Wenn im Wintercheck ein Zwischenfazit in einer Fußball-Liga gezogen wird, sind normalerweise mindestens 15 Spieltage absolviert.
Nicht jedoch in dieser Saison, in der coronabedingt seit dem 28. Oktober 2020, als Staufenberg gegen Hörden mit 2:1 gewann, der Ball ruht und in der die Teams bislang erst zwischen sechs und acht Partien bestritten haben.
Dabei konnten im Schnitt 3,7 Tore pro Spiel bejubelt werden. Sollte überhaupt nochmal einmal gespielt werden, so wird allenfalls die Hinrunde zu Ende gebracht.
FC Obertsrot: Torfabrik der Liga steht im Murgtal
Dies hofft man vor allem beim FC Obertsrot. Die Elf von Trainer Angelo Marotta war zuletzt zweimal Vizemeister und führt zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung die Tabelle mit 18 Zählern aus sieben Spielen vor dem punktgleichen VfR Bischweier an.
Es wäre fast schon tragisch, würde Corona die Murgtäler ein zweites Mal hintereinander ausbremsen, nachdem man als Vizemeister im vergangenen Jahr bereits um die Relegationsspiele gebracht worden war. Mit bereits 28 Toren steht auch die Torfabrik der Liga in Obertsrot. Eric Gerstner liegt als erfolgreichster FCO-Schütze mit acht Treffern auf Rang zwei der Torjägerliste.
Maksimovic vom VfB Bischweier führt die Torjägerliste an
Der letztjährige Dritte VfR Bischweier kam sehr gut in die Saison und hat alle seine bisherigen sechs Spiele gewonnen. VfR-Stürmer Felix Maksimovic führt mit neun Treffern die Torjägerliste an.
Überraschend auf Platz drei rangiert der SV Staufenberg, der ohne Zugänge in die Runde ging. Trainer Florian Huber musste mit seiner Elf bislang nur eine einzige Niederlage in Steinmauern hinnehmen. Ebenfalls überraschend weit vorne befinden sich Ottersdorf und Steinmauern auf den Plätzen vier und fünf. Beide Teams haben aber bereits acht Spiele bestritten und dabei jeweils drei Niederlagen kassiert, was für eine Spitzenmannschaft zu viel ist.
FC Rastatt 04, SV Au und FV Iffezheim im Mittelfeld
Einen Zähler dahinter liegen der FC Rastatt 04, SV Au und FV Iffezheim gleichauf, die man weiter vorne in der Tabelle erwartet hätte. Insbesondere der selbsternannte Meisterschaftsfavorit Au am Rhein hinkt den eigenen Erwartungen deutlich hinterher.
Vor der Saison wurde der ohnehin schon starke Kader mit individueller Klasse verstärkt, sodass jede Position mindestens doppelt besetzt ist und sich ein Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders entwickeln sollte. Doch drei Niederlagen, davon zwei in den Lokalderbys gegen Bietigheim und Steinmauern, sorgen dafür, dass die hoch geschraubten Saisonziele wohl kaum zu verwirklichen sind.
Etwas besser ergeht es der jungen Mannschaft des FV Iffezheim, die erst sechsmal gespielt hat und die Aufstiegsränge noch im Blick behalten kann. Während der SV Bietigheim wohl weder für den Aufstiegs- noch Abstiegskampf infrage kommt, beginnt bei der Reserve des Landesligisten FV Würmersheim der Abstiegskampf. Vier Punkte trennen den Aufsteiger von Schlusslicht Forbach, wobei der FVW II ein Spiel mehr ausgetragen hat.
FV Hörden und FV Plittersdorf hinken den Erwartungen hinterher
Ebenfalls den Erwartungen hinkt der FV Hörden hinterher. Nach den Verstärkungen vor der Saison war ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt worden. Doch stattdessen rangiert man nur einen Zähler vor dem FC Frankonia Rastatt, der zwei Spiele weniger ausgetragen hat.
Enttäuschend ist auch das Abschneiden des FV Plittersdorf, der das obere Mittelfeld angepeilt hatte, sich jetzt aber nur einen Zähler vor den drei Letztplatzierten befindet. Die Mugnos-Elf konnte erst ein Saisonspiel für sich entscheiden und wird wohl bis zum Ende um den Klassenverbleib kämpfen müssen.
Nicht von ungefähr sind der FC Gernsbach, der SV Mörsch II und der SV Forbach auf den letzten drei Rängen zu finden. Alle drei Vereine konnten jeweils erst eine Partie gewinnen und weisen die mit Abstand schlechteste Tordifferenz auf, wobei Mörsch noch eine Partie mehr ausgetragen hat. Falls die Hinrunde zu Ende gespielt werden sollte, bleibt es also sowohl im Aufstiegs- als auch im Abstiegskampf spannend.
Bei zahlreichen Vereinen kündigen sich Trainerwechsel an
Auffallend in dieser langen Pause ist, dass bereits ein Drittel der Vereine beschlossen hat, in der kommenden Saison auf neue Trainer zu setzen. Beim SV Au beerbt Felix Ehinger (FV Malsch) den auf eigenen Wunsch ausscheidenden Jens Dinger, während in Ottersdorf Jens Knabe vom bisherigen Co-Trainer Mario Kamerla ersetzt wird.
Für das Duo Steven Föry/Vitali Saponenko übernimmt Udo Müller (bisher FC Varnhalt) die Regie beim FC Rastatt 04, während Matthias Borgiel für Eric Danhamer beim Stadtrivalen Frankonia Rastatt einsteigt. In Andreas Skubatz (für Marc Karcher) bekommt der SV Forbach ebenso einen neuen Trainer wie der FC Gernsbach, bei dem Carlo Riili den aktuellen Coach Jasmin Ibric ersetzt.