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Neue Gütertrasse

Verzögerung im Bahnprojekt Karlsruhe-Mannheim

Wegen der verspäteten Verkehrsprognose des Bundes soll die Auswahl der Variante für den zukünftigen Streckenausbau erst Anfang 2025 erfolgen.

Ein Regional-Express fährt auf der Bahnstrecke Mannheim-Frankfurt.
Etwa 700 Züge fahren heute im Schnitt täglich zwischen Mannheim und Karlsruhe, bis zum Ende des Jahrzehnts soll ihre Zahl auf über 1.000 ansteigen. Die Deutsche Bahn bereitet deswegen den Ausbau der Strecke vor. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Das ehrgeizige Projekt der Deutschen Bahn, den „Flaschenhals“ für den Schienenverkehr in der Rheinebene zu beseitigen, verzögert sich: Entgegen der ursprünglichen Planung wird die Auswahl der Variante für den Verlauf der künftigen Strecke zwischen Karlsruhe und Mannheim nicht in diesem Jahr, sondern erst Anfang 2025 vorgenommen.

Darüber informierten die Verantwortlichen die Öffentlichkeit bei der zwölften Sitzung des Dialogforums in Karlsruhe.

Durch die neue Bahnverbindung soll der Güterverkehr auf einer der meistbefahrenen Strecken Europas spürbar ausgebaut und ein Engpass zwischen Frankfurt am Main und Basel aufgelöst werden.

Momentan rattern im Schnitt täglich bereits Hunderte Züge auf dem Abschnitt Karlsruhe-Mannheim. Laut Prognosen soll diese Zahl bis zum Ende des Jahrzehnts auf über 1.000 ansteigen. Dann soll auch der Bau der neuen Trasse beginnen.

Bahnprojekt Karlsruhe-Mannheim: Prognose des Bundes kommt später

Die Bahn hat versprochen, eine möglichst umweltverträgliche wie anwohnerfreundliche Verlaufsvariante zu finden und dazu einen Bürgerdialog gestartet. Zu seiner jüngsten Sitzung hatte Projektleiter Stefan Geweke zwei Neuigkeiten mitgebracht.

Erstens die Verzögerung: Sie erklärt sich damit, dass die finale Auswahl der Antragsvariante des Trassenverlaufs von der sogenannten „Zugzahlenprognose 2040“ abhängt, die aktuell noch durch Gutachter des Bundes erarbeitet wird.

Die bisherigen Planungen der Bahn stützten sich nämlich auf die vor geraumer Zeit gemachte Prognose-2030. Fällt der geschätzte Bedarf an Zügen bis 2040 höher aus, müssten in Mannheim zwei zusätzliche Gleise gebaut werden, was die Streckenauswahl beeinflussen kann.

Laut Geweke ist es absehbar, dass die neue Prognose nicht rechtzeitig vorliegen wird, um die Antragsvariante wie geplant bis zum Jahresende festzulegen. Dies werde voraussichtlich erst Anfang 2025 erfolgen.

Die jeweils etwa 1.000 Meter breiten möglichen „Linienkorridore“ schlängeln sich teils entlang des Rheins und orientieren sich teils grob am Verlauf der A5.

Mehrere dieser Streckenvarianten zum Karlsruher Güterbahnhof sind sich recht ähnlich. Im Raum Karlsruhe hat das Planungsteam jetzt auf Basis der aktuellen Prognose (2030) zwei mögliche Einbindungen in den Güterbahnhof untersucht.

Die zweite Neuigkeit: Die Untervariante, die in Karlsruhe überwiegend in Tieflage und in Bündelung mit der A5 verlaufe, weise mit Blick auf technische Umsetzung, Raumordnung und Umwelt wesentliche Vorteile auf, informiert die Bahn.

Bei der zweiten Untervariante wäre die Einbindung in den Güterbahnhof über Karlsruhe-Durlach aufgrund der beengten Platzverhältnisse mit zwei übereinanderliegenden Gleisen erfolgt. Die zweite Untervariante wird daher zurückgestellt.

Die nächste Sitzung des Dialogforums ist für September 2024 geplant.

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