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Bürgermeister reagiert Verkehrschaos

Abriegelung von Dobel: Minderheit benimmt sich „unverschämt“

Die Abriegelung von Dobel nach dem Verkehrschaos über Weihnachten verteidigt Bürgermeister Christoph Schaack. Für die kommenden Feiertage kündigt er Konsequenzen an.

Fahrzeug auf Straße in verschneiten Waldgebiet
Bei Schnee kommen viele Fahrzeug auf den Dobel: Für Pforzheimer und Karlsruher ist das eine Art Hausberg. Foto: Stefan Meister

Das Verkehrschaos auf dem Dobel am zweiten Weihnachtsfeiertag und am Sonntag, 27. Dezember, lässt Dobels Bürgermeister Christoph Schaack auch am Montag danach nicht zur Tagesordnung übergehen. „So etwas darf nicht noch einmal passieren“, sagt er. Er will jetzt eine bis März geltende Einbahnstraßenregelung im Dobler Oberdorf einführen, um Staus durch Gegenverkehr und rechts und links parkende Autos zu vermeiden. Er denkt auch darüber nach, die Gebühren für die öffentlichen Parkplätze zu erhöhen.

Bislang kostet eine Tageskarte dort zwei Euro. Jetzt sei zwar der meiste Schnee wieder weggetaut, aber wegen der Wettervorhersagen bis nach Dreikönig werde er sich die erneute Abriegelung des Dobels, wenn die Parkplätze besetzt sind, wieder überlegen. Er steht dabei eng mit dem Polizeipräsidium in Pforzheim in Kontakt, dem er „einen guten Job“ während der Weihnachtschaostage auf dem Dobel attestiert.

Über die Feiertage hätte sein privates Telefon nicht stillgestanden, weil sich Dobler Bürger über zugeparkte Einfahrten, massenhaft in Halteverboten stehende Autos und wild auf Grünflächen parkende Fahrzeuge beschwert hätten.

In einer solchen Situation sei ein heilklimatischer Kurort, der nur über einen Gemeindevollzugsbediensteten verfügt, heillos überfordert. Er sei dankbar, dass seine Kameraden von der Feuerwehr kurzfristig die Verkehrsregelungen übernommen hätten, „sonst wäre das Chaos noch größer gewesen“.

Wilder Kampf um Parkplätze

Ein wesentlicher Grund für die langen Staus und den wilden Kampf um die wenigen Parkplätze im und rund um das Dorf seien falsche Wettervorhersagen gewesen. Zum einen sei noch an Heiligabend davon gesprochen worden, dass es maximal auf den Höhen des Hochschwarzwalds Schnee zu Weihnachten geben werde, zum anderen war von Sonnenschein wie er denn am zweiten Weihnachtsfeiertag gekommen sei, nur wenig die Rede gewesen. 0,2 Sonnenstunden seien für den zweiten Weihnachtsfeiertag prognostiziert gewesen.

Christoph Schaack ist seit  2015, Bürgermeister Dobel
Christoph Schaack ist seit 2015 Bürgermeister Dobel Foto: BNN Archiv/jcw

Schaack: „Aufgrund dessen sind wir ausgegangenen, dass genauso viele Schneesuchende wie am ersten Weihnachtsfeiertag auf den Dobel kommen. Das wäre verkraftbar gewesen.“ Die Webcam vom Dobel habe am zweiten Weihnachtsfeiertag aber den Karlsruhern, darunter vielen Familien mit Kindern, ein komplett anderes Bild vermittelt. „Da waren Tausende schnell nach oben gefahren“, so Schaack.

An einem Tag 200 Strafzettel verteilt

Nachfolgend steigerte sich das Verkehrschaos für das Dorf auf unerträgliche Höhen: Der Gemeindevollzugsdienst und eine Streifenwagenbesatzung verteilten rund 200 Strafzettel wegen Parkens im Halteverbot.

Am Sonntag war der Dobel scheinbar besser gewappnet auf den Ansturm aus Karlsruhe und Pforzheim. Das Dorf wurde ab einer bestimmten Zahl an Fahrzeugen abgeriegelt. Vier Streifenwagen und Feuerwehr kümmerten sich um die Herstellung der Verkehrsordnung im öffentlichen Raum. Dieses Mal wurden exakt 69 Bußgelder wegen Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung verhängt.

Feuerwehrkameraden wurden mit dummen Sprüchen überzogen.
Christoph Schaack Bürgermeister Dobel

Viel schlimmer für den Dobler Bürgermeister ist aber, wie rund 20 Prozent der Autofahrer an den aufgebauten Straßensperren auf die ortspolizeilichen Maßnahmen reagierten. „Die Feuerwehrkameraden wurden mit dummen Sprüchen überzogen“, meint Schaack.

Und das Unverständnis über die Sperrung sei mit verbalen Kraftausdrücken garniert gewesen. „Das war teilweise ziemlich unverschämt“, so Schaack weiter. Ein uneinsichtiger Autofahrer sei einem als Ordner eingesetzten Feuerwehrmann sogar absichtlich über die Füße gefahren.

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