Ettlingen. Wenn die besten deutschen Weitspringer am Samstag in Ettlingen erstmals in dieser Freiluftsaison die Olympianorm von 8,22 Metern angreifen, wird Lokalmatador Julian Howard fehlen. Der viermalige deutsche Meister von der LG Region Karlsruhe kann an dem Meeting, das sein Trainer Udo Metzler nicht zuletzt als Startgelegenheit für Howard initiiert hat, wegen Problemen im Sprungbein nicht teilnehmen.
Gemeldet haben für die erste hochkarätige Veranstaltung im „Baggerloch“ nach der aufwändigen Sanierung des Hans-Bretz-Stadions unter anderen Vizeeuropameister Fabian Heinle aus Stuttgart und der deutsche Meister Maximilian Entholzner aus Passau.
„Julian kann leider nicht springen. Er laboriert immer noch an Problemen an der Patellasehne und der Achillessehne. Ein Start hätte keinen Sinn gemacht. Das ist schade und schon ein bisschen tragisch“, sagt Metzler.
Der erfahrene und bestens vernetzte Coach hatte mit Erfolg alle seine Beziehungen zu Kollegen und auch zur Stadt Ettlingen spielen lassen, um der Weitsprung-Elite auch in Zeiten von Corona einen optimalen Einstieg in die Olympiasaison zu ermöglichen. Die Startmöglichkeiten für die Leichtathleten sind aufgrund der strikten Hygieneauflagen rar gesät.
Howard hofft auf Kurpfalz-Gala in Weinheim
Eigentlich war Ettlingen als Auftaktveranstaltung einer Trilogie geplant gewesen, doch das zunächst für den 16. Mai terminierte Meeting in Garbsen wurde pandemiebedingt abgesagt. Die Kurpfalz-Gala am 23. Mai in Weinheim, wo Howard vor drei Jahren auf 8,20 Meter geflogen war, soll dagegen stattfinden. Howard hofft, im Sepp-Herberger-Stadion sein Comeback geben zu können. Zwei Wochen später geht es in Braunschweig bereits um die deutschen Titel.
Keine Zuschauer zugelassen
Für Ettlingen, wo das Weitsprung-Meeting unter Ausschluss der Zuschauer und strengen Vorgaben stattfinden muss, haben zwei Acht-Meter-Springer gemeldet: Heinle, dessen Hausrekord seit 2015 bei 8,25 Metern steht, und der Schweizer Meister Benjamin Gföhler vom LZ Zürich (8,13). Entholzners Bestmarke ist 7,98 Meter.
Um bei den Sommerspielen dabei zu sein, ist eine Weite von 8,22 Metern gefordert. Nach Tokio darf zudem mit, wer in der so genannten bereinigten Weltrangliste unter den besten 32 Springern ist. Pro Nation können maximal drei Athleten nominiert werden.
Frankfurterin Gerter führt Frauen-Feld an
Auch die Frauen gehen in Ettlingen auf Weitenjagd. In Abwesenheit von Weltmeisterin Malaika Mihambo führt die Frankfurterin Julia Gerter, Bestleistung 6,68 Meter, das Feld an. Hallen-EM-Teilnehmerin Maryse Luzolo vom Königsteiner LV (6,61) und die letztjährige deutschen Hallen-Juniorenmeisterin Mikaelle Assani von der LG Region Karlsruhe (6,37) haben ebenfalls Potenzial für Langstreckenflüge.