Für viele Fußballer aus dem Bezirk bietet die Corona-Pause mehr Schatten als Licht. Denn ausschließlich Laufen zu gehen und Kraftübungen zu absolvieren, kostet einiges an Überwindung. Robin Mörmann aus Bischweier ergeht es beim Oberligisten SV Sandhausen II dabei wie so vielen: Er hätte am liebsten den Ball am Fuß. Und trotzdem überwindet er beinahe täglich den inneren Schweinehund.
In der Corona-Pause gehe ich hauptsächlich Laufen.Robin Mörmann, Fußballer beim SV Sandhausen II
„In der Corona-Pause gehe ich hauptsächlich Laufen. Bis zu vier Einheiten in der Woche sind geplant. Zusätzlich trainiere ich zweimal auf dem Platz. Nicht zu vergessen sind die Kräftigungsübungen“, verrät Mörmann, Offensivspieler der zweiten Mannschaft des Zweitligisten. Der 1,81 Meter große Stürmer hält sich nach wie vor fit, um einen „normalen und alltäglichen Trainingsablauf“, wie eigentlich sonst während der Wettkampfphase, gewährleisten zu können.
Natürlich kommt für ihn dabei kein vergleichbares Gefühl auf, als wenn er mit seinen Mannschaftskameraden „in aller Routine auf dem Platz stehen würde“.
Mehr Zeit für Freunde und Familie
Auch wenn der talentierte und technisch hochveranlagte Mörmann durch seinen Ehrgeiz und einige zusätzliche schweißtreibende Einheiten besticht, muss auch er sich an die Vorgaben seines Vereins halten: „Wir bekommen vom Verein Lauf- und Stabilisationspläne mit an die Hand.“ Und genauer: „Speziell die Laufeinheiten müssen wir in unserer Gruppe veröffentlichen.“
Der Fußballer-Alltag sei sehr stressig. „Wir haben viel zu erledigen und generell einige Übungen zu bewältigen. Durch die coronabedingte Pause habe ich ein Stück weit mehr Zeit für Familie und Freunde gefunden. Und trotzdem hätte ich zu gerne meinen gewohnten Alltag wieder zurück“, freut sich der angehende Student auf eine Fortführung des Spielbetriebs in der Oberliga Baden-Württemberg.
Kindheit auf dem Bolzplatz
„Ich habe fast meine gesamte Kindheit auf dem Sport- oder Bolzplatz verbracht. Davon bereue ich keine Sekunde“, blickt der Abiturient aus 2018 gerne auf seine Jugend zurück. Die damaligen Extraschichten haben den mittlerweile 21-Jährigen „enorm weitergebracht“ und eine Art „Training für heute“ geschaffen. Umso mehr verfolgt er nach wie vor einen großen Traum: Fußballprofi zu werden. Für seinen Kindheitstraum würde der Mann mit der Rückennummer sieben seine Heimat – zumindest vorerst – hinter sich lassen.
Für mich genießt der Fußball allergrößte Priorität.Robin Mörmann, Fußballer beim SV Sandhausen II
„Für mich genießt der Fußball allergrößte Priorität. Sollte sich mein Traum realisieren und das egal wo, würde ich alles diesem Sport unterordnen“, möchte der Offensivakteur weiter sein Ziel hartnäckig verfolgen. „Für mich ist Fußball der perfekte Ausgleich. Es wird immer meine Leidenschaft bleiben, für die ich mich an jedem Tag zerreiße und Vollgas gebe“, schreibt er dem geliebten Ballsport eine unheimlich große Bedeutung zu. Deswegen fehle es ihm aktuell umso mehr, mit den anderen Kickern des SVS-Reserveteams auf dem Platz zu stehen.
Der ehemalige Jugendspieler des Karlsruher SC bezeichnet sich selbst als Siegertyp, der jedes noch so kleine Trainingsspiel gewinnen will. „Der Wettkampf-Alltag hat mich hoffentlich bald wieder“, vermisst der in der Offensive variabel einsetzbare Spieler die Pflichtspiele in seiner noch jungen Karriere.
Trainingslager mit den Profis
Auch dank seines Vaters Heiko hat Robin Mörmann eine steile Entwicklung genommen. „Mein Vater übernimmt nicht nur die typische Vaterrolle. Er ist gleichzeitig auch noch mein bester Freund, der mir seit klein auf beratend zur Seite steht. Dafür möchte ich ihm unheimlich danken“, schätzt er das Engagement und zeigt sich unendlich dankbar.
Sein bisheriges Highlight in der Fußballerkarriere: Das Absolvieren des Sommertrainingslagers mit den Profis zu Saisonbeginn unter dem ehemaligen Trainer Uwe Koschinat. Natürlich hat auch in diesem Fall Vater Heiko seinen Sprössling unterstützt.