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Animal-Hoarding

88 Katzen: Tierheim Pforzheim erhält Spenden aus ganz Deutschland

Das Pforzheimer Tierheim hat durch den Animal-Hoarding-Fall mit inzwischen 88 verwahrlosten Katzen immer noch alle Hände voll zu tun. Die beschlagnahmten Tiere wurden aus einer Messie-Wohnung befreit. Überwältigt sind die Tierheim-Mitarbeiter von der großen Hilfsbereitschaft aus ganz Deutschland.

Ruhe und Futter brauchen die über 80 Katzen, die aus einer Messie-Wohnung befreit wurden. Momentan werden sie im Tierheim untersucht und versorgt. (Archivfoto)
Ruhe und Futter brauchen die über 80 Katzen, die aus einer Messie-Wohnung befreit wurden. Momentan werden sie im Tierheim untersucht und versorgt. (Archivfoto) Foto: dpa

Tierheimleiterin Kristin Hinze klingt entspannt, als sie erzählt, dass die Neuzugänge die dritte Nacht nach ihrer Befreiung aus der Messie-Wohnung gut überstanden haben. Manche der Katzen, die vor drei oder vier Tagen ins Heim gebracht wurden, tauen langsam auf, „manche maunzen sogar“, sagt Hinze lachend. Die Mehrheit sei jedoch zurückhaltend, alle klein und schmal. Mindestens eine Katze ist schwanger. Da auch sie abgemagert ist, ist unklar, ob sie ihre Kitten austragen kann.

„Am Rödeln“ sei derzeit auch die Tierheimärztin, die die Katzen untersucht und impft. „Das ganze Team gibt sein Bestes, um alle zu versorgen. Keiner schaut bei der Arbeit auf die Uhr“, so Hinze. Die Leiterin hofft, dass das Heim in etwa einer Woche alle Neuzugänge in Quarantäne versorgt und behandelt hat.

LKW bringt Futterpakete

Andere Tierheime habe Bereitschaft signalisiert, manche der 88 Katzen bei sich aufzunehmen. Bis die Samtpfoten vermittelt werden können, werde aber noch Zeit vergehen. Begeistert ist das Tierheim über die vielen Sach- und Geldspenden. Während dem Gespräch mit dem Pforzheimer Kurier bringt ein Lkw 29 Pakete mit Futter. „Diese Hilfsbereitschaft ist einfach schön zu sehen“, freut sich Hinze, die hofft, dass alle Katzen aus der Messie-Wohnung befreit sind, weil der Platz im Tierheim mit insgesamt 200 Katzen ausgereizt ist und einige Zimmer umfunktioniert werden mussten.

Derzeit können keine weiteren zur Vermittlung angenommen werden. Möglich ist aber, dass sich noch mehr Katzen in der 150 Quadratmeter großen Messie-Wohnung in der Westlichen Karl-Friedrich-Straße versteckt haben. Die Feuerwehr hat Fallen aufgestellt, um die scheuen Tiere einzufangen. Unter Federführung des Veterinärdienstes hat die Feuerwehr wie berichtet die Katzen aus der verdreckten Wohnung geholt. Eine Anzeige gegen die Halter wird derzeit geprüft.

Einen Animal-Hoarding-Fall in der Größenordnung hat Kristin Hinze jedenfalls noch nicht erlebt. 43 Katzen in einer Wohnung im Enzkreis sei bisher das größte Fall gewesen. Und 168 Ratten – ebenfalls im Enzkreis.

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