Skip to main content

Ab Montag Fernunterricht

Inzidenz im Landkreis Calw zu hoch: Schulen in Dobel und Bad Herrenalb müssen wieder schließen

Die Schulen in Dobel und Bad Herrenalb müssen erneut umplanen: Da die Inzidenz im Landkreis Calw zu hoch ist, müssen sie ab Montag wieder schließen. Bei den Eltern sorgt diese Entscheidung für Frust.

Die Tür bleibt zu: Weil die Inzidenz im Landkreis Calw zu hoch ist, muss auch die Grundschule in Dobel umorganisieren.
Weil die Inzidenz im Landkreis Calw zu hoch ist, muss auch die Grundschule in Dobel umorganisieren. Foto: Sabine Zoller

„Wir bemühen uns, die Stimmung hoch zu halten – aber eine erneute Schulschließung zehrt auch an unseren Kräften“, erklärt Patricia Fischer. Die Schulleiterin der Falkensteinschule in Bad Herrenalb wurde am Freitag vom Staatlichen Schulamt in Pforzheim darüber informiert, dass ab Montag, kein Präsenzunterricht in den Schulen des Landkreises Calw stattfinden wird.

Die Schulleiterin muss jetzt, wie die Kollegen in Dobel, erneut alles umorganisieren. Grund dafür sind die hohen Inzidenzwerte.

Ein Thema, das Sven Schatz gänzlich anders beurteilt. „Die Kinder haben keine Kontinuität beim Lernen“, so der Vater einer Erstklässlerin, die in Dobel zur Schule geht. „Zuerst war meine Tochter zwei Tage in der Schule, dann gab es drei Tage Notbetreuung und jetzt ist die Schule schon wieder zu. Wenn man ein gutes Testkonzept hat, kann man auch unabhängig von den Inzidenzzahlen die Schule offenhalten“, sagt Schatz.

Eltern sehen ständiges Hin und Her kritisch

Kirsten Sönmetz aus Bad Herrenalb begrüßt einen Normalbetrieb der Schulen erst dann, „wenn die Inzidenzzahlen wieder unten sind“.

Ihrer Meinung nach ist es gut, wenn die Schule schließt, da die „Psyche der Kinder durch das ständige Durcheinander zwischen Wechselunterricht und Schließung leidet. Für mich ist es daher besser, wenn meine Kinder zu Hause sind.“

Damit zählen ihre beiden Mädchen zu den insgesamt 185 Schülern der Falkensteinschule, die ab Montag wieder online ihre Unterrichtsmaterialien erhalten.

„Wir haben noch am Freitag alle Eltern schriftlich über die Schließung informiert“, berichtet Patricia Fischer, die nach wie vor in der Schule Präsenz zeigt.

Schulen in Dobel und Bad Herrenalb stellen auf digitalen Unterricht um

Über die Plattform SchoolFox, die es ermöglicht, Briefe in 30 Sprachen zu übersetzen, wurden alle Elternteile von Kindern mit Migrationshintergrund erreicht. Fischer weiß die Technik zu schätzen.

„Schon beim ersten Lockdown haben wir verschiedene Programme installiert. Hierzu gehört auch eine Plattform, auf der Unterrichtsmaterialien hochgeladen werden können.“ Das System ermögliche zudem die Kommunikation der Lehrer mit Eltern sowie Videokonferenzen mit den Schülern.

Für die Erstklässler ist es noch schwieriger als für die anderen.
Patricia Fischer, Rektorin Falkensteinschule Bad Herrenalb

Die erneute Schließung treffe vor allem die Erstklässler. „Für sie ist das sicherlich noch schwieriger als für die anderen, weil sie gar kein reguläres Schulsystem kennen“, so Fischer. Stattdessen müssten sie den Lernstoff zu Hause erarbeiten.

Welche Lücken im Einzelfall danach noch zu füllen sind, werde sich erst später zeigen. Für Eltern, die darauf angewiesen sind, gebe es eine Notbetreuung mit insgesamt 34 Plätzen. Allerdings müssten dafür Schnelltests bei Kindern und Lehrern durchgeführt werden.

Ein Thema, das Saartje Brockmans besonders begrüßt. Die Elternbeiratsvorsitzende setzt auf kinderfreundliche Tests und betont: „In Österreich werden die Kinder dreimal pro Woche in der Schule getestet. Der ständige Wechsel von Schule auf und Schule zu hätte wahrscheinlich vermieden werden können, wenn die Schulen diese Art zu testen ebenso wie Maßnahmen zur Luftreinigung rechtzeitig eingeleitet hätten.“ In ihren Augen brauchen Kinder den direkten Kontakt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang