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Play-off-aus droht

PSK Lions beißen sich gegen Tübinger Tigers die Zähne aus

Im ersten Spiel erlebten die PSK Lions ein Debakel, vor eigenen Fans lieferten die Karlsruher den Tübingern nun einen großen Kampf. Trotzdem ist das Aus in den Play-offs nahe.

Lions-Profi Ben Shungu im Zweikampf mit Tübingens Krišs Helmanis.
Mit Leidenschaft und Kampf haben sich Ben Shungu, hier gegen Tübingens Krišs Helmanis, und die PSK Lions gegen die Tigers zur Wehr gesetzt. Am Ende aber jubelten erneut die Schwaben. Foto: Stefan Mazur/GES

Dieser eine Wurf, der hat noch sein müssen. Die letzten Sekunden der Partie der PSK Lions gegen die Tigers Tübingen liefen, die Spieler schüttelten sich schon die Hände und Lions-Headcoach Aleksandar Scepanovic gratulierte zum zweiten Mal binnen 50 Stunden seinem Tübinger Gegenüber Daniel Jansson, da schnappte sich Maurice Pluskota noch mal den Ball, spurtete zum Korb – und dunkte ihn ein.

In dem Wurf des Kapitäns der PSK Lions lag der letzte Rest Energie eines intensiven Basketball-Abends, die ganzen Emotionen eines bissigen Derbys im Play-off-Halbfinale – und ganz sicher der Frust darüber, dass auch ein wahrer Kraftakt der Karlsruher am Ende gegen diese Tübinger Power-Einheit unbelohnt geblieben war.

PSK Lions zeigen sich wieder von ihrer starken Seite

„Wir haben unser Bestes gegeben“, sagte Lorenzo Cugini nach der 70:83(39:41)-Niederlage und niemand wollte dem unermüdlichen Flügelmann der Lions widersprechen. Nach dem Debakel bei der ersten badisch-schwäbischen Verabredung in der best-of-five-Serie am Donnerstag (51:95) zeigte sich der dezimierte Karlsruher Zweitligist im heimischen „Löwenkäfig“ wieder von seiner starken Seite – und steht dennoch vor dem dritten Duell am Dienstag (19.30) in Tübingen vor dem Aus.

„Es ist noch nicht vorbei“, übte sich Julian Albus anschließend in Zweckoptimismus. Dem gebürtigen Tübinger war vor der Partie von beiden Fanlagern ein Ständchen zu seinem 31. Geburtstag gesungen worden, die Feierlaune aber war dem Routinier in Reihen der Lions vergangen. „Wir rotieren mit sieben Mann, die mit elf, zwölf“, sagte Albus, „da wird es schwierig gegen eine Mannschaft die permanent draufgeht.“

Erneut ohne den angeschlagenen Point Guard Bazoumana Koné und dem nach Spiel eins ebenfalls verletzten Brecher Darko Bajo gingen die Lions auf das Parkett. „Tübingen ist die beste Mannschaft der Liga. Das ist schon mit voller Rotation schwer, aber ohne zwei Stammkräfte...“, sagte Scepanovic und zuckte die Schultern.

PSK Lions von Beginn an bissig

Doch nach dem rabenschwarzen Auftakt in Tübingen zeigte sein Team von der ersten Sekunde an, „alles auf dem Feld lassen zu wollen“, wie es Albus sagte. Die Lions starten extrem bissig, mit mächtig Druck und einem 8:0-Lauf. Die Tigers waren davon in den ersten Minuten durchaus beeindruckt, fingen sich aber zusehends, so dass sich ein intensiver Schlagabtausch entwickelte.

Beispielhaft für Wille und Leidenschaft auf Seiten der Lions war eine Szene Ende des zweiten Viertels, als Albus seinen Gegenpart Todd Seljaas derart bedrängte, dass er den Tübinger regelrecht zu dessen Schrittfehler zwang. Runde eine Minute vor der Pause war das noch einmal ein Weckruf für die Karlsruher, die 33:41 zurücklagen – und bis auf 39:41 herankamen.

Am Ende waren die frischer.
Julian Albus, Flügelspieler Lions

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine regelrechte Defensivschlacht, Lovell Cabbil hielt mit einem Last-Second-Dreier die Lions zum Schlussviertel im Spiel (53:58). Doch im letzten Abschnitt gaben nun nicht nur die vielen Tübinger Fans auf den Rängen den Ton an, sondern auch ihr Team auf dem Parkett. Mit jeder Minute schwanden die Kräfte auf Seiten der Karlsruher. „Am Ende waren die frischer“, bemerkte Albus, und zwar mental wie körperlich. Albus, Pluskota, Cugini und Cabbil waren alle rund 34 Minuten oder mehr auf dem Feld gestanden.

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Mit gequältem Lächeln begaben sich die Lions auf die Ehrenrunde, die sich anfühlte wie eine Abschiedsrunde. Dass es zu einem vierten Spiel (Donnerstag, 25. Mai) in Karlsruhe kommt, ist angesichts der Tübinger Heimstärke schwer vorstellbar. „Wir haben immer noch eine Chance“, betonte Cugini, aber im Moment der zweiten Niederlage fehlte es ihm sichtbar an Überzeugung in der Stimme.

„Die Serie ist noch nicht vorbei, wir fahren nicht mit der gehissten weißen Flagge nach Tübingen“, betonte auch Scepanovic. Keinen Zweifel am Einzug ins Finale und dem damit verbundenen sportlichen Aufstiegsrecht hatten derweil die Tübinger Fans. „Schade Karlsruhe alles ist vorbei“, sangen die Schwaben draußen vor der Halle.

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