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Arbeit am Comeback

Nach gesundheitlichen Problemen setzt sich Triathlet Markus Rolli aus Waghäusel neue Ziele

Mehr als ein Jahr lang kämpfte Triathlet Markus Rolli aus Waghäusel mit seiner Gesundheit. Seit Anfang 2021 bereitet sich der 29-jährige Profi nun aber auf sein Comeback vor.

Triathlet Markus Rolli auf der Laufstrecke in Bad-Schönborn beim Ironman Kraichgau.
Triathlet Markus Rolli auf der Laufstrecke in Bad Schönborn beim Ironman 70.3 Kraichgau vor zwei Jahren. Foto: Jochen Blum

Monatelang war es totenstill um Markus Rolli. Keine Nachricht, keine Pressemitteilung, kein Post. Mitte März sendete der Triathlonprofi aus Waghäusel via Sozialem Netzwerk aber wieder ein erstes Lebenszeichen und seither wendet sich der 29-Jährige jede Woche mit einem Eintrag an seine Facebook-Freunde und -Follower.

Es ist eine Art Vergangenheitsbewältigung. Mit seinen Erlebnisberichten von der Ironman-WM 70.3 im September 2019 arbeitet Rolli seinen bis dato letzten Wettkampf, sein damals enttäuschendes Rennen, die Ursachen und Folgen auf. Therapie für die Seele nach der Therapie für den Körper.

„Im Nachhinein wurde mir erst klar, dass schon damals bei der WM etwas nicht gestimmt hat. Der Körper hat Zeichen gesendet, aber in dem Moment will man es nicht wahrhaben. Man fühlt sich gut, weil man mit Willenskraft die Signale ignoriert“, erzählt Rolli: „Das ganze System war überlastet.“

Es geht wieder aufwärts beim Triathleten aus Waghäusel

Nach dem Tiefpunkt von Nizza war die Talsohle noch lange nicht durchschritten. „Ich hatte keine einfache Zeit. Im letzten Jahr ging es mir in Phasen und Wellen gesundheitlich gar nicht gut. Training war wegen dieser Probleme nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Aber seit diesem Jahr geht es wieder bergauf, das Training schlägt langsam wieder an, aber ich bin noch nicht wieder ganz der Alte“, berichtet Rolli.

Er trainiere zweimal täglich, allerdings noch mit „sehr moderaten Umfängen“ und die Intensität sei „noch deutlich zurückgeschraubt.“ Aber er sei motiviert und freue sich auf die Wettkämpfe im Spätsommer – so sie denn stattfinden. Weil 2020 fast alle Rennen coronabedingt ausgefallen sind, hat er in seinem persönlichen Seuchenjahr sportlich wenig verpasst.

Eigentlich hatte der Lokalmatador beim Ironman Kraichgau sein Comeback geplant, doch die für den 6. Juni terminierte Veranstaltung musste wegen Corona erneut abgesagt werden. Im September will Rolli nun auf der 70.3-Distanz in Luxemburg starten und möglichst auch im Dezember in Daytona bei der dortigen Challenge, die als WM durchgeführt wird.

„Das wäre das große Highlight.“ Bis dahin könnte er wieder in Top-Form sein, schätzt der Berufssportler, der in Zeiten ohne Siegprämien nur dank der Unterstützung seiner treuen Sponsoren über die Runden kommt.

WM auf Hawaii ist Rollis langfristiges Ziel

An ein Ende seiner Profikarriere und die Rückkehr in seinen Beruf als Wirtschaftsinformatiker habe er aber auch in den schwierigen Monaten „eher nicht“ gedacht. „Motivation und Leidenschaft sind ungebrochen. Und nach Rückschlagen bin ich noch immer stärker zurückgekommen“, sagt der Sieger des Ironman 70.3 Thailand des Jahres 2017.

Er sehe für sich noch „viel Potenzial. Ich kann kann noch viel herausholen, um ganz vorne mitmischen zu können. Wenn es gut läuft, habe ich noch acht bis zehn gute Jahre vor mir“. Das langfristige Ziel ist und bleibt die WM auf Hawaii. „Da will ich dann gut abschneiden, das motiviert mich auch im Training.“

Ich kann kann noch viel herausholen, um ganz vorne mitmischen zu können.
Markus Rolli, Triathlet

Rolli hatte sich fünf Jahre lang vegan ernährt und damit für erhebliches Aufsehen gesorgt. Vor zwei Jahren verabschiedete sich der Extremsportler dann von dem „veganem Dogma“, wie Rolli formuliert. Ob dieses Essensregime als Spätfolge eventuell zum körperlichen Zusammenbruch beigetragen haben könnte, könne er nicht sagen. „Ich glaube aber nicht, dass mir vegan in Kombination mit dem Leistungssport gut getan hat.“

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