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Zahlen von 2022 machen Mut

Schlossfestspiele Ettlingen: Intendantin Solvejg Bauer über ihre beste Saison und die Pläne für 2023

Eine grandiose Saison liegt hinter Ettlingens Schlossfestspielintendatin Solvejg Bauer. Was sie für das neue Jahr an der Alb plant.

Festspielintendantin Solvejg Bauer im Porträt.
Festspielintendantin Solvejg Bauer hat viele Pläne für die Saison 2023. Foto: Andrea Fabry

Damit hat keiner gerechnet – am wenigsten die Chefin selbst. Die Schlossfestspiele Ettlingen legen nach Corona eine furiose Saison hin. Mehr noch, sie schreiben die besten Zahlen seit mehr als 20 Jahren. Während an anderen Festspielorten im Land die Open-Air-Bilanz eher gemischt ausfällt, weil das Publikum sich noch nicht so recht traut, wieder beieinander zu sitzen, holt Solvejg Bauer mit ihrem Spielplan mehr als 45.000 Zuschauer in den Schlosshof und ins Schloss.

2022 ist die zweite große Spielzeit für die Frau an der Spitze der Festspiele, während der beiden Corona-Jahre hat sie improvisiert, ein kleineres Programm abgefahren und so den Theatersommer im Bewusstsein der Menschen gehalten.

„2022 war für mich die emotionalste Saison“, sagt Bauer im Rückblick. Und weiter: „Wir hatten ein euphorisches Publikum, aber mit Lieferengpässen, Personalausfällen, Preissteigerungen zu kämpfen.“ Die Intendantin ist davon überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg „unsere Risikobereitschaft zu einem Angebot wie vor der Pandemie war“. Oper, Musical, Schauspiel, Kinderstück, dazu noch mit „Killerqueen“ die bejubelte Wiederaufnahme einer Rockshow, das habe „einfach gepasst“.

Schlossfestspiele Ettlingen 2023: Eine Volksoper und eine männliche Cinderella

Nicht nur das: Der Geldgeber und damit der Ettlinger Gemeinderat ist nach dem Sommer hocherfreut, dass Bauer rund 180.000 Euro mehr Eintrittsgelder eingenommen und neue Sponsoren gewonnen hat. Er gibt ihr entsprechend Rückendeckung für das, was sie im neuen Jahr vorhat: Sechs große Premieren im Schlosshof und ein bisschen Grusel zu mitternächtlicher Stunde im Barockschloss.

Und wieder ist die Volksoper dabei, die Bauer gleich im ersten Jahr ihres künstlerischen Wirkens an der Alb 2019 etabliert hat. Damals war es Mozarts Zauberflöte, jetzt ist es „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Der Bürgerchor, dessen Qualität sich inzwischen herumgesprochen hat, wird dort genauso seinen Auftritt haben wie der Kinderchor im Familienstück „Momo“.

Übers Musical „Soho Cinderella“, ein queeres Großstadtmärchen, sagt Bauer: „Die Story ist witzig, die Inszenierung wird temporeich und den Leuten Spaß machen.“ Und möglicherweise auch neues Publikum anziehen, denn die Spielleiterin will für die männliche Cinderella unter anderem beim Christopher Street Day in Karlsruhe und Mannheim werben. Das Musical ist auch Start einer neuen Kooperation mit dem Institut für Musik der Hochschule Osnabrück.

„Kooperationen helfen uns sehr“, erklärt Bauer. Denn sie tragen dazu bei, Kosten zu senken, die sonst davon galoppieren. Deshalb freut sich die Intendantin darüber, dass sich die Zusammenarbeit mit der Popakademie des Landes Baden-Württemberg 2023 in der Elektropop-Show „Blackbird“ niederschlägt, die unter dem Motto steht: „Die Beatles treffen Billie Eilish“.

Schon hat der Vorverkauf für den nächsten Sommer begonnen - und der läuft gut. Besonders fürs Schauspiel „Krabat“, während es fürs Tanztheater („Schwanensee“ ), das Solvejg Bauer neu in Ettlingen installieren will, noch mehr sein dürfte.

Daher ein bisschen Werbung in eigener Sache: „Wir halten unsere Preise 2023 stabil. Da gibt es eigentlich keinen Grund, nicht zu uns zu kommen.“

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