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Nach langer Verletzung

Judoka Sappho Coban vom BC Karlsruhe unterliegt bei Weltcup-Comeback

Nach eineinhalb Jahren Pause wegen eines Kreuzbandrisses musste sich Judoka Sappho Coban vom BC Karlsruhe bei ihrem Weltcup-Comeback früh geschlagen geben. Ihr Fazit nach ihrem Kampf in der höheren Gewichtsklasse fällt gemischt aus.

 Sappho COBAN, Portrait, Porträt, Kopf.
Judo Training im Sportzentrum Palermo Ettlingen, Karlsruhe, 12.03.2013 -- *** Local Caption *** ©GES/Helge Prang//
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Kampfbereit: Die Kämpfelbacherin Sappho Coban vom Budoclub Karlsruhe hofft nach ihrem Weltcup-Comeback in Taschkent auf weitere internationale Einsätze. Foto: Helge Prang GES-Sportfoto

Das Weltcup-Comeback war ein kurzes Vergnügen für Judoka Sappho Coban vom Budoclub Karlsruhe.

Nach einem Freilos beim Grand Slam in Taschkent musste sich die 26-Jährige in der zweiten Runde der Klasse bis 63 Kilogramm der Britin Lubjana Piovesana nach drei Shidos geschlagen geben.

Sportredakteur Reinhard Sogl unterhielt sich mit der Kämpfelbacherin, die 2019 einen Kreuzbandriss erlitten hatte, über die Rückkehr auf die internationale Bühne, die höhere Gewichtsklasse und die Saison 2021.

Wie fällt Ihr Fazit aus des Weltcup-Comebacks nach eineinhalb Jahren Zwangspause?
Coban

Im ersten Moment war ich natürlich ein bisschen enttäuscht über den Kampfverlauf. Dass ich mit drei Strafen von der Matte gekommen bin, war nicht unbedingt gerechtfertigt. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die fanden die Entscheidung des Kampfrichters auch nicht richtig.



Dass ich nur einen Kampf machen konnte, war natürlich ärgerlich. Zumal ich nicht weiß, ob ich in naher Zukunft wieder mal kämpfen darf. Aber im zweiten Moment hat es einfach nur Spaß gemacht, wieder zu kämpfen, das war ein geiles Gefühl. Ich denke, dass ich gezeigt habe, dass mit mir auch in der neuen Gewichtsklasse zu rechnen ist.



Nach anderthalb Jahren wieder einen Wettkampf zu machen, ist ja auch nicht gerade das Einfachste. Dafür ist das, was ich geleistet habe, eigentlich gut gewesen.

Was war die größere Herausforderung: Die fehlende Kampfpraxis oder die 63-Kilo-Klasse statt der bisherigen 57-Klasse?
Coban

Eher, dass ich so lange nicht gekämpft habe. Das macht schon eine ganze Menge aus. Den Gewichtsunterschied habe ich gar nicht gemerkt.



Das Problem war eher, dass die Gegnerin für mich eine große Unbekannte war. Sonst hat man davor ja immer Zeit, sich mit den Leuten in Trainingslagern ein bisschen auszutesten. Dieses Mal gab es die Möglichkeit halt nicht.



Mit der Britin hatte ich vorher noch nie zu tun. Sie ist auch eine Athletin, die schon viele Leute geschlagen und Medaillen gewonnen hat.

Kämpfen Sie nun weiterhin in der schwereren Klasse?
Coban

Auf jeden Fall. Durch die Reha habe ich nämlich ganz schön viel an Muskulatur aufgebaut, deshalb bin ich auch schwerer geworden. Es wäre einfach sinnlos, die Muskeln wieder abzubauen. Die Verletzung ist nun aber komplett auskuriert. Dafür war Corona tatsächlich gut, dass ich mir für die Genesung viel, viel Zeit nehmen konnte.

Welche Defizite gilt es noch zu minimieren?
Coban

Nach wie vor beim Griffkampf. Das ist das Nächste, woran ich und mein Trainer arbeiten werden.

Wie geht es jetzt weiter? Sie sagten, dass Sie nicht wissen, wann der nächste Wettkampf kommt.
Coban

Wir haben halt eine Olympiastarterin in der 63-Kilo-Klasse, die hatte zuletzt gar nicht gekämpft, weil sie verletzt war. Sie wird an den nächsten Turnieren in Tiflis und Antalya teilnehmen.



Da ist jeweils noch ein Platz frei, aber in Tiflis wird eine weitere Kölnerin kämpfen, die in der Rangliste deutlich vor mir steht, wobei ich aber ja auch erst einen Wettkampf gemacht habe.



Wer für Antalya nominiert wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, dazu hat sich der Bundestrainer noch nicht geäußert. Zur EM in Lissabon werde ich wahrscheinlich auch nicht dürfen. Eigentlich wäre es mal gut, bei kleineren Turnieren wie im Europacup zu kämpfen, mit denen man ja normalerweise wieder einsteigt. Aber diese Turniere finden in der nächsten Zeit halt gar nicht statt.

Das heißt, dass Sie sich für dieses Jahr gar keine konkreten Ziele setzen können?
Coban

Es ist schwierig. Es sollen in diesem Jahr auf jeden Fall deutsche Meisterschaften stattfinden, die habe ich mir ganz klar als Ziel gesetzt. Aber daran, dass der Austragungsort noch nicht genau feststeht, merkt man ja, dass auch die DM noch nicht so ganz sicher ist. Sie soll wohl im Juni stattfinden, aber es war auch schon September im Gespräch.

Wie sieht es mit der Bundesliga aus?
Coban

Ich habe gehört, dass der für den 24. April geplante Saisonstart erst mal wieder verschoben wurde, ich weiß aber nicht, auf wann. Aber wenn sie stattfindet, dann trete ich natürlich für den BCK an. Man muss in diesen Tagen ja alles nutzen, was angeboten wird.

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