Skip to main content

Besonderheit im Verband

Hockey Club Pforzheim stellt gemischte Mannschaft im Männer-Spielbetrieb

Sie mögen eine kleine, feine Gruppe sein – aber sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft: Der Hockey Club Pforzheim ist der kleinste Verein im Hockeyverband Baden-Württemberg, der eine Mannschaft im Spielbetrieb stellt.

??? (blau, Hockeylub Pforzheim) gegen Ingolstadt Monatsfoto
Einsatzbereit: Beim Hockey Club Pforzheim spielen Männer und Frauen schon seit vielen Jahren, hier bei einer Partie gegen Ingolstadt im Jahr 2018, gemeinsam im Ligabetrieb und bei Turnieren. Foto: Arnd Waidelich

Sie sind schon so etwas wie eine Familie – nicht nur innerhalb des Vereins, sondern über die gesamte Sportart hinweg. „In unserem Sport ist es sogar ganz typisch, dass in Familien über Generationen hinweg gespielt wird, oder dass Bruder und Schwester gemeinsam anfangen“, sagt Jörg Walter.

Der 47-Jährige ist Abteilungsleiter beim FSV Buckenberg und Vorstand des Hockey Clubs Pforzheim. Und er brennt für seine kleine, aber feine Gemeinschaft.

Bereits seit mehr als 100 Jahren, berichtet Walter, wird in der Goldstadt Hockey gespielt. Seit gut 30 Jahren ist der HCP Teil des FSV Buckenberg. „Dort wurde seinerzeit der erste Kunstrasenplatz gebaut“, erklärt Walter. „Hockey hat sich relativ schnell auf den Kunstrasen verlagert, wurde dort auch deutlich schneller und technischer.“ Deshalb nutzte man damals die Chance.

Kleinster Verein mit einer Mannschaft im Hockey-Verband

Unter den gut 100 Mitgliedern tummeln sich laut Walter auch zahlreiche Rentner, hinzu kommen die Bambini und ein gemischtes Jugend-Team. Die Aktiven beschränken sich auf eine Mannschaft, die lediglich in der Hallensaison am Spielbetrieb teilnimmt.

Und das aus gutem Grund: „Auf dem Feld spielt man elf gegen elf, in der Halle sechs gegen sechs. Für das Feld sind wir schlichtweg zu wenige“, so Walter. Ohnehin ist der Pforzheimer Hockey Club der kleinste Verein im baden-württembergischen Hockey-Verband, der überhaupt eine Mannschaft im Spielbetrieb stellt.

Im Hockey ist der Frauensport schon immer absolut gleichberechtigt.
Jörg Walter, Abteilungsleiter Hockey beim FSV Buckenberg

Und das seit Jahren mit einer Besonderheit, die in Pforzheim mittlerweile gängig, andernorts jedoch nicht die Regel ist: Der HC tritt mit einem gemischten Team in der Männer-Konkurrenz an. „Im Hockey ist der Frauensport schon immer absolut gleichberechtigt“, sagt Walter, „und tatsächlich kann man das sehr gut gemischt spielen, gerade in der Halle, wo auch noch strengere Regeln gelten“.

Natürlich ginge es bei den Männern ein wenig robuster zu – per se sei Hockey aber deutlich weniger körperlich als andere Team-Sportarten. Und nach einem Jahr, meint er, „sind auch die Frauen absolut daran gewöhnt“.

Hochschule bringt immer wieder neue Spieler nach Pforzheim

Gerade im Aktiven-Bereich profitiert der Club von der Hochschule, berichtet Walter. „Da finden immer wieder neue Spielerinnen und Spieler zu uns. Allerdings ist es auch ein Kommen und Gehen, weil viele nach dem Studium eben nicht in Pforzheim bleiben. Das ist in jedem Jahr wieder eine Wundertüte – aber wir sind natürlich froh um jeden, der seinen Weg zu uns findet.“

Im Moment aber geht es Team und auch den Kindern und Jugendlichen im Verein nicht anders als allen anderen Amateursportlern auch: Corona legt sie lahm. „Wir halten natürlich Kontakt“, sagt Walter, „welche Konsequenzen die lange Unterbrechung haben wird, wird sich allerdings erst zeigen, wenn wir wieder loslegen dürfen“.

Es könnte schwer sein, den einen oder anderen von der Couch zu locken. Die Hoffnung aber bleibt. „Vielleicht werden wir auch einen völlig gegenläufigen Effekt haben und alle fiebern darauf hin, wieder trainieren zu dürfen“, sagt Walter.

nach oben Zurück zum Seitenanfang