Dieses Wochenende ist wieder ein gutes Wochenende. Erst einmal unabhängig davon, wie die Partie der PS Karlsruhe Lions am Samstag (18 Uhr) bei den Panthers Schwenningen ausgeht.
Wichtig ist vor allem, dass sie stattfindet. Es ist schließlich der Spaß an jedem einzelnen Spiel, den auch Daniel Norl antreibt.
Die besonderen Zeiten wirbeln auch in der Zweiten Basketball-Bundesliga Pro A den Spielplan immer wieder durcheinander. Corona-Fälle bei den Gladiators Trier hatten die Lions zuletzt wiederholt ausgebremst, im Januar hatte es ebenfalls eine längere Zwangspause gegeben. „Diese Woche sind die härtesten“, sagt Norl: „Nur Training, Training und kein direktes Ziel vor Augen.“
Zuletzt drei Siege binnen acht Tagen
Dann lieber drei Partien in acht Tagen, so wie vor dem Ausfall des Trier-Heimspiels. Erst recht, wenn drei Siege gelingen.
Nach der Niederlage zum Jahresauftakt beim Spitzenteam in Rostock und der anschließenden Pflichtspielpause meldeten sich die Lions damit stark zurück – nicht zuletzt dank Norl.
Der Deutsch-Amerikaner, der in der zweiten Saison das PSK-Trikot trägt, zählt zu den konstantesten Spielern im Team der Trainer Samuel DeVoe und Drazan Salavarda. Im Schnitt kommt Norl, der am 7. März 26 Jahre alt wird, auf 13 Punkte. „Ich werfe besser als letztes Jahr“, sagt er.
Die Trainer sehen Norl in allen Belangen verbessert
Seine Trainer sehen ihn in allen Bereichen verbessert im Vergleich zur Vorsaison. Punkte, Assists, Rebounds – in vielen Bereichen kommt der 1,91-Meter-Mann auf gute Werte. Norl, dessen Mutter aus Trier stammt und der in Würzburg geboren wurde, ist eine verlässliche Größe in einer Mannschaft, die oft unstet auftrat.
Jetzt wisse aber jeder seine Rolle, „das Vertrauen untereinander und das Spielverständnis ist gewachsen“, urteilt Norl, der in Clarksville im US-Bundesstaat Tennessee heimisch ist. Mit den jüngsten Siegen sei auch das Selbstvertrauen gewachsen, sagt er.
Das war wichtig zu sehen, dass wir auch solche Spiele gewinnen könnenDaniel Norl, Shooting Guard der Lions
Die Lions entschieden dabei auch enge Partien am Ende für sich, knickten nicht wie so manches mal in dieser Runde unter spätem Druck noch ein. „Das war wichtig zu sehen, dass wir auch solche Spiele gewinnen können“, sagt Norl etwa mit Blick auf den knappen Auswärtserfolg bei den Artland Dragons.
Und Rückkehrer KC Ross-Miller, den die Lions im Januar nachverpflichtet hatten, stärke das Team mit seiner Erfahrung und seinem Spielverständnis zusätzlich.
So schielen die Lions vorsichtig in Richtung der Play-off-Ränge. Wobei unklar ist, ob die K.o.-Spiele tatsächlich ausgetragen werden. Erst einmal muss die Liga die Hauptrunde durchbringen. Norl, ein ruhiger Zeitgenosse, ist wie seine Teamkollegen „glücklich und dankbar, dass wir spielen können“. Auch wenn die Fans schon sehr fehlten.
Facetime, Netflix und viel Zeit für Koch-Einheiten
„Die Zeit ist insgesamt speziell und nicht einfach“, sagt Norl, der nur wenige Minuten entfernt von der Trainingshalle im Wildpark im Sommer wieder seine Wohnung aus der Vorsaison bezogen hat. Nur, dass er dort nun zwangsweise viel mehr Zeit verbringt.
Mal in die Stadt zum Shoppen oder mit den Mitspielern was essen gehen – Fehlanzeige. „Das ist, was ich am meisten vermisse: mal andere, neue Leute zu sehen“, sagt Norl.
Was bleibt, sind viele Facetime-Stunden mit der Freundin und der Familie daheim in Tennessee. Und außer Netflix auch Zeit für Koch-Einheiten. „Ich probiere einige neue Rezepte aus“, erzählt Norl.
Zeit hat er für seinen Geschmack dafür manchmal zu viel. An diesem Samstag allerdings sieht der Speiseplan wieder Basketball vor – mit den Lions will Norl dann die Panthers verspeisen und den nächsten Sieg feiern. Dann war es ein richtig gutes Wochenende.