Bei den PSK Lions dürfte an den Feiertagen kaum Festtagsstimmung aufkommen. Gegen Kellerkind Tigers Tübingen kassierte der Karlsruher Basketball-Zweitligist am Mittwochabend den nächsten Dämpfer.
Nach dem rabenschwarzen Abend bei den Gladiators Trier am vergangenen Samstag zeigten sich die Lions dabei nur in der ersten Halbzeit in besserer Verfassung. Bei der 82:93(53:47)-Niederlage gegen die Schwaben, die ihren erst zweiten Saisonsieg feierten, präsentierten sich die Karlsruher nach der Pause ohne jegliche Entschlossenheit in ihrem Spiel.
Und schon an diesem Sonntag (17.30 Uhr) geht es weiter: In den von Ex-Lions-Coach Michael Mai betreuten Eisbären Bremerhaven wartet dann auf das „Karlsrudel“ einer der absoluten Aufstiegsfavoriten in der Europahalle.
Wir müssen als Team auftreten, jeder für den anderen spielen.Samuel DeVoe, Coach PSK Lions
„Wir müssen als Team auftreten, jeder für den anderen spielen“, hatte Coach Samuel DeVoe seiner Mannschaft nach dem desolaten Auftritt in Trier (62:82) ins Gewissen geredet. Egos müssten hintenan stehen, stellte der US-Coach klar, der von einer „klaren Message“ an seine Spieler sprach nach der bislang „schlechtesten Saisonleistung“.
Und die Lions hatten sich die Worte ihres Coachs offensichtlich zunächst Herzen genommen. Aggressiv in der Verteidigung, zielstrebig in der Offensive - so starteten die Hausherren ins Spiel und nutzten dabei auch ein ums andere Mal eiskalt Tübinger Verteidigungsschwächen aus. Gleich zu drei Dunks luden die Schwaben die Badener in den ersten zehn Minuten geradezu ein.
Lions schnell vorne, doch Tigers kommen zurück
Auf bis zu 17 Punkte enteilten die Gastgeber, die gegen Ende aber Tübingen zu viel Raum ließen. So ging es nur mit einem 27:19 in den zweiten Abschnitt.
Lions-Center Maurice Pluskota gelangen in diesem die ersten Punkte, konsequent nutzten die PSK-Profis in der Folge Ballverluste ihres Rivalen und ein feiner Sololauf des bis dahin auffälligen Daniel Norl brachte den Karlsruhern schließlich wieder einen zweistelligen Vorsprung (35:24).
Doch erneut ging am Viertelende die Spielordnung verloren, die Tübinger kamen binnen kurzer Zeit auf sechs Punkte heran. 53:47 hieß es so zur Halbzeit - und nicht nur Abteilungsleiter Danijel Ljubic ärgerte sich noch immer darüber, dass die Lions den 17-Punkte-Vorsprung im ersten Viertel „so leichtsinnig“ hergegeben hatten.
Lions machen sich das Leben mit Ballverlusten selbst schwer
Zu Wiederbeginn versuchten es beide Teams zunächst oft aus der Distanz - meist und bis auf einen Treffer von Norl allerdings erfolglos. Durchdachte Offensiv-Aktionen blieben Fehlanzeige, zudem leisteten sich die Hausherren eklatant viele Ballverluste.
Tübingen nutzte das aus - Mitte des Viertels lagen plötzlich die Tigers vorne (61:58). Dazu kam, dass Spielmacher Gregory Foster schon das vierte Foul kassierte.
Die Partie blieb eng und dank eines finalen Dreiers mit der Sirene gingen die Gäste mit 72:68 in den Schlussabschnitt. Doch auch in diesem fanden völlig verunsichert und behäbig auftretende Karlsruher nicht mehr in ihr Spiel und hatten Glück, dass die Tigers in einer nun insgesamt schwachen Partie nicht schon früher davonzogen.
PSK Lions: Gilder-Tilbury 16 Punkte/3 Dreier, Norl 15/2, Foster 13, Pechacek 12, Pluskota 12, Pilipovic 9/3, Lyles 3, Schmitz 2.