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Pokalspiele nicht annulliert

Nach Saisonabbruch wegen Corona: Amateurfußballer aus Baden zeigen Verständnis

Amateurfußballer aus Baden haben Verständnis für die Entscheidung des Badischen Fußballverbands, die Saison wegen Corona abzubrechen. Die Vereine sind sicher: Der Saisonabbruch bleibt nicht ohne Folgen.

Symbolbild Amateurfußball in der Coronakrise, Symbolfoto Amateurfußball in der Coronakrise. Wegen des Lockdowns droht dem Amateurfußball in Deutschland eine weitere monatelange Spielpause. Wandsbek Hamburg *** Symbol image Amateur football in the Corona crisis, symbol photo Amateur football in the Corona crisis Because of the lockdown, amateur football in Germany is threatened with another month-long break in the game Wandsbek Hamburg
Der Badische Fußball-Verband hat die Saison im Amateurfußball wegen Corona abgebrochen. Kicker aus Baden überrascht die Entscheidung nicht. Foto: Hanno Bode/imago-images

Seit vergangenem Freitag herrscht Klarheit im Amateurfußball, der unvermeidliche Abbruch der Saison 2020/21 inklusive der Verbandsliga abwärts durch den Badischen Fußball-Verband (bfv) ist seither offiziell.

Der spätestens für den 9. Mai terminierte Restart war nicht mehr zu halten, weil die Inzidenzzahlen das zuvor notwendige Mannschaftstraining nicht zulassen.

Der Beschluss war alternativlos, darin sind sich alle einig. Trainer Tim Kappler vom Landesligisten TSV Reichenbach spricht für viele, wenn er sagt: „Es war jedem klar, dass abgesagt wird. Der Abbruch ist schade, aber verständlich. Ein Fünkchen Resthoffnung war da, aber die Pandemie-Entwicklung lässt einfach kein Training zu.“

Als Fußballer blutet einem das Herz bei einer solchen Entscheidung.
Ronny Zimmermann, Präsident des Badischen Fußball-Verbands

Die drei baden-württembergischen Landesverbände hatten länger gewartet mit dem Schlussstrich als die meisten anderen Verbände. „Wir bedauern sehr, diesen Schritt gehen zu müssen. Wir wissen, dass die Annullierung wirtschaftliche Folgen für viele Vereine hat und dass damit Träume platzen“, betonte bfv-Präsident Ronny Zimmermann.

Er stellte klar: „Daher haben wir bis zuletzt auf eine deutliche Besserung der Infektionslage gehofft, um die Saison sportlich zu beenden, so wie es unsere Aufgabe und Pflicht als Verband ist. Nun ist leider der Punkt erreicht, an dem dies nicht mehr zumutbar und möglich ist. Als Fußballer blutet einem das Herz bei einer solchen Entscheidung.“

Für Thomas Rößler, den Vorsitzenden des Fußballkreises Karlsruhe, war der Beschluss „keine große Überraschung“ mehr. Aber es bleibe „ein schaler Beigeschmack“, zumal die Folgen des seit Ende Oktober ruhenden Spielbetriebs noch gar nicht absehbar seien.

Rößler fragt besorgt: „Kommen die ganzen Spieler zurück, wenn man wieder auf den Platz darf?“ Michael Schlindwein, Vorsitzender des Bruchsaler Kreisligisten FVgg Neudorf, der als Tabellenletzter dank des Abbruchs die Klasse hält, fürchtet ebenfalls einen Aderlass: „Da haben sich viele ans Nicht-Kicken gewöhnt.“

Wir wissen nicht so recht, wie es weitergehen soll.
Dietmar Blicker, Trainer des ATSV Mutschelbach

Der Blick der Funktionäre, Trainer und Spieler ist in den Sommer gerichtet. Rolf Longerich, seit einem Jahr Bruchsaler Kreisvorsitzender, setzt auf eine erfolgreiche Impfkampagne im Land. „Vielleicht schaffen wir es, dass bis Mitte August ein Großteil der Menschen geimpft ist.“ Dann könne es was werden mit dem geplanten Start der neuen Punkterunde Mitte August und Pokalspielen zuvor.

Nicht annulliert wurden die Pokalwettbewerbe der Saison 2020/21. Dietmar Blicker, Trainer des ATSV Mutschelbach, ist nach dem Abbruch nicht viel schlauer: „Wir wissen nicht so recht, wie es weitergehen soll.“

Er muss seine Mannschaft weiter auf den Tag X vorbereiten, an dem der Verbandsliga-Dritte das Halbfinale des bfv-Pokals gegen den Regionalligisten FCA Walldorf bestreitet.

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