Nach dem überraschenden Erfolg über die Eisbären Bremerhaven zum Jahresausklang 2020 haben die PSK Lions einen ähnlichen Coup zum Start ins neue Jahr deutlich verpasst.
Beim Spitzenreiter Rostock Seawolves hatte der Karlsruher Basketball-Zweitligist am Sonntagnachmittag nicht den Hauch einer Chance.
Schon zur Pause fast aussichtslos zurück
Vor leeren Rängen in der StadtHalle Rostock lag die Mannschaft des Trainer-Duos Drazan Salavarda und Samuel DeVoe schon zur Halbzeit fast aussichtslos zurück, am Ende mussten sich die Lions mit einer 68:93(35:57)-Pleite auf die lange Heimfahrt machen.
Für die Lions, die beim Aufstiegsaspiranten an der Ostsee ihre siebte Niederlage im zwölften Spiel kassierten, geht es nun am Samstag (19.30 Uhr) zu Hause in der Europahalle gegen die Nürnberg Falcons weiter und damit einem Gegner, der eher der Kragenweite der Badener entspricht.
Anders als die Karlsruher, die vor und nach Weihnachten drei Partien binnen einer Woche absolvierten, standen die Rostocker zuletzt vor knapp drei Wochen auf dem Parkett. Am 16. Dezember fuhren die Seawolves dabei gegen Trier ihren fünften Sieg im fünften Heimspiel ein.
Drei Tage gab Rostocks Cheftrainer Dirk Bauermann seinen Spielern dann über Weihnachten frei, die Lions bescherten sich dagegen nach zwei Tiefschlägen in Trier und gegen Nürnberg am 27. Dezember mit dem überraschenden Erfolg über den Tabellenzweiten Bremerhaven (89:88). „Karlsruhe hat gegen Bremerhaven seine stärkste Saisonleistung abgerufen und ist deshalb besonders gefährlich“, warnte Bauermann, der von 2003 bis 2011 Bundestrainer war, vor den dann jedoch völlig zahmen Gästen.
Seawolves von Beginn an dominierend
Die Pause hat die Norddeutschen aber nicht aus ihrem Erfolgs-Rhythmus gebracht. Im Gegenteil: Der 63 Jahre alte Bauermann sah vom Start weg dominierende Gastgeber. Den Lions fehlte es in ihren Aktionen an Präzision und Nachdruck, Rostock hatte so leichtes Spiel. Mitte des Viertels betrug der Vorsprung der Seawolves um Ex-Löwe Jarelle Reischel 15 Punkte (22:7).
In der Folge kamen die Gäste kurzzeitig besser ins Spiel und bremsten den Rostocker Spielfluss. Spielmacher Gregory Foster, Adam Pechacek und Daniel Norl sorgten für ein deutlich freundlicheres Zwischenresultat zur ersten Viertelpause (25:19).
Lions fehlt es an Durchschlagskraft
Der zweite Abschnitt war dann zunächst ein Spiegelbild des ersten: Den Lions, nicht mit ihrer ersten Rotation auf dem Feld, fehlte es an Durchschlagskraft – Rostock zog auch dank seiner Zielgenauigkeit aus der Distanz recht zügig wieder davon (35:21/13. Minute).
Auch in der Folge ließen die Gäste ihre Kontrahenten viel zu offen zu den Würfen kommen, die Seawolves nahmen die Einladungen dankend an. Mit einer bemerkenswerten Dreier-Quote von 56 Prozent (10/18) ging der Favorit in die Halbzeit, vor der die Lions zunehmend ratlos gewirkt hatten. Der Pausen-Rückstand jedenfalls war mit 22 Punkten deutlich.
Nach der Pause spannungsarmes Spiel
Dass die Dreier nach Wiederbeginn auf Rostocker Seite nicht mehr derart regelmäßig durch den Karlsruher Korb fielen war für die Lions eine durchaus gute Nachricht. Allerdings vermochten es die Gäste nicht, den Rückstand zu verkürzen. In einem spannungsarmen Spiel verlegten sich die Seawolves auf schmuckloses Verwalten, was locker reichte gegen ein schwaches PSK-Rudel.
Mit 24 Zählern lagen die Lions zu Beginn des letzten Viertels zurück, in dem sich nichts mehr Entscheidendes änderte auf dem Parkett: Das Spiel plätscherte dem aus Karlsruher Sicht schlechten Ende entgegen.
PSK Lions: Pilipovic 19 Punkte/6 Dreier, Pechacek 17/1, Foster 10/1, Norl 7/1, Pluskota 7, Lyles 3, Marshall 3/1, Gilder-Tilbury 2.