des TSV Schöllbronn gegen den Kreisliga-Zweiten SV Kickers Pforzheim gewinnen, um im Finale am 11. Juni gegen den Sieger der Partie Fvgg Weingarten – FC Karlsdorf (Sonntag, 15 Uhr, FC Spöck) antreten zu dürfen.

„Es ist mir arg, dass ich nicht dabei bin. Ein Sieg wäre Balsam auf mein schlechtes Gewissen“, sagt Weber, der an der Seitenlinie von seinem Co-Trainer Sören Kaiser vertreten wird. Weber hofft, dass er nach seiner Rückkehr die Chance bekommt, mit der Mannschaft eine schwierige Saison zu einem glücklichen Ende zu bringen.

Kirchfeld nutzt die Matchbälle nicht

Noch Anfang Mai hatte es danach ausgesehen, als würden Weber und auch einige Spieler direkt nach dem letzten Spieltag einen unbeschwerten Urlaub antreten können. Gegen Kickers Büchig und gegen Flehingen hätten die Fortunen alles klarmachen können, versemmelten aber die Matchbälle. Jetzt also der schwere Gang durchs Fegefeuer.

Teammanager André Lang meint vor dem Duell gegen die Pforzheimer Tormaschine (110 Treffer): „Es geht darum, alles rein zu schmeißen.“ Hoffnungsträger ist Ex-Profi Jannis Kübler, der nach seiner Verletzungspause wieder zur Verfügung steht.

Weber sagt: „Die Tagesform zählt. Wir dürfen dem Gegner nicht viel anbieten und müssen unsere eigenen Chancen einfach nutzen.“ Genau das war aber das Manko in der von verletzungsbedingten Ausfällen geprägten Spielzeit, in der Rivale VfB Knielingen „einfach konstanter“ gewesen sei.

VfB Knielingen erreicht dank mannschaftlicher Geschlossenheit rettendes Ufer

Die Mannschaft aus dem Karlsruher Westen hatte sich laut Trainer Dominique Stellmacher vor Wochen eigentlich schon auf die Relegation eingerichtet. Zwei Spieltage vor dem Ende hatte der Rückstand auf den rettenden Platz vier Punkte betragen.

Mit einem Endspurt gelang es dem VfB, die Verlängerung zu vermeiden. „Entscheidend war unsere mannschaftliche Geschlossenheit“, betont Stellmacher und fügt hinzu: „Dieser Klassenverbleib ist höher einzuschätzen als im letzten Jahr, denn die Liga war viel stärker.“

Am stärksten erwies sich der TSV Reichenbach, der in Mutschelbach alles klarmachte. Die Reserve des ATSV grämte sich nicht über die finale Niederlage, denn sie spielte nach den Worten von Sportvorstand Jörg Konstandin „eine überragende Runde.“ Platz sechs stand am Ende zu Buche, wichtiger sei aber gewesen, dem Oberligateam talentierte Spieler zugeführt zu haben wie Mittelstürmer Michel Muselewski.

FV Ettlingenweier nicht ganz zufrieden mit Rang neun

Mit Rang neun „nicht hundertprozentig zufrieden“ ist der FV Ettlingenweier. Der Sportliche Leiter Marius Rieger spricht von einer „durchwachsenen Saison“. Trainer Marius Mössner und sein Team könnten auf dem am Ende Erreichten aber „aufbauen“.

Duell der Trainer-Brüder Gondorf in der kommenden Saison

Für die Spvgg Durlach-Aue sprang in der ersten Saison nach dem Abstieg aus der Verbandsliga Rang zwölf heraus. Die Spielvereinigung spricht von einer „gewissen Konsolidierung“ des jungen Teams unter Trainer Patric Gondorf. Dem Coach steht ein pikantes Bruderduell ins Haus, denn die SG Stupferich mit Spielertrainer Rouven Gondorf steigt als Meister der Kreisliga in die Landesliga auf.

Sollten es Kirchfeld oder Weingarten schaffen, wäre der Fußballkreis Karlsruhe kommende Saison mit acht Mannschaften in der Landesliga vertreten, denn der SV Langensteinbach steigt ja aus der Verbandsliga ab. Wenn nicht, bliebe es bei sieben Teams.

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