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Verbandsliga

Nach Umbruch noch viel Tohuwabohu beim FC Kirrlach

In der Fußball-Verbandsliga ist der FC Kirrlach der letzte verbliebene Vertreter aus dem Fußballkreis Bruchsal. Nach einem großen personellen Umbruch muss das Team von Trainer Georg Erceg seine Rolle erst noch finden.

FC Kirrlach gegen 1. FC Bruchsal, Rudelbildung
Noch etwas durcheinander: Wie hier im Verbandspokalspiel gegen den 1. FC Bruchsal muss Kirrlachs Trainer Georg Erceg (links) noch ein paar Probleme lösen. Foto: Simone Kochanek

Von Simon Hoffmann

Die Szenen, die auf einem Sportplatz keiner sehen will,werden den FC Kirrlach wohl über weite Teile der Verbandsligasaison verfolgen. Patrick Rödlings Aufprall auf dem Rasenplatz des FV Hambrücken, der dem Topstürmer der Olympischen im Verbandspokal „den Ellenbogen komplett durchbrach“, wie es Sportchef Rainer Wirth formuliert, sorgte für einen Schock. Ohne den Zielspieler im Angriff, den Qualitätsakteur im Kirrlacher Korsett, steht Neu-Trainer Georg Erceg vor einer schwierigen Aufgabe.

„Dieses Profil, das Patrick mitbringt, ist für unser Spiel elementar“, sagt Wirth. „Nicht zu ersetzen“, sei Rödling, dessen Qualität sich mit 59 Toren in 75 Verbandsligaspielen in drei Jahren ausdrückt.

Start in die Runde ist von Ungewissheit begleitet

Den Verbandsligastart im Derby gegen den FC Friedrichstal an diesem Freitag (19.30 Uhr), hätte Rödling gegen seinen ehemaligen Club, mit der er Oberliga spielte, zu gerne mitgemacht. Das Heimspiel ist zugleich der Auftakt in eine Spielzeit für den FC Kirrlach, die von spannender Ungewissheit begleitet ist.

Wie stellt sich das Team von Erceg nach dem Umbruch auf? Welche Spieler werden vorangehen? Ist das Understatement wegen der fehlenden Erfahrung gerechtfertigt?

„Wir sind ein Underdog in dieser Spielzeit, uns fehlt Erfahrung. Wir spielen um den Klassenerhalt“, betont Wirth. Klar ist, dass sich das Gesicht des Teams stark verändert hat. Erceg steht statt Erfolgstrainer Andreas Backmann an der Seitenlinie, von dem sich der FCO vor der Corona-Unterbrechung im März nach Missstimmungen getrennt hatte; ohne Maurice Mayer, Kapitän Yannick Krämer und Ayhan Akdemir, die Backmann nach langen Jahren zum VfR Mannheim folgten.

hinten v.l.n.r: Thomas Armbruster (sportl. Leitung), Daniel Filkovic, Mikel Schuster, Marcel Hoeniges, Dirk Naumann, Rouven Freidel, Yannick Knopf, Tim Riehl, Georg Erceg (Trainer), vorne v.l.n.r: Ali Doenmez, Xaver Woelk, David Jerkovic, Anh-Duc Duong, Nico Michelberger, David Zyprian, Patrick Hocker
Neue in Mannschaftsstärke: Das Gesicht der Kirrlacher Mannschaft hat sich wesentlich verändert. Auch Trainer Georg Erceg (hinten rechts) ist neu. Foto: Simone Kochanek

Die spielenden Co-Trainer und Routiniers Jens Umstadt und Alex Zimmermann wechselten zum FC Östringen; mit Kai Schwaiger, Patrick Haumann und Stavros Eirinikos gingen alle drei Torhüter.

Personell hat sich in Kirrlach so einiges getan

Die jahrelange Kontinuität in der Stammachse ist vorbei, gleichzeitig wurden vielversprechende Spieler verpflichtet. Zehn der zwölf Neuzugänge sind Anfang 20, im Großteil aber mit Erfahrung in der Verbandsliga. Etablierte Akteure, die nach wie vor im Kader sind, sollen in Führungsrollen wachsen.

Dirk Naumann und Mikel Schuster verkörpern auf der Torhüterposition Erfahrung und gleichwertige Qualität. Daneben wurden Spieler mit guter fußballerischer Ausbildung verpflichtet, zwei Jugendspieler rückten auf. Mit dem oberligaerfahrenen Verteidiger Marcel Höniges (Friedrichstal) wurde die eingespielte Defensive verstärkt. David Zyprian (VfB Gartenstadt), Ali Dönmez (Durlach-Aue), Patrick Hocker (SV Waldhof Mannheim II) und Daniel Filkovic (Fortuna Kirchfeld) sind die jungen Akteure, die für einen Platz in Ercegs Stammformation am ehesten in Frage kommen.

Rückkehrer Miguel Mota (SV Blankenloch) und die kurzfristig verpflichteten Gonas Paneerselvam und Ensar Imamagic (beide FV Kirchfeld) bringen Erfahrung mit. In allen Mannschaftsteilen hat der FC Kirrlach trotz der Abgänge gestandenes Verbandsliganiveau im Kader.

Schweres Auftaktprogramm wird zeigen, wo die Mannschaft steht

Erceg muss daraus ein Team formen, dass schnellstmöglich gegen den Abstieg punktet. Schwache Vorbereitungsergebnisse spielen dabei keine Rolle, sagt der Neu-Trainer. „Nach der langen Pause war das viel Tohuwabohu zu Beginn. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir gegen Friedrichstal eine Einheit auf dem Platz sehen, die fit ist und Vollgas geben kann.“

Vielversprechend präsentierten sich die jungen Yannick Knopf und Rouven Freidel aus der eigenen Jugend. Aus der zweiten Mannschaft können im Notfall bewährte Kräfte wie Salvatore Rindone im kleinen Kader aushelfen. In der Vorbereitung hat Erceg viel ausprobiert, justiert, die Karten gemischt. „Wichtig ist der Start“, blickt der neue Coach voraus. In dem Duell gegen den VfR Mannheim und in den Spielen gegen den ATSV Mutschelbach und Fortuna Heddesheim trifft Kirrlach in den ersten sechs Partien auf alle drei Topfavoriten auf den Aufstieg.

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