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Aktion der Freikirchen

Andrang bei Gottesdienst im Autokino in Karlsruhe

Über viele Wochen mussten die Kirchen ihre Aktivitäten corona-bedingt stark reduzieren. Nun haben die Freikirchen in Karlsruhe die Gelegenheit genutzt, einen starken öffentlichen Aufschlag zu bringen. Mehrere hundert Besucher verfolgten zwei Gottesdienste beim Autokino auf dem Messplatz.

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Statt Film: Zwei Gottesdienste fanden am Pfingstmontag im Autokino statt Foto: jodo

Wo sonst im Autokino auf dem Messplatz in Karlsruhe Filmhelden über die Leinwand flimmern, Weltraumschlachten ausgetragen werden oder Killer ihr Unwesen treiben, gab es am Pfingstmontagmorgen ganz andere Worte: Etwa ein Gebet wie das Vater Unser, Lesungstexte, aber auch christliche Musik. Und auf der Bühne neben der Leinwand stand ein großes Holzkreuz.

Nachdem Konzertveranstalter oder Comedians ebenfalls für sich die Autokinoleinwand samt dortiger Freiluftbühne entdeckt haben , folgten nun in Karlsruhe die Kirchen. Genauer gesagt die vereinigten Freikirchen der Stadt, die sich im Forum Evangelischer Freikirchen zusammengeschlossen haben. Das Forum, das 16 Gemeinden und Gruppen repräsentiert, organisierte den ersten Gottesdienst im Autokino, den es in Karlsruhe je gab.

Die Einladung, auch ein Zeichen für einen öffentlichen Wiederbeginn nach dem Corona-Lockdown mit allen ihren Einschränkungen auch für die Kirchen, hatte offenbar einen Nerv getroffen. Beim ersten Gottesdienst um 9.30 Uhr rollten rund 200 Autos auf die Aufstellfläche vor der Leinwand, beim Gottesdienst um 12 Uhr waren es etwas weniger, dafür aber war die Hitze größer.

Gottesdienstbesucher aus der gesamten Region

Die Besucher kamen aus Karlsruhe und der gesamten Region, auch Autos aus dem Raum Stuttgart waren vertreten. Und die Erwartung und Vorfreude bei den Anwesenden, darunter viele Familien mit Kindern, waren groß. „So ein Autogottesdienst kann doch richtig cool werden“, sagte etwa Daniel, der mit drei anderen jungen Leuten, alles Studenten, fröhlich in einem etwas alterschwachen Auto saß. Sie alle gehören zur Freikirche Treffpunkt Leben.

Auch Matthias Krahnert aus Karlsruhe gehört zu dieser Freikirche. „Mich haben zwei Dinge gelockt: Einmal so etwas zu erleben, dann diese Einheit der Gemeinden“, freute sich der Unternehmensberater. Aus Weissach bei Stuttgart waren die Landschaftsarchitektin Maren und die Studentin Pia angereist und reihten sich im Autokino ein. „Wir sind ab und zu bei ICF in Karlsruhe und das hier ist doch echt eine coole Idee,“ erklärten sie. Auch sie fanden: „Gut, dass die Kirchen etwas zusammen machen“. Petra Theurer aus Karlsbad ergänzte zudem: „Es ist doch einfach schön, als Christen zusammen zu feiern“.

Im Autokino Predigtverweis auf das Auto

Vorbereitet haben den Gottesdienst ein Team aus Pastoren und Ehrenamtlichen, mit dabei die Agape Gemeinde Durlach, das Christliche Zentrum Karlsruhe, die Evangelisch-Methodistische Gemeinde, der Treffpunkt Leben und weitere Aktive aus den Gemeinden. So bestand etwa die Band aus Musikerinnen und Musikern unterschiedlicher Gemeinden, berichtet Thilo Kierner, Vorsitzender der Agape-Gemeinde. „Noch nie hatten wir ein derartiges gemeinsames Projekt, “ so Kierner. Entsprechend kamen die Predigtworte und Beiträge neben Kierner auch von Markus Jock (Gospelhouse), Simon Dahlke (Christliches Zentrum), Daniel Schopf (Evangelisch-Methodistische Gemeinde) und Philipp Hönes vom Treffpunkt Leben.

Roter Faden der Ansprachen, aber auch der interaktiven Elemente wie Hupen und Winken aus dem Autofenster, war dabei das reichlich auf dem Platz vertretene Auto – und seine Verbindung mit Pfingsten. So verglich etwa Philipp Hönes den an Pfingsten wirkenden Heiligen Geist mit den segensreichen Wirkungen von Autobauteilen wie einer Servolenkung, die „das Leben leichter macht“. Und Simon Dahlke verglich ein Leben ohne den Heiligen Geist mit einem „Auto ohne Zündung“.

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