Der SV 08 Kuppenheim steht in der Fußball-Verbandsliga Südbaden als Tabellenelfter über dem Strich, sprich über den Abstiegsplätzen – und dabei soll es bis zum Ende der Saison 2020/21 auch bleiben.
„Wir wollen schnell so viele Punkte wie möglich holen und nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen“, formuliert Trainer Lucca Strolz als Ziel für die weitere Runde, wann immer sie auch fortgesetzt wird. „Ich hoffe, dass wir im März wieder spielen können. Derzeit ist es ja aber so, dass man sich alle zwei bis drei Wochen neu orientieren muss“, sagt Strolz.
Überraschender Rücktritt von Trainer Frieböse
Dass er in dieser Saison im Wörtelstadion sportlich das Sagen haben würde, ahnte zu Beginn der Saison niemand – am wenigsten Strolz selbst. Matthias Frieböse saß fest im Kuppenheimer Trainersattel, zumal nach zwei erfolgreich verlaufenen Runden, die jeweils auf dem sechsten Tabellenplatz abgeschlossen wurden.
Nach vier Spieltagen der Saison 2020/21 kam dann der für alle Beteiligten überraschende Rücktritt Frieböses. Im Anschluss an die 0:3-Heimniederlage gegen Kehl gab der Coach, der seit März 2017 im Amt war, seine weitreichende Entscheidung bekannt – und Kuppenheim musste auf Trainersuche gehen.
Ralf Balzer, der Sportliche Leiter des SV 08, bezeichnet es als „Glücksfall“, dass man praktisch vor der eigenen Haustür fündig geworden ist. Strolz, der in Kuppenheim wohnt, war nach dem Ende seines Engagements als Co-Trainer von Lukas Kwasniok beim Drittligisten FC Carl Zeiss Jena frei und bereit, an seinem Heimatort wieder ins Fußball-Geschehen einzusteigen.
„Er ist ein absoluter Fachmann“, sagt Balzer über den 27-Jährigen, der vor seiner Zeit in Jena einige Jahre im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC tätig war. „Er hat einerseits die Kuppenheimer ID und teilt unsere Philosophie, die darauf abzielt, junge Spieler aus der U19 und U23 weiterzuentwickeln. Anderseits profitieren wir zusätzlich davon, dass er im Profibereich gearbeitet hat und eine andere Sicht der Dinge auf das Ganze mitbringt“, so Balzer.
SV 08 holt unter Strolz in fünf Spielen acht Punkte
Bevor Strolz sich allerdings richtig einarbeiten konnte, waren die Aktivitäten auf dem Platz dann aber auch schon wieder zu Ende. Immerhin: Zu den unter Frieböse in den ersten vier Spielen errungenen drei Zählern kamen unter der Regie von Strolz in den folgenden fünf Begegnungen acht weitere Punkte hinzu.
So wurde gegen Radolfzell (2:1) und in Waldkirch (1:0) gewonnen, während es in Endingen (0:0) und gegen Weil (2:2) Unentschieden gab. Lediglich das Heimspiel gegen Lahr ging mit 1:3 verloren. Diese Ausbeute reichte, um sich zunächst einmal aus der akut gefährdeten Zone zu verabschieden.
Nun hoffen die Verantwortlichen im Kuppenheimer Lager, dass die Runde baldmöglichst fortgesetzt wird – und das vor Publikum. Ralf Balzer lässt keinen Zweifel: „Zwar sind dankenswerterweise alle Sponsoren bei der Stange geblieben, worüber wir sehr froh sind, wir brauchen aber die Erlöse aus den Eintrittsgeldern und der Bewirtschaftung, damit wir den Spielbetrieb wie bisher weiterführen können. Das ist elementar für uns.“
Wir wollen keine große Fluktuation.Lucca Strolz, Trainer des SV 08 Kuppenheim
Positiv ist derweil, dass unabhängig vom Restart der laufenden Runde die Kaderplanung für die kommende Runde schon feste Konturen angenommen hat. Die beiden Eckpunkte: Strolz ist auch in der Saison 2021/22 Trainer des SV 08 und die Mannschaft bleibt im Wesentlichen zusammen.
„Wir wollen keine große Fluktuation“, sagt der Coach. „Es geht darum, dass wir uns um ein ordentliches Grundgerüst herum mit zwei, drei Spielern verstärken. Qualität statt Quantität heißt das Motto, es sollen also Leistungsträger dazukommen, die uns sofort weiterhelfen.“
Zunächst gilt es freilich, die Akteure über die lange Pause bei Laune zu halten. Zwei bis drei individuelle Laufeinheiten pro Woche stehen auf dem Plan, dazu ist eine Online-Übungseinheit mit Fitness-Trainerin Annika Wicht angesagt.
„Es ist einfach wichtig, regelmäßig in Kontakt zu bleiben“, sagt Kuppenheims Chefcoach Strolz. Die klare Vorgabe des Trainers: Wenn es dann tatsächlich wieder losgeht, soll die Mannschaft in der Lage sein, die notwendigen Punkte zu holen, um auch in der kommenden Saison im südbadischen Fußball-Oberhaus mitmischen zu können.