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Sportler-Ehrung

Karlsruher Sportgala: Goldener Karriereabschluss und eine neue Stadt

Zweimal Kanu, einmal Tischtennis. Das sind die Gewinner-Sportarten bei der Ehrung der Karlsruher Sportlerinnen und Sportler für 2022. Aber es gab natürlich noch viel mehr Sieger.

Malik Batmaz  (KSC) im Zweikampf mit Serge Mueller (Schaffhausen)

GES/ Fussball/ 2. Bundesliga, Testspiel: Karlsruher SC - Guillermo, 23.03.2023

Football/Soccer: 2. Bundesliga Testmatch: KSC vs Guillermo, Karlsruhe, March 23, 2023
Große Leistung, goldener Preis und große Freude: Die Durlach Tornados, die bei den Special Olympics in Berlin die beste Handball-Mannschaft stellten, wurden bei der Karlsruher Sportgala mit dem Inklusionspreis ausgezeichnet. Foto: Helge Prang/GES

Ob die Goldene Pyramide zum Wanderpokal zwischen den Wohnungen von Xenia Jost und Sarah Brüßler wird, das ist so kurz nach der Verleihung noch nicht zweifelsfrei geklärt. „Ich muss natürlich erst mal auch Sarah fragen“, sagte Jost. Dass die Auszeichnung zur Karlsruher Mannschaft des Jahres von 2022 im Wohnzimmer der 24-Jährigen landet, dürfte gleichwohl ausgemachte Sache sein.

Brüßler, die am Donnerstagabend noch im Trainingslager weilte, hat schon zwei Goldene Pyramiden daheim stehen und sitzt anders als Jost noch weiter im Kajak, will es 2024 zum zweiten Mal zu Olympia schaffen. Das Lächeln von Xenia Jost, die im vorigen Herbst die Paddel beiseite gelegte hat, strahlte bei der Sportgala derweil auch deswegen besonders hell: Die Ehrung bildet nun auch wirklich einen goldenen Abschluss ihrer aktiven Kanu-Laufbahn.

Simone Rapp (KSC) im Zweikampf mit Guillermo Padula (Schaffhausen)

GES/ Fussball/ 2. Bundesliga, Testspiel: Karlsruher SC - Guillermo, 23.03.2023

Football/Soccer: 2. Bundesliga Testmatch: KSC vs Guillermo, Karlsruhe, March 23, 2023
Goldener Abschluss: Kanutin Xenia Jost, die im Herbst ihre Kanu-Laufbahn beendet hatte, gewann mit Sarah Brüßler zusammen die Auszeichnung zur Mannschaft des Jahres bei der Karlsruher Sportgala. Im Hintergrund die zweitplatzierten Volleyballer und Judo-Kämpfer. Foto: Helge Prang/GES

Das Duo Brüßler/Jost der Rheinbrüder Karlsruhe hatte bei den deutschen Meisterschaften über 200 und 500 Meter triumphiert und bescherte damit ihrem Club beim Stelldichein der Karlsruher Sportszene in der ICF Eventhall einen Doppelerfolg. Sophie Koch, die Canadier-Frontfrau der Rheinbrüder, setzte sich bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres durch.

Bei den Männern gewann Tischtennis-Nationalspieler Ricardo Walther vom Bundesligisten ASV Grünwettersbach. Der freute sich nicht nur persönlich über die Pyramide. „Das ist auch super für den Club“, sagte der 31-Jährige, der im Überschwang den Höhen-Stadtteil gleich mal zur „Stadt Grünwettersbach“ erklärte. Moderator Martin Wacker, ganz Karlsruhes oberster Event-Mann, brachte daraufhin gleich ein Städteduell zwischen Shanghai und Grünwettersbach ins Spiel.

Walther landet vor Kessler auf Platz eins

In China hatte Walther, der an diesem Wochenende bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg im Einsatz ist, mit dem deutschen Team die Silbermedaille gewonnen. Derart dekoriert landete er bei der vom Kuratorium zur Förderung des Karlsruher Sports organisierten Wahl vor Leichtathlet Christoph Kessler.

Der LGR-Athlet, dessen Lebensmittelpunkt mittlerweile in München ist, heimste 2022 zwei deutsche Meistertitel ein und war bei der WM und EM am Start. Dritter wurde diesmal Kanute und Vorjahressieger Saeid Fazloula.

Wie im Vorjahr stand bei den Frauen Kanutin Koch ganz oben, allerdings nicht persönlich auf der Bühne. Die Olympiateilnehmerin von Tokio, die in Berlin lebt und trainiert und 2022 Vize-Weltmeisterin im Mixed sowie Dritte im Canadier-Zweier bei der EM wurde, sendete „sonnige Grüße“ aus dem Trainingslager in Portugal.

Die Kanutinnen sind derzeit auf den letzten Vorbereitungsmetern auf die nahende Qualifikation des Deutschen Kanu-Verbandes. Auch Kochs Teamkollegin Katinka Hofmann, die unter anderem zu einem vierten Platz bei der U23-WM gepaddelt war, konnte die Urkunde für Platz drei nicht persönlich entgegen nehmen.

Turnerin König sichtbar gelöst auf der Bühne

Sichtbar gelöst stand dafür Turnerin Anna-Lena König, die sich zwischen den Paddlerinnen als Zweite einreihte, mit Urkunde und Blumenstrauß im Scheinwerferlicht. Die 16 Jahre alte Athletin der Kunstturn Region Karlsruhe, die es im Vorjahr überraschend zur WM geschafft hatte und dort mit einem sechsten Platz am Boden aufhorchen ließ, hatte am Morgen noch eine Schulprüfung. Und war davor nervöser als vor jedem Wettkampf, wie Lehrerin Gerda Desserich zu berichten wusste.

Ein enges Rennen war in der Jury die Abstimmung bei der Mannschaft des Jahres, bei der das Kanu-Duo letztlich vielleicht eine Bootsspitze Vorsprung hatte vor zwei anderen Meisterteams: Die Zweitliga-Volleyballer der Baden Volleys und die Zweitliga-Judo-Kämpfer des Budo-Clubs landeten zusammen auf Platz zwei und machten die Bühne nach fetzig-feuriger Halbzeit-Einlage des Tanz-Duos Eveline Ishchenko/Maximilian Bier zusammen mal richtig voll.

Wir freuen uns, hier oben zu stehen und Karlsruhe in ganz Deutschland zu repräsentieren.
Antonio Bonelli, Cheftrainer Baden Volleys

„Wir freuen uns, hier oben zu stehen und Karlsruhe in ganz Deutschland zu repräsentieren“, sagte Volleys-Cheftrainer Antonio Bonelli, der mit seinem Team kommende Saison in der Ersten Bundesliga aufschlagen wird. Möglicherweise ein Weg, den auch die Judoka nach Ende dieser Runde einschlagen werden. „Wir können uns ja mal zusammensetzen und uns ein paar Tipps abgreifen“, meinte Jens Bausch vom Budo-Team mit Blick auf die Volleys, die wie der Budo-Club im Vorjahr noch auf ihr sportliches Aufstiegsrecht verzichtet hatten.

Inklusionspreis an Durlach Tornados

Mit den Gewinnern war es da aber noch nicht vorbei. Zum einen wurden nämlich die Durlach Tornados mit einem Inklusionspreis bedacht, die Mannschaft avancierte bei den Special Olympics in Berlin zur besten Handball-Mannschaft. Nun stand das Teams sichtbar stolz auf der Sportgala-Bühne, auf der es noch einen Sieger gab: Tausendsassa Martin Wacker feierte schließlich nach längerer Krankheitspause sein Bühnen-Comeback. Nach allem, was man weiß, war das keine Selbstverständlichkeit.

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