
Sophie Koch ist dem Ziel Olympia einige Paddelschläge näher gekommen. Die 23 Jahre alte Canadierfahrerin der Rheinbrüder Karlsruhe zeigte sich beim ersten Teil der Qualifikation des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) in starker Form und darf sich realistische Hoffnungen machen, das Ticket für Tokio zu ziehen.
„Das war ein großer Schritt in die richtige Richtung“, kommentierte Rheinbrüder Cheftrainer Detlef Hofmann die zwei dritten Plätze von Koch in Duisburg.
Dagegen muss sich Kochs Teamkollegin Sarah Brüßler beim zweiten Qualifikations-Part in zwei Wochen mächtig strecken, um es ins Olympia-Boot zu schaffen.
Zweimal beste Rechtsfahrerin, von daher: 100 Punkte.Detlef Hofmann, Rheinbrüder-Cheftrainer
Koch fuhr sowohl über die 250 als auch die 500 Meter auf Platz drei und lag damit jeweils einen Rang vor der Potsdamerin Ophelia Preller - der einzigen Konkurrentin im Canadier-Bereich, die auch rechts paddelt. „Zweimal beste Rechtsfahrerin, von daher: 100 Punkte. Das ist das Optimum, was sie erreichen konnte“, sagte Hofmann über Koch, die sich bei widrigen Bedingungen mit böigen Winden auch mental stark präsentiert habe.
Nicht zu schlagen war in beiden Rennen Deutschlands Top-Fahrerin Lisa Jahn, die Berliner Trainingspartnerin von Koch. Jeweils Sechste wurde Kochs Karlsruher Teamkollegin Lina Bielicke. „Das ist gut, aber es wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen“, sagt Hofmann über das Abschneiden der 19-Jährigen.
Kanutin Koch legt guten Grundstein für zweite Qualifikation
Koch war derweil rundum zufrieden mit ihren Rennen, gerade auch angesichts des teils starken Gegenwindes. „Das war nicht so einfach, aber damit hatte ja jeder zu kämpfen“, sagte Koch. Noch sei aber nichts gewonnen, hielt die Wahl-Berlinerin fest.
„Das bedeutet erst einmal gar nichts“, sagte die Psychologiestudentin aus Mecklenburg-Vorpommern, die seit 2016 für die Rheinbrüder startet. Koch muss bei der zweiten Qualifikation nun noch einmal vor Preller landen, dann dürfte der Weg zu den Sommerspielen nach Japan geebnet sein.
Steiniger wird der für Kajakfahrerin Sarah Brüßler. Nach Platz acht über die 250 Meter erwischte die 26-Jährige am Tag über die 500 Meter im Zwischenlauf eine angesichts der Windverhältnisse schlechte Bahn, schaffte es zudem nicht, ihre Leistung abzurufen und verpasste so das A-Finale. Der Sieg im B-Endlauf war da nur ein schwacher Trost für die Vize-Weltmeisterin von 2019 im Zweierkajak über 1.000 Meter. „Aber sie liegt noch in Schlagweite“, betonte Hofmann.
Rheinbrüder Karlsruhe: Kajakfahrerin Brüßler muss aufholen
Klar ist aber: In zwei Wochen muss Brüßler dicht an das Spitzentrio um Ex-“Rheinschwester“ Sabrina Hering, Jule Hake und Tina Dietze heranfahren. „Ich bin mir sicher, dass sie bei der zweiten Qualifikation gerade über 500 Meter vorne mitfahren kann und dann stehen ihr wieder alle Möglichkeiten offen“, gab sich Hofmann optimistisch.
Im Kampf um die U23-Nationalmannschaftsplätze wahrten Katinka Hofmann und Xenia Jost ihre Chancen. Stark präsentierte sich vor allem Canadierfahrer Tim Bechtold, der bei seiner ersten Qualifikation in der Leistungsklasse über die 250 Meter auf Platz vier fuhr. Sein älterer Bruder und Kajakfahrer Jan Bechtold zeigte vor allem über die 1.000 Meter ein ansprechende Leistung.