Skip to main content

Stippvisite in Marxzell

Durchfahrverbot für Lastkraftwagen in Marxzell-Pfaffenrot in Aussicht

Hoher Besuch in Marxzell: Der Erste Landesbeamte des Landkreises Karlsruhe und der Leiter des Amts für Straßenverkehr waren zu Besuch, um sich die Verkehrssituation anzuschauen.

LKW biegt in eine enge Straße ein
Eng und gefährlich für Fußgänger wird es in der Ortsdurchfahrt in Pfaffenrot, wenn Schwerlaster durch fahren. Seit Jahren drängt die Gemeinde Marxzell auf ein Durchfahrverbot für Lastwagen Foto: Birgit Graeff-Rau

Das dicke Geschenk zum Nikolaus hatten der Erste Landesbeamte des Landkreises Karlsruhe Knut Bühler und Rüdiger Becker, Leiter des Amts für Straßenverkehr, Ordnung und Recht am Freitag beim Besuch in Marxzell nicht im Gepäck.

Grund für die Stippvisite war die gemeinsame Resolution aller Marxzeller Gemeinderatsfraktionen im vergangenen Jahr, in der sie ein Durchfahrverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht forderten.

Mit dabei waren beim Ortstermin auch die Landtagsabgeordneten Christine Neumann-Martin (CDU), Alina Trauschel (FDP) und der Bundestagsabgeordnete Nicolas Zippelius (CDU).

Ich kann Ihre große Sorge nachvollziehen.
Knut Bühler, Erster Landesbeamte

„Das Thema ist seit Jahren in der Bevölkerung und dem Gemeinderat präsent“, sagte die Marxzeller Bürgermeisterin Sabrina Eisele (FDP).

Direkt an der Hauptgefahrenstelle, an der Kurve der Pforzheimer Straße bei der Wendelinuskapelle, konnten sich die Gäste aus Politik und Landratsamt von der Brisanz des Problems überzeugen. „Ich kann Ihre große Sorge nachvollziehen“, so Knut Bühler. Man sei hier jedoch in einer besonderen Situation.

„Es liegt in Pfaffenrot eine sogenannte abstrakte Gefahrenlage vor, während auf der Alternativstrecke, der Albtalquerspange, eine konkrete Gefahrenlage vorliegt“, so Bühler.

Dort seien Unfälle nachgewiesen, damit schränke sich der Handlungsspielraum deutlich ein. „Grundsätzlich kann ich das verstehen, die Albtalquerspange wurde jedoch eigens zur Entlastung der Ortsdurchfahrten gebaut, davon spüren wir aber nichts“, so Bürgermeisterin Sabrina Eisele.

Situation erinnert an die Schöllbronner Mühle

„Die Situation erinnert mich an den lang geforderten Kreisel an der Schöllbronner Mühle, erst als es Unfälle gab, wurde er gebaut“, so Gemeinderat Wolfgang Obreiter (Marxzellplus). Er erinnerte daran, dass entlang der Pforzheimer Straße Einrichtungen wie Einkaufsmarkt, Schule, Kindergarten, Kirche und Rathaus lägen, somit viele Fußgänger unterwegs seien, für die der Schwerlastverkehr aufgrund der Enge der Straße eine potenzielle Gefahr darstelle.

Vor knapp vier Jahren wurde zwar eine Tempobegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde eingerichtet, die erhoffte Minderung des Schwerlastverkehrs habe damit aber nicht eingesetzt.

Neben der Gefährdung der Fußgänger durch Lastwagen, die speziell in der fast rechtwinkligen Kurve an der Wendelinuskapelle die volle Straßenbreite und den Gehweg brauchen, sei auch die Lärmbelastung immens. „Homeoffice ist nur bei geschlossenem Fenster möglich“, so Anwohner Patrick Vielsäcker.

„Wir müssen die gesamte Strecke und mögliche Alternativen betrachten“, so Rüdiger Decker vom Karlsruher Landratsamt. Es gebe kreisweit an etlichen Stellen Unfallschwerpunkte, daher könne er keine schnelle Lösung versprechen.

Wir wehren uns nicht gegen ein Durchfahrverbot durch Pfaffenrot.
Knut Bühler, Erster Landesbeamte

An der Alternativstrecke Albtalquerspange sei die Doppelkreuzung zuerst Richtung Ittersbach und Spielberg und wenige Meter später nach Langensteinbach der Knackpunkt. „Wir wehren uns nicht gegen ein Durchfahrverbot durch Pfaffenrot, aber je weniger baulich gemacht werden muss, desto schneller geht es“, so Knut Bühler.

Man werde mit dem Straßenbau ins Gespräch einsteigen, damit dort geprüft werde, wie ein Kreisverkehr umsetzbar sein könnte. Dann werde man das Thema auf die Arbeitsliste setzen, damit man einen konkreten zeitlichen Horizont bekomme, wann die Alternativstrecke so gestaltet sei, dass man ein Durchfahrverbot für Pfaffenrot erreichen könne.

„Zum Ende des ersten Quartals des neuen Jahres kommen wir wieder und stellen die ersten Ergebnisse vor“, gab der Erste Landesbeamte sein Versprechen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang