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Saison vorzeitig beendet

Volleyball-Verband beendet Spiele am Netz: Das sind mögliche Folgen

Der TSV Mühlhausen an der Würm und der TV Brötzingen lagen im Kampf um Platz eins gut im Rennen, ehe die Volleyball-Landesligasaison der Frauen coronabedingt unterbrochen werden musste. Nun entschieden die Verbände in Baden-Württemberg, die Runde vorzeitig abzubrechen.

Dollansky Juliane TSV Mühlhausen Würm
Gestoppt: Juliane Dollansky und die Volleyballerinnen des TSV Mühlhausen haben nach dem Saisonabbruch Planungssicherheit. Foto: Foto: Harry Rubner

Für die Volleyballerinnen des TV Brötzingen hatte die Saison nach Plan begonnen. Zwei Siege standen nach zwei Spieltagen auf der Habenseite, ehe die Landesligarunde coronabedingt Ende Oktober des vergangenen Jahres unterbrochen werden musste.

Es vergingen Wochen und Monate, die geprägt waren von Bangen, Hoffen, Warten – und einer Menge Video-Trainingseinheiten.

Vergangene Woche stimmten der Nordbadische Volleyball-Verband (NVV), der Südbadische Volleyball-Verband (SBVV) und der Volleyball-Landesverband Württemberg (VLW) ab und beschlossen als einer der ersten Verbände überhaupt in der Corona-Pandemie, den Spielbetrieb für die aktiven Mannschaften (Frauen, Männer, Mixed) bis inklusive der Regionalliga ohne Wertung einzustellen.

„Für die Mädels ist das natürlich traurig. Wir haben dieses Jahr viele Jugendspielerinnen dabei, es ist ein starkes Team. Wir hätten gute Chancen gehabt, aufzusteigen“, sagt Patrick Hamm, Volleyball-Abteilungsleiter beim TV Brötzingen.

Ergänzend betont er allerdings auch: „Die Zeiten sind einfach andere und aufgrund der derzeitigen Corona-Situation und des engen Terminplans war damit auch irgendwie zu rechnen.“

Der TV Brötzingen steht im Verbandspokal im Halbfinale

Am 28. März wäre die Saison offiziell zu Ende gewesen, bei entsprechender Vorlaufzeit für die Volleyballer war die verbleibende Zeit jedoch immer knapper geworden.

Noch nicht abgebrochen wurde hingegen der Spielbetrieb in der Jugend, auch die laufenden Pokalwettbewerbe der Aktiven sollen laut NVV „auf freiwilliger Basis fortgeführt werden, sobald Volleyballspiele in der Halle wieder erlaubt sind und die Wettbewerbe vor den Sommerferien abgeschlossen werden können“.

Darauf hofft man beim TV Brötzingen. Die Frauen stehen im Verbandspokal immerhin im Halbfinale (terminiert am 17. April), „schon deshalb wollen wir wieder trainieren, sobald wir es dürfen“, sagt Hamm.

Und wenn nicht? Dann will der TVB im Sommer einen neuen Anlauf in der Landesliga nehmen. „Wir hoffen, dass wir unsere Mädels trotz möglicher studienbedingter Veränderungen halten und weiter von unserer guten Nachwuchsarbeit profitieren können“, so Hamm.

Wir wollen alle einfach generell wieder Sport machen.
Frank Kraus, Trainer des TSV Mühlhausen

In Mühlhausen an der Würm zeigt man sich von der Verbandsentscheidung ebenfalls nur wenig überrascht. „Es gab ja Umfragen bei den Clubs, gerade bei uns haben sich eigentlich alle Teams für einen Abbruch ausgesprochen“, berichtet Trainer Frank Kraus.

Beim TSV hatte man sich, obwohl der Klassenverbleib in der Verbandsliga im vergangenen Jahr sportlich geschafft worden war, im vergangenen Sommer für einen freiwilligen Start in der Landesliga entschieden.

Eine Entscheidung, die sich im Nachhinein als richtig erweisen sollte. Denn da Mühlhausen laut NVV-Regularien nicht im erforderlichen Maß der Jugendarbeit nachkommt, hätte beim erneuten Start in der Verbandsliga eine Strafe in Höhe von 1.500 Euro berappt werden müssen.

„Dann hätten wir das bezahlt und nach ein paar Spielen wäre die Saison unter- und wie jetzt abgebrochen worden“, sagt Kraus. Zumal Einnahmequellen – auch aufgrund weggebrochener Sportfeste – in diesen Zeiten bekanntlich nicht wie gewohnt sprudeln.

Bis zum Meldetermin für die neue Runde stehen noch Überlegungen an

Wie es mit der Saison 2021/22 weitergeht, ist beim TSV noch unklar. Zwar könne man erneut ein Frauenteam in der Landesliga melden. Was aber, wenn die neue Runde ebenfalls wieder unter- oder vielleicht erneut abgebrochen werden muss?

„Das sind bis zum Melde-Stichtag sicherlich Überlegungen. Jede Teilnahme kostet die Vereine ja auch Geld. Man muss schon abwägen, ob man das riskiert“, so Kraus, der den Spielbetrieb an sich gar nicht so sehr in den Vordergrund gestellt haben möchte: „Wir wollen alle einfach generell wieder Sport machen. Und wenn es nur der Trainingsalltag ist. Es ist schließlich auch der Zusammenhalt, der Mannschaften verbindet.“

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