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Mein besonderer WM-Moment

Als Michael Owen die Fußball-Welt erobert

Mit dem Anpfiff der Fußball-WM veröffentlichen die BNN täglich die Rubrik „Mein besonderer WM-Moment“, in der sich rund 30 Redakteurinnen und Redakteure zurückerinnern. Dieses Mal Christoph Drescher.

Bildnummer: 05278251  Datum: 30.06.1998  Copyright: imago/WEREK
Michael Owen (England, r.) vs Jose Antonio Chamot (Argentinien); Vdia, quer WM 1998, Länderspiel Nationalteam St. Etienne Fußball WM Herren Mannschaft Gruppenbild Aktion Personen

Image number 05278251 date 30 06 1998 Copyright imago WEREK Michael Owen England r vs Jose Antonio Chamot Argentina Vdia horizontal World Cup 1998 international match National team St Etienne Football World Cup men Team Group photo Action shot Human Beings
Der Argentinier Jose Antonio Chamot (links) versucht Michael Owen zu stoppen, ist jedoch völlig chancenlos. Foto: imago sportfotodienst imago sportfotodienst

Manchmal läuft das Leben in Zeitlupe ab. So wie am 30. Juni 1998. 1:1 steht es im Achtelfinale zwischen England und Argentinien, als der damals noch blutjunge David Beckham den noch blutjüngeren Michael Owen im Mittelkreis anspielt.

Der Pass ist nicht mal gut, doch der 18-Jährige nimmt die Kugel elegant aus der Luft direkt in den Lauf mit – und dann geht die wilde Fahrt ab. Alles um Owen herum läuft nur noch in Schrittgeschwindigkeit ab, während dieser schmächtige Bursche von der Insel mit einem Affenzahn die Fußball-Welt erobert. Selbst mein Vater, der neben mir auf der Couch sitzt, führt die Bierflasche nur in Superzeitlupe zu seinem Mund.

England scheidet im Elfmeterschießen aus - wie auch sonst

Owen zieht also los, vorbei am bemitleidenswerten Jose Antonio Chamot und scheint schon auf und davon. Doch da wartet als letzter Mann (den gibt es damals noch) vor dem Strafraum ja noch Roberto Ayala, diese ausgebuffte Abwehrkante, die auf dem Platz so gar keine Gnade kennt.

Doch auch an dem fliegt Owen rechts vorbei, um dann mit einem traumhaften Schlenzer ins verdammt lange Eck Argentiniens Keeper Carlos Roa zu düpieren. Als der Ball einschlägt, läuft die Zeit wieder normal - und England scheidet am Ende trotzdem im Elfmeterschießen aus.

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