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Ausstellungsstart im Februar

Auf der Mittelalter-Baustelle im Museum Ettlingen sind Familien willkommen

Viel vor hat das Ettlinger Museum 2022, das im Februar mit der ersten Ausstellung in den Schlossräumen startet. Was es alles das Jahr über zu sehen gibt, erzählt Museumschefin Daniela Maier.

Stellwände und Vitrine
Wird moderner: Die Präsentation der archäologischen Sammlung im Ettlinger Schloss. Der Umbau erfolgt in Teilabschnitten, die Wiedereröffnung dann auch. Foto: Museum Ettlingen

7.000 Besucher – und das trotz monatelangen Lockdowns 2021. Damit ist Ettlingens Museumsleiterin Daniela Maier „eigentlich ganz zufrieden“.

Besonders die Sommermonate, als alles wieder aufging, seien „sehr gut gelaufen“. Viele Menschen hätten sich dann für Kultur interessiert und einen Rundgang durch die verschiedenen Ausstellungen im Schloss gemacht.

Spitzenreiter waren Karl Hofers „Lebenslinien“ (4.039), gefolgt von Hofers „Bilder spröder Schönheit“ (1.057) und der Sonderschau „It’s Tea time“ (596), die erst im Herbst eröffnet wurde.

27-mal wurde im Schloss Kindergeburtstag gefeiert

Gerade von Letzgenannter hatte sich Maier eigentlich mehr Zuspruch erhofft, weil sie sich auch an Familien mit Kindern richtet und „in die kalte Jahreszeit passt“.

27-mal wurde 2021 in den Schlossräumen Kindergeburtstag gefeiert, es gab 77 Gruppenführungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern und 34 öffentliche, zu denen knapp 240 Interessierte kamen.

Schwierig gewesen sei es vor allem ab dem letzten Quartal 2021 wegen verschärfter Corona-Vorschriften und steigenden Infektionszahlen, die „zu mehr Unsicherheit geführt“ hätten.

Die erste Sonderschau im neuen Jahr planen Maier und ihr Team ab dem 4. Februar. Unter dem Titel „Die Vergangenheit der Zukunft“ zeigt Ettlingen dann bis zum 24. April konkrete und kinetische Kunst aus den Sammlungen Suciu und Szöllosi-Nagy-Nemes.

Während Emilia Suciu in Ettlingen viele Jahre eine Galerie betrieb und von daher bekannt ist, sind Szöllosi-Nagy-Nemes ungarische Sammler.

Zu sehen sind insgesamt mehr als 100 Gemälde, Objektkästen und Plastiken, die von 50 Künstlern stammen. Unter anderem ist Victor Vasarely (1906–1997) zweimal vertreten, der zu den Mitbegründern der künstlerischen Richtung Op-Art gehört.

Preisträger der Werner-Pokorny-Stiftung zeigen Arbeiten

Ende Mai schließt sich dann die Sonderschau mit Arbeiten von Preisträgern der Pokorny-Stiftung an. Der Werner-Pokorny-Preis, genannt nach dem gleichnamigen Kunstprofessor, der auf der Wilhelmshöhe Ettlingen lebt, würdigt und fördert junge Leute mit abgeschlossenem Kunststudium an der Akademie in Stuttgart.

Dieses Mal sind es mit dem Künstlerkollektiv Valentino Biagio und Marlon Lanziner, Suah Im und Sabrina Schray vier Künstler, die bis zum 26. Juni mit Rauminstallationen aufwarten.

Wir müssen uns nach Wassereinbruch neu einrichten.
Daniela Maier, Museumschefin

Ein wichtiges Projekt des Museums ist Daniela Maier zufolge der Umbau der archäologischen Sammlung, der schrittweise erfolgen soll. Zunächst einmal steht der Teilabschnitt Geologie und Frühgeschichte (Eiszeit, Stein- und Metallzeiten) an. Maier sagt: „Wir hatten in den vergangenen Jahren Wassereinbruch und müssen uns neu einrichten.“

Man nutze daher die Gelegenheit, das Ausstellungskonzept zu überarbeiten, mit interaktiven Stationen, Spielflächen und einer veränderten Ausstellungstechnik. Dafür seien schon in den Haushalt 2021 rund 20.000 Euro eingestellt worden.

Als Unterstützer gewonnen hat das Museum Andreas Megerle, den Stein-Experten, der regelmäßig Geo-Touren im Albtal anbietet (wir berichteten). Fertig sein soll der erste Abschnitt bis zum Frühsommer.

Mittelalterliche Baustelle für Jung und Alt

Parallel dazu kümmert sich das Museum um die Ergänzung und Erweiterung seiner Dauerausstellung zur Schlossgeschichte.

Mit zusätzlichen Exponaten und Mobiliar, das teilweise Leihgabe der Staatlichen Schlösser und Gärten ist, werden die Räume neu inszeniert und erlebbar gemacht. Ansatz dabei: noch mehr vom Leben bei Hofe in der Zeit von Markgräfin Sibylla Augusta näherzubringen.

Geplant ist nicht zuletzt eine Mittelalter-Mitmach-Ausstellung speziell für Eltern und Kinder, die schon im Februar an den Start soll. Auf dem Weg zum mächtigen Bergfried im Schloss, dem einzigen noch erhaltenen Teil der mittelalterlichen Burg in Ettlingen, können sich Jung und Alt dann auf einer Baustelle von anno dazumal tummeln.

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