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Kindertheater bei den Schlossfestspielen

„Was wir den Kindern zutrauen, ist anspruchsvoller geworden“: Regisseurin über „Momo“ in Ettlingen

Am Sonntag ist die Premiere des Kinderstücks „Momo“. Den Klassiker nach der Buchvorlage von Michael Ende inszeniert die Regisseurin und Theaterpädagogin Mirijam Kälberer im Schlosshof. 

„Momo“-Regisseurin Mirijam Kälberer ist angetan vom Enthusiasmus der jungen Laiendarsteller.
Rund 20 Kinder stehen in dieser Spielzeit bei den Schlossfestspielen auf der Bühne. „Momo“-Regisseurin Mirijam Kälberer ist angetan vom Enthusiasmus der jungen Laiendarsteller. Foto: Thomas Zimmer

Am Freitag war Generalprobe, am Sonntag ist die Premiere des Kinderstücks „Momo“. Den Klassiker nach der Buchvorlage von Michael Ende inszeniert die Regisseurin und Theaterpädagogin Mirijam Kälberer im Schlosshof.

Seit der Spielzeit 2019 ist sie bei den Schlossfestspielen für die Abteilung Theaterpädagogik verantwortlich. 2021 inszenierte sie die Kinderoper „Aschenputtel“, im vergangenen Jahr das Familienstück „Ronja Räubertochter“.

„Was wir den Kindern zutrauen und was wir mit ihnen machen, ist anspruchsvoller geworden“, sagt Kälberer über die „Momo“-Inszenierung. Sie habe jetzt auch den Nebenrollen Text gegeben. Voriges Jahr seien bis auf zwei Rollen alle stumm gewesen.

Bei den Schlossfestspielen sind viele Kinder-Darsteller nicht zum ersten Mal dabei

Inzwischen hat sich ein Stamm von Kinder-Darstellern herausgebildet. Manche sind seit 2019 dabei, rund zwei Drittel der jungen „Momo“-Darsteller spielten auch schon bei „Ronja Räubertochter“ mit. Begabte Kinder sind offenbar keine Mangelware.

„Einige kommen von einer Kinder-Schauspielschule in Karlsruhe, die bringen Vorerfahrungen mit. Hier am Eichendorff-Gymnasium gibt es das Schulfach Literatur und Theater, manche besuchen auch Tanzschulen – und es gibt Naturtalente“, freut sich die Regisseurin.

Mirijam Kälberers Arbeit beschränkt sich aber nicht auf die Inszenierungen. So leitete sie 2019 das Projekt „Kinder-Theater-Garten“, bei dem ein Pestalozzi-Schüler mit Jugendlichen des Augustinus-Heims eine Szene aus dem Stück „Der geheime Garten“ einstudierte und anschließend gemeinsam im Garten arbeitete.

Auch in der Probenzeit der aktuellen Spielzeit laufen theaterpädagogische Programme. „Wir waren jetzt im Eichendorff Gymnasium. Die haben tolle Literatur- und Theaterlehrer.“ Man habe mit ihnen besprochen: Wie macht man aus einem Roman ein Theaterstück?

Schulen können Workshops zum Stück buchen

Während der Spielzeit können Schulen auf das jeweilige Stück bezogene Workshops buchen. „Wir spielen dabei auch mal eine kurze Szene direkt nach der Aufführung nach. Dabei wird das Gesehene interaktiv nachbereitet, man spricht nicht nur drüber. Damit die Kinder auch selber merken, welche Herausforderungen es dabei gibt, so eine Szene zu spielen. 2022 hatten wir auch einen ganz lustigen Probenbesuch. Da durften die Kinder für Ronja Räubertochter einem Darsteller sagen, wie er den Text spielen sollte“, erinnert sich Kälberer.

Der Austausch zwischen Laien und Profi sei auch im „echten“ Probenbetrieb wichtig. „Wir hatten mit den Kindern schon Szenen geprobt, die die Schauspieler noch nicht kannten. Die waren dann doch ein bisschen sprachlos: Oh, da habt Ihr ja schon alles vorbereitet! Wir haben ja auch schon in die Stellenanzeigen für die Schauspieler reingeschrieben, dass die Bereitschaft da sein muss, mit Kindern zusammen auf der Bühne zu stehen. Einige haben schon Erfahrungen mit Kindern, andere nicht. Aber die sind alle sehr offen und geben den Kindern Tipps“.

Termine und weitere Informationen

Premiere Momo, Sonntag 15 Uhr (noch Restkarten). Weitere Vorstellungen, 13. und 14. Juni, jeweils 10 Uhr, 18. Juni 14 Uhr. www.schlossfestspiele-ettlingen.de

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