Wenn es Punkte geben würde in der Tischtennis-Bundesliga für die verblüffendste Taktik, dann hätte der ASV Grünwettersbach am Freitag etwas mitgenommen aus Bremen.
Aber weil Punkte nur die Mannschaft erhält, die drei Spiele für sich entscheidet, blieb es beim Respekt für ASV-Coach Joachim Sekinger für seine ungewöhnliche Interpretation des Regelwerks.
Beim Poker hatte letztlich doch Werder Bremen die besseren Karten, der Gastgeber gewann mit 3:1.
Spielverderber Falck
Den Spielverderber gab der Bremer Mattias Falck. Der Vizeweltmeister gewann sowohl gegen Tobias Rasmussen als auch gegen Dang Qiu. Wang Xi unterlag Kirill Gerassimenko. Nur Deni Kozul punktete gegen Hunor Szöcs für die Gäste.
Der ASV kann sich damit trösten, dass er drei Spieltage vor dem Ende der Hin- und Rückrunde weiterhin auf dem Play-off-Platz vier liegt - allerdings haben noch fünf weitere Mannschaften die Chance, die Endrunde zu erreichen.
Rasmussen gelingt kein weiterer Coup
„Schade, es hätte wirklich klappen können. Aber Bremen ist und bleibt unser Angstgegner, Werder liegt uns einfach nicht“, sagte ASV-Manager Martin Werner.
Eben weil ASV in der Vergangenheit stets das schlechtere Ende für sich hatte, hatten sich die Grünwettersbacher etwas einfallen lassen bei der Aufstellung.
Sie hofften auf einen weiteren Coup von Rasmussen, der Falck schon zweimal besiegt hatte, doch diesmal ließ sich der Schwede trotz verlorenen ersten Satzes nicht düpieren und gewann mit 3:1. Der überraschend an Position eins gesetzte Kozul erfüllte danach beim 3:1 gegen Szöcs ziemlich souverän seine Pflicht. Wang Xi stand beim 1:3 gegen Gerassimenko erneut auf verlorenem Posten.
Dang Qiu bringt Vorsprung nicht ins Ziel
Im vierten Einzel sah sich dann aber Falck nicht Kozul gegenüber sondern Dang Qiu. Der ASV nutzte die so gut wie noch nie praktizierte Möglichkeit, um die Nummer eins auszuwechseln.
In einem hochklassigen Match schien der deutsche Nationalspieler bereits auf dem Weg zum Erfolg. „Nach seiner 2:1-Satzführung dachte ich, Dang hätte den Schlüssel gegen Falck gefunden“, gab Werner zu. Aber der Weltranglisten-Neunte wechselte das Schloss, er drehte das Match zu seinen Gunsten und raubte den Gästen die Hoffnung, dass sie in einem entscheidenden Doppel triumphieren könnten.
Schon am Sonntag (15 Uhr) ist im TSV Bad Königshofen ein direkter Konkurrent um Platz vier zu Gast im ASV-Tischtenniszentrum. „Da zählt es, wenn wir die Chancen wahren wollen“, sagte Werner.