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Keine Fußball-Hallenturniere

Keine Fußball-Hallenturniere: Vereine im Bezirk Baden-Baden beklagen Einnahmeausfälle

Für viele Fußballvereine waren die Hallenturniere in der Vergangenheit eine wichtige Einnahmequelle. Im Bezirk Baden-Baden machen sich die Verantwortlichen Gedanken, wie mit der Corona-Situation umzugehen ist.

Wie aus einer anderen Zeit: Szenen wie diese im Januar 2020 in der Ottenauer Jakob-Scheuring-Halle gibt es in der Saison 2020/21 definitiv nicht.
Wie aus einer anderen Zeit: Szenen wie diese im Januar 2020 in der Ottenauer Jakob-Scheuring-Halle gibt es in der Saison 2020/21 definitiv nicht. Foto: Hans-Jürgen Collet

Dass in der Saison 2020/21 in der Halle keine Fußballspiele stattfinden, hat der Vorstand des Südbadischen Fußball-Verbands (SBFV) frühzeitig publik gemacht.

Mitte September des vergangenen Jahres fällte das Gremium die Entscheidung, dass im laufenden Spieljahr keine Futsal-Wettbewerbe und Hallenturniere organisiert werden, und zwar für alle Altersklassen der Männer, Frauen, Junioren und Juniorinnen. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass auch für Vereinsturniere keine Genehmigungen erteilt und keine Schiedsrichter entsandt werden.

Bei der damaligen Entscheidung berücksichtigte der Verbandsvorstand „die Verantwortung zur Vermeidung weiterer Infektionszahlen“.

Außerdem wollte man den Vereinen den zusätzlichen durch die Hygienevorschriften bedingten hohen Aufwand ersparen, wie es in einer Pressemitteilung des SBFV hieß. Und: „Die möglichst vollständige Abwicklung des normalen Spielbetriebs muss derzeit im Vordergrund stehen.“

Große Streichliste bereitet große Sorgen

Mittlerweile ruht der Ball im Amateurbereich auch im Freien seit längerer Zeit und niemand kann sagen, ob und gegebenenfalls wie es weitergeht. Während die Hoffnung besteht, dass der Spielbetrieb auf den Sportplätzen in dieser Runde noch einmal aufgenommen wird, ist die Hallen-Saison definitiv passé.

Der traditionsreiche Mittelbaden-Cup, den der FC Phönix Durmersheim am 31. Januar ausrichten wollte, diverse weitere Veranstaltungen wie die Hardt- und Murgtalmeisterschaft bis hin zum Internationalen Frauenfußball-Turnier des VfB Unzhurst: Die Streichliste ist groß und treibt manchem Verantwortlichen bei allem Verständnis für die Absagen Sorgenfalten auf die Stirn.

Stefan Voppichler, Sport-Vorstand des VfB Bühl, beispielsweise bezeichnet den Ausfall der Hallensaison als „herben Einschnitt“. Dabei war beim VfB Bühl zu Jahresanfang nicht nur der Hans-Trautmann-Cup am Dreikönigstag betroffen, sondern eine ganze Hallenturnier-Woche.

Da geht uns ein fünfstelliger Betrag verloren.
Stefan Voppichler, Sport-Vorstand des VfB Bühl

„Am Michael-Seiler-Cup, der sich über fünf Tage erstreckt, nehmen mehr als 100 Jugendmannschaften teil. Der Hans-Trautmann-Cup zum Abschluss, der mit Vollbande in der Großsporthalle gespielt wird und mit einem attraktiven Preisgeld ausgestattet ist, gehört in der Region sicherlich zu den renommiertesten und prestigeträchtigsten Veranstaltungen dieser Art“, sagt Voppichler.

„Da geht uns ein fünfstelliger Betrag verloren“, rechnet er vor. Es bleibt die Hoffnung, „dass wir im nächsten Jahr wieder an die Turniertradition anknüpfen können“.

FV Baden-Oos verliert zweitwichtigste Einnahmequelle

Der FV Baden-Oos ist traditionell in der Sandweierer Rheintalhalle Ausrichter der Baden-Badener Stadtmeisterschaften. „Das ist nach der Bandenwerbung unsere zweitwichtigste Einnahmequelle“, sagt der Ooser Vorsitzende Thomas Fritz.

„Uns geht ein ordentlicher vierstelliger Betrag flöten. Auf der anderen Seite laufen die Kosten wie Versicherungen oder Tilgungsraten fürs Clubhaus weiter“, sagt Fritz. Erschwerend komme hinzu, dass auch der Gewinn aus der Teilnahme beim Baden-Badener Marktplatzfest wegfalle. „Das ist eine schwierige Geschichte und man muss sehen, wie es weitergeht“, so Fritz.

Schiedsrichtergruppe Rastatt kann Ausfall verkraften

Nicht ganz so gravierend ist derweil für Ingo Bilek, Obmann der Schiedsrichtergruppe Rastatt, die Absage der 15. Auflage des von seiner Gruppe in der Ötigheimer Brüchelwaldhalle organisierten Eugen-Peter-Gedächtnisturniers.

Bilek bedauert dies zwar, stellt allerdings auch klar: „Das Turnier ist für uns keine kostenmäßige Notwendigkeit. Bei uns steht im Vordergrund, dass wir unsere Gruppe präsentieren, den Kontakt zu den Vereinen pflegen und das Andenken an den ehemaligen Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Eugen Peter aufrechterhalten wollen.“

Kuppenheim bedauert Absage des Mitternachtsturniers

Beim SV 08 Kuppenheim hätte man gerne eine Neuauflage des Mitternachtsturniers gesehen. „Nachdem der Trend bei der Teilnahme zuvor eher nach unten zeigte, haben wir uns im vergangenen Jahr einiges Neues einfallen lassen, was die Veranstaltung zum einem richtigen Erfolg werden ließ“, sagt der Sportliche Leiter Ralf Balzer.

„Wir sind wieder weg vom Futsal hin zum Hallenfußball mit großen Toren und haben mit Mannschaften aus der Nähe gespielt. Das hat sich bewährt und finanziell positiv ausgewirkt.“

Veranstalter hoffen auf das nächste Jahr

Wie die anderen befragten Veranstalter steht auch der SV 08 Kuppenheim in den Startlöchern, sollten sich, wie alle hoffen, im nächsten Jahr die Hallentüren für den Fußball wieder öffnen.

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