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Altstadtsanierung in Ettlingen

Eine bronzene Plakette fürs sanierte Ettlinger Schloss

Das ist eine Hausnummer: 43 Millionen Euro hat Ettlingen binnen fünf Jahrzehnten als Förderung aus Stuttgart erhalten für die Sanierung seiner Altstadt. Jetzt gab’s obendrein eine Auszeichnung, weil das Schloss so schön geworden ist.

Zwei Leute mit Tafel vor Gebäude
Vorzeigeobjekt: das Ettlinger Schloss. Für seine gelungene Sanierung gab es von Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz eine bronzene Plakette, die Rathauschef Arnold entgegennahm. Foto: Stadt Ettlingen

Noch ist nicht klar, wo die bronzene Plakette aus Stuttgart genau aufgehängt wird. Voraussichtlich aber irgendwo am Ettlinger Schloss, denn für dessen jahrelange und gelungene Sanierung gab es jetzt eine Auszeichnung des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums.

„Wir werden einen geeigneten Platz finden“, so Oberbürgermeister Johannes Arnold. Die Bronze-Plakette, die eher aussieht wie eine Tafel, ist ein symbolischer Preis für herausragende Leistungen im Städtebau und in der Objektsanierung (die BNN berichteten). In jüngerer Vergangenheit wurden beispielsweise Waghäusel für die Sanierung der Eremitage und Öhringen für das Ensemble Hoftheater und Orangerie damit bedacht.

Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit dem Schloss.
Katrin Schütz, Wirtschaftsstaatssekretärin

Sie freue sich sehr, die Plakette ausgerechnet der Stadt überreichen zu dürfen, in der sie aufgewachsenen sei, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz jüngst an die Adresse von Johannes Arnold. Mit dem Ettlinger Schloss „verbinde ich viele schöne Erinnerungen, und zwar nicht nur an die Festspiele.“

Das Gebäude im kommunalen Besitz sei ein architektonisches Juwel, das in die ganze Stadt ausstrahle. Schütz ließ wissen, ihr Ministerium habe allein die Sanierung des Ettlinger Veranstaltungszentrums mit rund 5,2 Millionen Euro gefördert; 2,5 Millionen davon kamen vom Bund.

Energetische Sanierung und Barrierefreiheit

Zu den wichtigsten Maßnahmen, die seit 2009 abschnittsweise umgesetzt wurden, gehörten neben energetischen Verbesserungen und Investitionen in den Brandschutz die teilweise barrierefreie Erschließung. So ist etwa der wegen seiner hervorragenden Akustik für Konzerte gern genutzte Asamsaal - die frühere Schlosskapelle- seit einiger Zeit über einen Aufzug erreichbar. „Das Geld vom Land hat uns geholfen, dieses Kulturgut für die Bevölkerung zu sichern“ erklärte Arnold.

Auch für den Rathausumbau Zuschüsse vom Land

Was mit der Erneuerung des Schlosses begann, setzt sich seit ein paar Jahren in dessen Dunstkreis fort. Denn durch eine Erweiterung des Sanierungsgebietes flossen zusätzliche Millionen aus Stuttgart nach Ettlingen: unter anderem für den Rosengarten, fürs ehemalige Postgebäude, den Kindergarten St. Theresia in der Kanalstraße und für die Generalsanierung des historischen Rathauses.

Das Gebäude am Marktplatz verfügt jetzt ebenfalls über einen Aufzug, man hat eine barrierefreie Toilette eingebaut, Licht-und Schallschutz sowie den Brandschutz verbessert. Zudem haben die Rathausmitarbeiter seit 2019 im Dachgeschoss einen Besprechungs- und Sozialraum. Kostenpunkt: Etwa 2,5 Millionen Euro.

Noch nicht abgeschlossen, aber weit fortgeschritten ist der Umbau des Gebäudes Kirchenplatz 1-3, das auch zum Sanierungsgebiet „Schloss“ gehört. Während im Erdgeschoss die Ratsstuben eine Zukunft haben sollen, wurde im Obergeschoss in städtische Büros investiert. Die Gesamtkosten am Kirchenplatz liegen bei 3,4 Millionen Euro.

Neues Sanierungsgebiet soll kommen

Weitermachen will Ettlingen in den nächsten Jahren mit der Stadtsanierung in der Friedrichstraße, der Pforzheimer Straße und der Schillerstraße bis zum „Erbprinz“, die quasi das historische Zentrum umschließen. Auch hier „hoffen wir auf die Unterstützung des Landes“, so Arnold.

Das Wirtschaftsministerium habe empfohlen, nicht das Sanierungsgebiet Schloss noch ein letztes Mal zu erweitern und dafür Zuschüsse zu beantragen, sondern komplett neu zu starten. „Und an diesen Ratschlag werden wir uns halten.“ Das Städtebau-Förderprogramm für das Gebiet „Pforzheimer-/Schillerstraße“ werde wieder über acht bis zwölf Jahre laufen.

Wie viele private Hausbesitzer machen mit?

Zunächst sollen städtebauliche Missstände in der Pforzheimer Straße beseitigt werden. Dort stehe als erstes die Neubebauung des alten Feuerwehrareals neben der Herz-Jesu-Kirche mit Büros und Wohnungen durch die Stadtbau an. Zuschüsse sind dafür zwar nicht zu erwarten, aber beispielsweise für die Neugestaltung des Platzes vor dem Gebäude.

Während die Kommune im Sanierungsgebiet auf staatliche Hilfe setzen kann, gibt es für private Bauherren dort steuerliche Erleichterungen. Die Stadt hofft, dass – ähnlich wie bei der großen Altstadtsanierung unter Erwin Vetter – viele private Hausbesitzer mitmachen. Gemäß einer Erhebung sind mehr als die Hälfte der Gebäude im Gebiet Pforzheimer-/Schillerstraße modernisierungsbedürftig.

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