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BNN-Interview

Langensteinbacher Fußballtrainer: „Als Aufsteiger stehen wir richtig gut da“

Es sind erst acht Spiele absolviert in der Fußball-Verbandsliga, dennoch haben Trainer Marius Mößner und Aufsteiger SV Langensteinbach ihre Zusammenarbeit schon für die nächste Saison festgezurrt.

Marius Mößner (Trainer, Sv Langensteinbach)

GES/ Fussball/ Trainer und Neuzugaenge SV Langensteinbach, 11.07.2019
Zufrieden und zuversichtlich: Trainer Marius Mößner bleibt auch in der kommenden Saison Trainer des Fußball-Verbandsligisten SV Langensteinbach. Foto: Tim Carmele/GES

Der SV Langensteinbach hat nach seinem Aufstieg in die Verbandsliga in den bislang acht Spielen bewiesen, dass er ganz gut mithalten kann.

Der derzeitige Tabellenelfte und Trainer Marius Mößner (35) haben daher schon jetzt die 2018 begonnene Zusammenarbeit für die kommende Saison fixiert.

Mit dem Lehrer an der Realschule Berghausen unterhielt sich BNN-Redakteur Reinhard Sogl über die Beweggründe für seine frühe Vertragsverlängerung, den bisherigen Saisonverlauf und die Herausforderung Corona.

Herr Mößner, was hat Sie dazu bewogen, Ihren bis zum Saisonende laufenden Vertrag beim SV Langensteinbach jetzt schon um ein Jahr zu verlängern?
Marius Mößner

Der Verein kam auf mich zu. Wir hatten gute Gespräche und sie haben gesagt, dass sie schon sehr früh mit mir planen wollen. Es geht ja jetzt schon los, den Kader für die kommende Runde zu organisieren. Für mich ist es auch eine einfache Sache, den Weg weiterzugehen.

Hatten Sie denn auch Anfragen von anderen Vereinen?
Mößner

Ja, die gab es. Auch interessante Anfragen. Aber ich weiß, was ich beim SVL habe und das weiß ich auch zu schätzen. Deswegen war es für mich dann auch eine leichte Entscheidung.

Was haben Sie denn konkret beim SVL?
Mößner

Zunächst mal die Heimatnähe und das intakte Umfeld. Ein Verein, der wirklich ehrlich und familiär arbeitet. Er hat gleich drei top gepflegte Rasenplätze, womit im Umkreis außer dem KSC sonst niemand punkten kann. Ein ambitionierter Verein, der hoffentlich in den nächsten Jahren noch ein bisschen mehr auf sich aufmerksam macht.

Hilfreich wäre, die Klasse zu halten. Ihre Mannschaft steht aktuell mit acht Punkten auf Platz elf. Wie bewerten Sie diesen Zwischenstand?
Mößner

Als Aufsteiger stehen wir richtig gut da, finde ich. Zumal, wenn man sieht, dass wir schon gegen die Top Vier der Liga gespielt haben und wir uns auch gut aus der Affäre gezogen haben. Mit ein bisschen mehr Glück gewinnen wir das Spiel gegen Heddesheim. Ansonsten könnte man sagen, dass wir vielleicht zwei, drei Punkte zu wenig auf dem Konto haben.

Wie bewerten Sie das Niveau der Verbandsliga? Die kennen Sie ja noch aus Ihren 14 Jahren als Spieler des SV Spielberg.
Mößner

Die Teams sind im Vergleich zu meiner aktiven Zeit stärker geworden. Sie können individuell starke Spieler einkaufen, die locker Oberliga oder höher spielen könnten. Das ist natürlich auch eine Geldfrage. Aber uns macht es Spaß, uns mit Leuten von hoher Qualität zu messen. Wie zum Beispiel mit Mühlhausen, wo fünf, sechs Spieler Profi-Erfahrung besitzen. Das fördert den Ehrgeiz meiner Jungs, die gegen solche Top-Leute immer besonders motiviert sind und Gas geben. Taktisch sind die Teams sehr gut geschult. Das war zu meiner Zeit vielleicht nicht so der Fall. Aber im Großen und Ganzen finden wir uns da gut zurecht.

Seit Ende Oktober ruht ja der Ball. Eine komplette Runde funktioniert auch in der Verbandsliga nicht mehr. Es gibt ja zwei Szenarien: Wertung nach der Hinrunde oder Einfachrunde plus Play-offs. Macht diese Verkürzung die Aufgabe für den SVL schwieriger?
Mößner

Schwieriger? Hm. Natürlich fehlt uns allen der Fußball, das Training, das Zusammensein, das gemeinsame Quatsch machen, einfach auch mal Blödsinn labern. Das ständige individuelle Training hängt den Jungs so langsam aus dem Hals heraus. Aber egal, wie es kommt: Wir freuen uns darauf, dass es mal wieder losgeht, wir zusammen auf dem Grün stehen und spielen können. Wir nehmen beide Szenarien an.

Corona hat die Vereine auch finanziell getroffen. Wie reagiert der SVL auf die Einnahmeverluste?
Mößner

Wir verzichten alle freiwillig komplett auf unsere monatliche Vergütung. Das ist ein Novum und ich weiß, dass das bei Vereinen aus dem Umkreis nicht alltäglich ist. Ein großes Kompliment an das ganze Team, dass alle es einfach so hinnehmen. Daran sieht man auch, dass das familiäre Verhältnis sehr groß geschrieben wird beim SVL. Und dass wir als Mannschaft gut harmonieren. Wir versuchen, uns gegenseitig über die WhatsApp-Gruppen zu pushen. Jetzt über die Weihnachtszeit stellen wir keine Aufgaben, setzen keine Läufe an, da soll sich jeder auf die Familie konzentrieren. Und aktuell gibt es ja auch Wichtigeres als den Freizeitsport.

Die Kaderplanung läuft ja schon an für die nächste Saison, die wie auch immer dann aussieht. Wie wirkt sich diese Unsicherheit aus?
Mößner

Klar, man führt Gespräche - ohne zu wissen, wie es weitergeht. Mit unserem Kader sprechen wir aktuell schon. Weil wir wissen, was wir an den Jungs haben. Gespräche mit potenziellen Neuzugängen laufen zwar auch im Hintergrund, aber immer mit Blick in die Zukunft. Dass man sich, wenn man weiß, wann es wieder losgeht, wieder zusammensetzt und final spricht.

Wo gibt es denn Baustellen?
Mößner

Also Baustellen würde ich jetzt nicht sagen. Von der Kader-Breite her sind wir eigentlich gut besetzt. Die Verletzten kommen alle zurück. Manchmal wünscht man sich ein, zwei Verstärkungen, auch um den Konkurrenzkampf wieder ein bisschen zu schüren. Aber eigentlich passt es im Großen und Ganzen. Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden.

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