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Baden-Württemberg zahlt kräftig

Radweg in die Höhenstadtteile von Ettlingen: Baubeginn noch 2022

Lange wird über ihn schon gesprochen, jetzt sollen endlich Taten folgen: Der Radweg von Ettlingen in die Höhe nach Spessart kommt. Erfreulich für die Ettlinger Kasse: Das Land zahlt den Löwenanteil.

Weg im Wald Ettlingen
Noch Schotterpiste: Der Radweg in die Ettlinger Höhenstadtteile startet beim Schützenhaus (links) und wird dort entsprechend ausgebaut. Foto: Werner Bentz

Eine schnelle, vor allem aber eine sichere Verbindung für Radfahrer in die Ettlinger Höhenstadtteile ist ein lange gehegter und bislang nicht erfüllter Wunsch an die Ettlinger Stadtverwaltung.

Von Bürgern, die gerne umweltfreundlich unterwegs sind, und vom ADFC, der Lobby für Radfahrer. Jetzt sieht es ganz danach aus, dass im dritten oder vierten Quartal 2022 mit dem Projekt gestartet werden kann. Abgeschlossen sein muss es bis Ende 2023.

Grund: Dann läuft ein Förderprogramm des Landes aus, von dem sich die Stadt Ettlingen finanziell einen großen Batzen erhofft. Der Radweg beginnt gemäß Stadtbauamt an der Alten Steige beim Ettlinger Schützenhaus auf einem 3,5 Meter breiten bisherigen Forstweg und führt bis zur Landesstraße 613, besser bekannt unter dem Namen Neue Steige. Das ist die Strecke nach Spessart.

Die Radverbindung verläuft parallel zur Landesstraße, die dadurch aber nicht noch schmaler wird, als sie schon ist, sondern es wird ein separater, von der Fahrbahn getrennter Radweg angelegt.

Er soll 2,5 Meter breit sein, so Tiefbauamtsleiter Jannik Obreiter, der die Pläne jüngst den Stadträten vorstellte. Im Bereich der Ortsdurchfahrt Spessart kann der neue Radweg nicht mehr sein als ein markierter Radfahrstreifen, da die „örtlichen Gegebenheiten nichts anderes zulassen“, erklärte Obreiter. An beiden Ortseingängen kommt jeweils eine Querungshilfe. Auch das aus Gründen der Mehr-Sicherheit für Radler.

Verbindung nach Schluttenbach muss tauglicher für Radfahrer werden

Im Anschluss an den südlichen Ortsausgang von Spessart kann man dann den bestehenden asphaltierten Weg nach Schöllbronn nutzen, der entlang der Landesstraße führt, die Verbindung nach Schluttenbach muss noch tauglicher für Radfahrer gemacht werden.

Eine Asphaltierung hat die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Karlsruhe abgelehnt. Denn die Strecke liegt in einem FFH-Gebiet. Insgesamt ist der Radweg in die Höhenstadtteile rund vier Kilometer lang.

Radweg in Ettlingen: Baden Württemberg trägt 90 Prozent der Kosten

Zum Finanziellen: Hier gibt es laut Stadtverwaltung die erfreuliche Nachricht, dass das Land Baden-Württemberg die Kosten für die vorgesehene Trasse zwischen dem Schützenhaus und der Neuen Steige übernimmt, außerdem die für die Strecke entlang der Landesstraße bis zur Ortsdurchfahrt Spessart-Nord und die von der südlichen Ortsdurchfahrt Spessart bis zur Anbindung an die bestehenden Wege nach Schöllbronn und Schluttenbach.

Unterm Strich heißt das: An der Stadt Ettlingen bleiben bei dem auf 3,2 Millionen Euro kalkulierten Vorhaben nur 320.000 Euro hängen, etwa für die beiden Querungshilfen am Anfang und am Ende von Spessart.

Das sei ein Wort, befanden die Vertreter der verschiedenen Gemeinderatsfraktionen und stimmten zu, dass mit dem Land ein entsprechender Vertrag geschlossen wird. Heiko Becker, Ortsvorsteher von Schluttenbach, regte an, die Radwegeverbindung von Spessart nach Schöllbronn auch zu beleuchten. Derzeit wird geklärt, wer eine etwaige Beleuchtung des Abschnitts vom Schützenhaus zu L613 zahlt. Anspringen soll das Licht im Wald nur dann, wenn ein Radler dort unterwegs ist (mitlaufendes Licht).

Ich rechne mit großer Akzeptanz.
Johannes Kloppenborg, ADFC-Sprecher Ettlingen

Dass für den Radweg an der Landesstraße 18 Bäume gefällt werden müssen, sei zwar bedauerlich, so Reinhard Schrieber (Grüne), doch „gehen wir hier von Nachpflanzungen aus“. SPD-Mann Simon Hilner meinte, dass man für den Betrag, den der Wiederaufbau des Zwiebelbrunnens im Gatschinapark gekostet hätte, jetzt einen „kompletten Radweg nach Spessart bekommt“. Das fand Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) weniger lustig.

Johannes Kloppenborg vom ADFC Ettlingen sagte unserer Redaktion, er begrüße die Radwegelösung sehr und rechne mit „großer Akzeptanz“. Allerdings nur, wenn das Beleuchtungsproblem im Waldabschnitt gelöst werde.

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