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28 Wohneinheiten könnten entstehen

Ettlinger Stadtbau will ehemaliges Holder-Grundstück ab 2023 bebauen

Betreute Seniorenwohnungen sind Fehlanzeige in Ettlingen-West. Das soll sich ändern: Die Stadtbau hat auf dem Gelände, wo das ehemalige Hotel Holder steht, Größeres vor.

Gebäude vergammelt
Abrissobjekt: Das ehemalige Hotel Holder soll in ein paar Jahren abgerissen werden. Auf dem Grundstück sind betreute Seniorenwohnungen geplant. Foto: Klaus Müller

Das ehemalige Hotel Holder, in dem derzeit noch Asylbewerber in Anschlussunterbringung wohnen, soll mittelfristig zu einem Domizil für Senioren werden. Im großen Stadtteil von Ettlingen ist das schon lange ein Wunsch, weil für alt gewordene Menschen dort praktisch keine Wohnformen existieren. „Wir haben zwar ein paar seniorengerechte Wohnungen im Magnolienpark, aber einen weit darüber hinaus gehenden Bedarf“, sagt Markus Dehrer, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Ettlingen-West.

Daher ist er froh darüber, dass der Gemeinderat jetzt den Weg für das Projekt freigemacht hat. Das rund 1.600 Quadratmeter große Grundstück, auf dem sich das vormalige Holder befindet, gehört der Stadtbau GmbH. Sie hat es vor einiger Zeit vom Landkreis Karlsruhe gekauft, zu einem, wie Geschäftsführer Steffen Neumeister sagt, „vernünftigen Preis“.

Baubeginn auf dem Holder-Grundstück könnte ab 2023 sein

Die Neubebauung fasst die städtische Wohnungsbaugesellschaft für die Jahre ab 2023 ins Auge. Zuvor hat sie noch andere Großprojekte zu stemmen.

Nachdem sich in der Vorberatung des Vorhabens durch den Ausschuss für Umwelt und Technik eine Diskussion darüber entsponnen hatte, ob es unter Kostenaspekten Sinn mache, einen Architektenwettbewerb mit bis zu sieben Teilnehmern zu veranstalten, legte Stadtplaner Wassili Meyer-Buck zur Gemeinderatssitzung ein paar Vergleichszahlen vor.

Demnach würde eine Mehrfachbeauftragung von bis zu sieben Architekten mit einem Auftragsversprechen geschätzte 85.000 Euro Kosten verursachen. Eine Mehrfachbeauftragung mehrerer Büros ohne Auftragsversprechen käme laut Meyer-Buck mit voraussichtlich 175.000 Euro erheblich teurer. Gleiches gelte, wenn nur ein Architektenbüro drei Varianten für eine möglichen Bebauung liefert. Dann wäre die Stadtbau bei 77.000 Euro.

Bis zu 28 Wohnungen und eine Tiefgarage

„Wir raten Ihnen daher zur erst genannten Lösung“, so der Leiter des Planungsamtes an die Adresse der Kommunalpolitiker. Die ließen sich überzeugen und stimmten der vorgeschlagenen Vorgehensweise zu.

Ein Knackpunkt beim Projekt Lindenweg 16, der Adresse des Holder, dürfte der Schallschutz sein. Denn das Grundstück liegt nahe der Bahn, der B3 und der Autobahn. Hauptlärmquelle ist die Rheintalbahn. Abhilfe geschaffen werden kann am ehesten durch passive Lärmschutzmaßnahmen, also durch eine entsprechende Ausrichtung des Gebäudes und eine Grundrissanordnung der Wohnungen, die die Situation berücksichtigt.

Eine Machbarkeitsstudie zum ehemaligen Holder geht von bis zu 28 neuen Wohneinheiten aus. Zudem soll es eine Tiefgarage geben mit 30 erforderlichen Stellplätzen und einer Zu- und Abfahrt vom Karl-Benz-Weg her.

Für den Gemeinderat ist wichtig, dass im betreuten Seniorenwohnen Menschen aus Ettlingen-West zwar Priorität haben, aber auch Interessenten aus anderen Stadtteilen zum Zug kommen. Die Stadtbau will die neuen Wohnungen vermieten, nicht verkaufen. Steffen Neumeister rechnet mit einem Investitionsvolumen von acht bis zehn Millionen Euro. Den Architektenwettbewerb peilt er im Laufe des nächsten Jahres an.

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