
Seit dem heutigen Freitag ist das Wechselfenster nicht nur bei den Profis geschlossen, sondern auch im Karlsruher Amateurfußball. Bis Ende August konnten Spieler ihre Vereine mittels Amateurvertrag noch verlassen.
Nicht nur der gehypte Transferexperte Fabrizio Romano kann nun wieder beruhigt schlafen, auch die Vereinsverantwortlichen im Kreis müssen keine Angst mehr vor einer bösen Überraschung haben.
Böse Überraschung beim ASV Durlach
Die gab es allerdings jüngst unter anderem beim ASV Durlach. Der bisherige Spielertrainer Miguel Angel Saez Mota teilte dem Verein am Montag seinen Rücktritt mit. Zu enttäuschend verlief der Saisonstart mit vier Niederlagen in den ersten vier Spielen.
Der Mittelfeldspieler stand selbst in allen vier Partien mit auf dem Rasen, sodass ein Vereinswechsel nur noch per Amateurvertrag möglich gewesen ist. Diese Chance nutzte der Ligakonkurrent aus Heidelsheim und sicherte sich die Dienste des Spaniers.
Kein Vetorecht beim Vereinswechsel
Somit verliert die Turmberg-Crew nicht nur ihren Trainer, sondern auch einen spielstarken Mittelfeldakteur, der für die Runde im Kader eingeplant war. Dagegen konnten die Kraichgau-Kicker aus Heidelsheim auf ihre massive Verletztenmisere reagieren und ihren Kader optimieren.
Ein Veto kann der abgebende Verein hierbei nicht einlegen. Besitzt ein Spieler bis dato keinen Amateurvertrag, wechselt er obendrein auch noch ohne Aufwandsentschädigung zum neuen Verein.
Gerade ab der Kreisliga aufwärts leider immer wieder ein ärgerliches Phänomen im August. Unzufriedene Spieler nutzen diese Lücke und stellen den abgebenden Verein vor vollendete Tatsachen. Ohne Entschädigung.
Das generelle Wechselfenster im Amateurfußball schließt bekanntlich schon am 30. Juni. Mit Zahlung der festgelegten Aufwandsentschädigung kann die Spielfreigabe des jeweiligen Kickers beantragt und der Wechsel somit vollzogen werden.
Nicht nur die Spieler tragen Schuld
Blickt man in den vergangenen Jahren auf die Anzahl der Vereinswechsel, dürfte diese rapide gestiegen sein. Vereinstreue ist vielerorts ein Fremdwort geworden, zu oft wird dem Geld hinterhergerannt.
Schuld sind aber nicht nur die Spieler. Solange es selbst Vereine in der C-Klasse gibt, die Geld an Spieler bezahlen, wird auch die Wechselrate immer mehr ansteigen.