Skip to main content

Projekt des BUND

So werden in Waldbronn private Gärten zu Orten der Artenvielfalt

Artensterben ist in aller Munde. Dagegen können Gartenbesitzer sprichwörtlich vor der Haustür etwas unternehmen. In Waldbronn bekommen sie dabei Unterstützung durch den BUND.

Menschen betrachten in einem Garten einen Baumschnitt.
Klaus Rösch, Mitinitiator des Netzwerks „Projekt Artenvielfalt“, erklärt Timo Sponer (rote Jacke), der sich mit seiner Frau Melanie für eine Gartenberatung beworben hat, Details zum Baumschnitt. Foto: Jürgen Hotz

Hier wird gespielt. Darauf deuten ein Fußballtor und ein Kletterhäuschen mit Rutschbahn hin. Der fünfjährige Enno und seine siebenjährige Schwester Greta tollen durch ihr Eldorado. Nun wollen ihre Eltern, Timo und Melanie Sponer, den Garten ihres Wohnhauses in ein nachhaltiges Paradies für Artenvielfalt umwandeln.

Sie sind für eine von zehn kostenlosen Gartenberatungen – 13 Bewerbungen gab es insgesamt – ausgewählt worden, die der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Ortsverband (OV) Mittleres Albtal, im Rahmen des Netzwerks „Projekt Artenvielfalt“ anbietet.

Vorträge, Leihbibliothek und Beratung vor Ort in Waldbronn

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Stalf (CDU) bietet die Aktion drei Vorträge sowie eine Leihbibliothek mit Fachbüchern wie etwa „Jede Blüte zählt!“ von Bärbel Oftring, die im Foyer des Rathauses eingerichtet wurde.

„Die Beratungen sind das Highlight“, sagt Martina Schmidt-Schüssler, OV-Vorstand und BUND-Landesdelegierte von Baden-Württemberg. Zusammen mit Klaus Rösch, dem zweiten OV-Vorsitzenden, hat sie das Netzwerk ins Leben gerufen. Sie wollten damit Unterstützung anbieten und die Leute dort abholen, wo sie sind.

Wir haben eine große Fläche, aber wenig Wissen, wie wir am besten vorgehen.
Timo Sponer
Gartenbesitzer

„Auf die Idee, uns mit unserem Garten zu bewerben, bin ich beim ersten Vortrag im Februar über naturnahe und klimaresistente Gärten gekommen,“ berichtet Melanie Sponer. Auch ihr Mann Timo ist froh über den Impuls von außen: „Wir sind mit dem Thema Klimawandel beschäftigt und haben ums Haus eine große Fläche, aber wenig Wissen, wie wir am besten vorgehen.“

Auch wollten sie den Kindern eine ökologische Grundausrichtung vermitteln, gleichviel solle der Garten pragmatisch sein und weiterhin Spielfläche bieten. Klaus Rösch habe ihm etwa den richtigen Schnitt am Obstbaum vermittelt, um Wasserschosse zu vermeiden und kurze, blütentragende Triebe zu hegen.

Die durch Insektensterben ins Ungleichgewicht gekommene ökologische Balance soll wiederhergestellt werden. „Mit jedem Privatgarten werden Trittsteine als Lebensraum für Insekten geschaffen“, erklärt Klaus Faas vom Wildbienenheim, der zusammen mit Manfred Müller, dem ersten OV-Vorsitzenden, die Beratung von Familie Sponer übernommen hat.

Sie hätten den Kirschlorbeer ausgemacht, den der Vorbesitzer gepflanzt hätte und der raus müsse. Zwar blühe er, aber der Rest biete keine Nahrung, so Faas. Die Anlage einer Kräuterschnecke hätten sie empfohlen und ein Starterpaket mit zehn Stauden wie Roter Sonnenhut überreicht.

Enno und Greta haben mit ihrem Vater schon ein Insektenhotel gebaut. Sie lernen von Manfred Müller, dass die Hummel ihr tennisballgroßes Nest unterm Moos baut.

Service

Der nächste Vortrag im Rahmen des Projekts findet am 18. April, 19 Uhr, im VHS Kulturtreff Waldbronn zum Thema „Lebenskünstler Schmetterling“ statt. Anmeldung erforderlich unter vhs@ettlingen.de
https://mittleres-albtal.bund.net

nach oben Zurück zum Seitenanfang