Seit Februar gibt es zum Münzeinwurf am Automaten ein zusätzliches Angebot, um die Parkgebühren bargeldlos per Smartphone zu begleichen. Eine Alternative, die laut Pressemitteilung der Gemeinde viele Vorteile bietet: „Autofahrer müssen kein passendes Kleingeld mehr bereithalten und vorausschauend in den Parkscheinautomaten einwerfen.“
Für Katrin Strauch, Hauptamtsleiterin der Gemeinde und damit zuständig für das Thema Verkehr, eine empfehlenswerte Sache, da die Gäste ihre Parkzeit flexibel starten, stoppen oder verlängern können und dem Ort „lediglich zum Anbringen und Montieren, sonst aber keine weiteren Kosten entstanden sind.“
Nach rund zwei Monaten Vorbereitungszeit sind die Barcodeaufkleber und Werbeschilder deutlich sichtbar und garantieren bei Nutzung der App eine minutengenaue Abrechnung der Parkvorgänge. „Überbezahlung oder eiliges Nachlösen am Automaten gehören somit der Vergangenheit an“, so die Nachricht der Gemeinde. Aber wie sieht das in der Praxis aus?
Manche Wanderer bleiben beim Parkautomaten, andere nutzen das Handy
„Wir kommen gerne zum Wandern hierher“, erklärt Hans Neubert aus Weinsheim, der drei Euromünzen in den Parkautomaten wirft und das Ticket gut sichtbar im Auto platziert. Auch der nächste Besucher nutzt Münzgeld. „Wir bleiben nur eine halbe Stunde, da habe ich die 50 Cent passend parat, denn das mit dem Handy zu bezahlen ist mir einfach zu unsicher.“
Beim Wandern haben wir selten Kleingeld dabei.Helmut Riepp, Ausflügler aus Pforzheim.
Anders agiert das Ehepaar Riepp aus Pforzheim. „Beim Wandern haben wir selten Kleingeld dabei“, so Helmut Riepp, der am Parkplatz Horntannhalde sein Smartphone zückt um die EasyPark-App zu laden. Allerdings dauert der Vorgang gefühlt eine kleine Ewigkeit und erst nach zehn Minuten ist die Registrierung und die gewünschte Zahlart per Kreditkarte ausgewählt, um die aktuelle Parkzone sowie die gewünschte Parkzeit einzugeben.
Weitaus schneller funktioniert die App bei Familie Hille aus Karlsruhe. Hier wird Paypal als Zahlungssystem angegeben und binnen weniger Minuten kann Reiner Hille seiner Mutter das Münzgeld für den Parkautomaten zurückgeben: „Dein Kleingeld brauche ich heute nicht, ich habe online bezahlt!“
Die App für die Parkgebühren auf dem Dobel lädt ziemlich langsam
Für Sven Bastian aus Eggenstein ist online buchen eine ideale Sache. Er parkt direkt vor dem Kurhaus Dobel und ist versierter Handy- Nutzer.
„Der Empfang hier könnte besser sein, denn die App lädt langsam. Wenn man weiß, dass hier per Handy bezahlt werden kann, kann man sich die App schon zu Hause runterladen, das spart Zeit“, so Bastian, der geduldig alle Angaben ausführt und dann freudestrahlend verkündet: „Das hat sich nun gelohnt! Jetzt zahlen wir für eineinhalb Stunden Parken lediglich 96 Cent. Beim Münzeinwurf am Parkautomaten hätte uns die selbe Parkdauer 1,50 Euro gekostet.“