
Luisa Niemesch aus Weingarten kämpft bei den Ringer-Weltmeisterschaften in Belgrad an diesem Donnerstag um eine Medaille und hat zudem das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris dicht vor Augen.
Die 28-Jährige behielt am Mittwoch in der Klasse bis 62 Kilogramm in drei Kämpfen die Oberhand und musste sich erst im Halbfinale Aisuluu Tynybekova aus Kirgistan nach Punkten (2:4) geschlagen geben.
Am Donnerstagabend bekommt es Niemesch im Kampf um Bronze dann mit einer Athletin aus der Hoffnungsrunde zu tun. Mit einem Sieg würde die gebürtige Karlsruherin dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) das erste Paris-Ticket bescheren, nachdem zuvor Anastasia Blayvas Platz drei in der nicht-olympischen 55-Kilo-Klasse gewonnen hatte.
Bei Niederlage im Bronze-Duell käme es zum Ausscheidungskampf
Bei einer Niederlage wäre zwar der Medaillentraum geplatzt, in einem Ausscheidungskampf gegen die Verliererin des zweiten Bronze-Duells könnte sich Niemesch aber noch über Umwege den Startplatz für die Spiele sichern. Die Athletin des SV Germania Weingarten hatte bereits 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Erfahrungen gesammelt, war dort aber vorzeitig gescheitert.
Niemesch präsentierte sich in der Stark Arena von Belgrad in starker Verfassung. Zum Auftakt setzte sie sich gegen die Türkin Selvi Ilyasoglu durch, ehe sie auch Irina Kuznetsova aus Kasachstan keine Chance ließ.
Zum Krimi entwickelte sich dann das Viertelfinal-Duell mit der Mongolin Orkhon Purevdorj, das Niemesch in der Schlussphase noch hauchdünn für sich entschied (4:3). Die zweifache Weltmeisterin Tynybekova, die 2021 in Tokio Olympia-Silber gewonnen hatte, war anschließend zu stark. Die zwei Punkte, die die Deutsche in letzter Sekunde holte, kamen zu spät, um den Erfolg der Kirgisin noch zu gefährden.
WM-Medaille wäre für Niemesch größter Erfolg der Karriere
Für Niemesch wäre der Gewinn einer WM-Medaille der größte Erfolg ihrer Karriere. Bislang brachte sie von Europameisterschaften zweimal Edelmetall mit nach Hause, 2022 gewann sie Silber und in diesem Jahr Bronze.
Die Weltmeisterschaften, bei denen die deutschen Freistilringer und die deutschen Frauen mit Ausnahme von Blayvas bislang leer ausgegangen waren, gehen am kommenden Sonntag zu Ende.